Wir leben in einem Zeitalter der Bilderflut. Es wird angenommen, dass seit 1826 – als der Franzose Joseph Nicéphore Niépce das erste Foto der Menschheitsgeschichte schoß –  3,8 Billionen Fotos gemacht wurden. Derzeit werden alle 2 Minuten soviele Fotos gemacht, wie von der gesamten Menscheit im 19. Jahrhundert. (Quelle)

Verantwortlich für diese Entwicklung sind natürlich die rasende Entwicklung der Kameratechnologie und das menschliche Verlangen, die Umwelt in Fotos festzuhalten. Daher wird sich dieser Trend wohl noch eine Weile fortsetzen.

Die heutige Flut an Fotos hat natürlich auch Auswirkungen darauf, wie wir Fotos wahrnehmen und betrachten. War früher eine Foto noch etwas Wertvolles, was man oft und gerne im Freundeskreis hergezeigt hat, werden die meisten heutigen Fotos wahrscheinlich nicht einmal vom Fotografen betrachtet.

Als ich unlängst eine alte Externe-Festplatte durchsuchte, fand ich einen Ordner mit Fotos meiner Indonesien-Reise aus dem Jahr 2007. Damals hatte ich gerade meine erste Digitalkamera bekommen und fotografierte in den 3 Wochen exzessiv herum. Am Ende hatte ich sicher mehrere 1000 Foots beeinander. Als ich nun den Foto-Ordner dieser Reise betrachtete, fiel mir auf, dass ich mich bei vielen Fotos gar nicht mehr daran erinnerte, sie jemals gemacht zu haben, geschweige denn sie jemals betrachtet zu haben.

Das ist wohl der Preis der Digitalisierung: Je mehr Fotos man hat, desto weniger Zeit verbringt man damit, die Bilder zu betrachten. Dadurch wird jedoch gerade der Zweck verfehlt, den Fotos eigentlich erfüllen sollten: Sich an schöne Augenblicke erinnern zu können.

Auf meinen alten Festplatten tummeln sich wohl noch viele Ordner mit unzähligen Fotos von Reisen, mit denen ich mich kaum beschäftigt habe. Aus diesem Grund versuche ich inzwischen, von meinen spektakulärsten Reisen Fotobücher anzufertigen. Das mag Old-School klingen, aber es ist einfach ein gutes Gefühl, etwas Greifbares in den Händen zu halten. Außerdem ist die Hürde deutlich kleiner in einem Fotobuch herumzublättern, als eine alte Festplatte anzustecken und sich durch einen Ordner zu wühlen. Dadurch bleiben meine Erlebnisse letzlich besser in Erinnerung.

Ich bin offenbar auch nicht der einzige, der so denkt. In den letzten Jahren sind unzählige Fotobuchanbieter auf den Markt gekommen, was auch den angenehmen Nebeneffekt hat, dass es heutzutage recht unkompliziert und billig ist, ein Fotobuch herzustellen.

Ist der Peak-Fotobuch schon erreicht?

Überrascht hat mich jedoch diese Statistik: Sie zeigt die Häufigkeit des Suchworts “Fotobuch” bei Google im Lauf der letzten Jahre.

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Gefühlsmäßig würde ich meinen, dass es heute deutlich mehr Fotobuchanbieter gibt. Das Interesse an Fotobüchern ist jedoch in den letzten 5 Jahren nicht gestiegen. In den 00-Jahren stieg das Interesse an Fotobüchern noch stark an. Jeden Dezember vor Weihnachten wurde der Suchbegriff am öftesten gesucht, da Fotobücher klarerweise ein nettes Weinhachts-Geschenk sind. Der “Peak-Fotobuch” war der Dezember 2011. Seither stagniert das Interesse an Fotobüchern auf hohem Niveau. Auch wenn in den letzten 5 Jahren die jährliche Anzahl an Fotos pro Person in Deutschland sicher stark gestiegen ist, führt das nicht dazu, dass mit ihnen mehr Fotobücher gestaltet werden.

Woran liegt das?

Vermutlich an Foto-Netzwerken wie Instagram, aber auch an Facebook. Da ich über diese Plattformen meine Fotos mit allen meinen Freunden, Bekannten und Verwandten unkompliziert teilen kann, wissen diese über meine Erlebnisse schon Bescheid, und es gibt weniger Gründe sie mit einem Fotobuch zu überraschen. Wie wir in der Statistik leicht erkennen, werden Fotobücher ja hauptsächlich als Weihnachtsgeschenk verschenkt

Dennoch: Das Interesse an Fotobüchern besteht bis zu einem gewissen Grad weiterhin und wird wohl nicht so dramatisch abfallen.

Was muss ich bei der Auswahl eines Fotobuchs beachten?

Ein Fotobuch zu erstellen, ist gar nicht so einfach, wie es scheint. Am Anfang sollten die folgenden Überlegungen stehen:

Welche und wie viele Fotos will ich verwenden

  • Wie viel darf es kosten
  • Wie groß soll das Buch werden
  • Wie viele Seiten darf das Buch haben
  • Wie soll das Design des Buchs ausschauen

Sind die Eckdaten festgelegt, kann die Suche nach dem passenden Druckdienstleister beginnen. Ich selbst habe bisher Erfahrungen mit dem Fotobuch von Apple, das aber leider recht teuer ist, und mit dem Fotobuch von der österreichischen Drogeriekette Bipa gemacht. Bipa erstellt die Fotobücher in Zusammenarbeit mit Cewe, einem Unternehmen das im deutschsprachigen Raum als einer der besten Anbieter von Fotobüchern gilt. Dem Urteil kann ich mich anschließen, nur die große Anzahl an Optionen überforderte mich bei meinem ersten Cewe-Fotobuch.

Mit welchen Anbietern erstellst du deine Fotobücher?


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Author

Reisejunkie, Autor, Solopreneur. Mag es, ungewöhnliche Orte zu entdecken und nach seinen eigenen Regeln zu leben.

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