Imprintmytravel hat Zuwachs bekommen. In den nächsten Monaten wird uns Hanna von ihrer Reise durch Lateinamerika berichten. Dass diese Weltgegend sehr faszinierend ist, hat Philipp während seiner Tour durch Südamerika im letzten Jahr feststellen können. Hannas poetischer Schreibstil ist perfekt dazu geeignet, die Leidenschaft für diesen Erdteil auch in eurem Herzen zu wecken. Aber lassen wir sie selbst zu Wort kommen:
Ich nehm Dich mit. Mit auf meine Reise durch Lateinamerika, die ihren Ursprung im Jahr 2014 nahm. Denn damals reiste ich durch Mittelamerika und wurde von der Kultur und Mentalität der Einheimischen verzaubert.
Dort, wo wir Früchte geschenkt bekamen, wo Tiere frei herumliefen und jeder Dein „Amigo“ ist. Statt „Warum bist du schon wieder zu spät?!“ entgegneten mir Costa Ricaner „Viva la vida!“ Kein Geiz, keine Missgunst, kein peinliches Schweigen, sondern Herzlichkeit, Offenheit und Gelassenheit empfingen mich im Alltag und auf Fiestas. Ihr Lebensmotto „Mi casa, su casa“ stärkte unseren kulturellen Austausch und ließ mich einmalige Erlebnisse sowie super Erfahrungen im Hinblick auf ihre Mentalität erhalten. Doch auch die Natur begeisterte mich. Morgens surften wir an verlassenen Stränden in Santa Catalina und abends wanderten wir, den Spuren von Pumas folgend, durch die Tiefen des Monteverde. An einem Drahtseil hängend schoss ich über die grüne Lunge der Erde und fand mich zwischen Babyhaien und Rochen, im knietiefen Wasser stehend, wieder.
Nach meiner Backpackingtour durch Mittelamerika stand also eins fest: Ich werde mein Auslandssemester in Lateinamerika absolvieren. Wo genau war egal, denn meine Neugierde war riesig und es zog mich überall hin. So landete ich in Ensenada, Mexiko, einer relativ kleinen Stadt. Sie liegt südlich von Tijuana und das Beste – direkt am Meer. Somit war klar: Mein Tag beginnt mit Surfen und Yoga am Strand. Die restliche Zeit vertrieben wir uns mit Ausflügen in die Natur und in die Umgebung. Wir badeten nachts in heißen Quellen, picknickten an verlassenen Stränden und jammten an wunderschönen Aussichtspunkten. Sehenswürdigkeiten, wie die Bufadora ließen wir uns genauso wenig entgehen, wie kulturelle Konzerte und die Baja California Wüstentour. Die Ruta del Vino ließ uns zwischen hüfthohen Weinreben wanken und der Spruch „I’m thinking about my summer body, but about tacos, too“ bestätigte sich beim nächtlichen Stopp beim Tacostand. Während die Wüstenstadt „Mexicali“ uns lehrte was „hace mucho calor“ (es ist sehr heiß) wirklich bedeutet, gewann mich Tijuana durch seine Vielseitigkeit der Menschen sowie durch das Nachtleben. Daneben hat einen viel schlechteren Ruf als es verdient.
Doch Mexiko ist riesig und sehr vielseitig, weshalb ich noch mehr sehen wollte. Zuerst zog es mich in die pulsierende, lebendige Hauptstadt. Mit meinen Freundinnen entdeckte ich die Facetten Mexiko Citys. In Teotihuacán erklärte uns José die Geschichte der Metropole, während wir zwischen den Pyramiden Luna y Sol den Spuren der Azteken folgten. Blumenverkäufer und Musiker umgaben uns auf den Flüssen des UNESCO-Weltkulturerbes, Xochimilco. Wir erlebten eine Sicherheitsübung auf dem Zopilote und reisten in die Zeit Frida Kahlos und Diego Riveras zurück. In Morelia, fernab des touristischen Trubels und im Kreise der mexikanischen Familie meiner Freundin feierten wir einen der wichtigsten Feiertage – den Día de la Independecia. Doch natürlich lernten wir auch die negativen Seiten der Millionenmetropole kennen: Wir sprachen mit jungen Erwachsenen, die schwer arbeiten, um ihre Familie zu ernähren. Und mit Jugendlichen, die sich prostituieren. Sahen Bettler, Obdachlose und verwahrloste Kinder.
Guadelajara, die Perle des Westens, begeisterte mich durch die kulturelle Vielfältigkeit, Lebendigkeit und idyllische Umgebung. Durch bunte Gassen flanierend und koloniale Bauten passierend, entführten mich meine Freunde zu interessanten Museen und in die historische Altstadt. Wir genossen Tacos de Labios y Lengua (Lippen und Zunge),Torta Ahogada und stillten unseren Durst mit dem köstlichen Tropfen der Agavepflanze. Daneben feierten wir, ganz im traditionellen Rahmen, den Día de los Muertos, den wichtigsten Feiertag der Mexikaner. So zelebrierten wir, am 01.11.2015, auf den hell erleuchteten Friedhöfen die Rückkehr der Verstorbenen.
Nach meinem Auslandssemester zog es mich weiter. Ich hatte Blut geleckt und zu groß war die Entdeckungsfreude und das Verlangen nach weiteren Abenteuern. Mit Freunden erkundete ich so die Vielseitigkeit und Schönheit Kolumbiens. Während uns das Nachtleben und die kulturelle Vielfalt Bogotás einnahmen, lauschten wir in Medellín den Geschichten zu Pablo Escobar und flogen über rostrote Dächer. In den Tiefen des Amazonas kosteten wir den salzigen Geschmack von Maden und schwammen mit rosa und grauen Delfinen um die Wette. Auf unserem Weg zum nördlichsten Punkt Südamerikas passierten wir ausgehungerte Kinder, die Süßigkeiten ablehnten und nach Wasser baten. Die Wüste passierend und von Hitze sowie Wind getrieben, folgten wir den Sanddünen Richtung Meer und fielen nachts aus unseren Hängematten. In San Jéronimo wanderten wir durch hüfthohes Gras zu Wasserfällen, wobei uns Tranquilidad, Idylle und Sorglosigkeit auch in Los Angeles einhüllten. An diesen Orten vergasen wir nicht nur die Zeit, sondern auch alles Negative und fanden uns, umgeben von herzlichen Menschen, im Paradies wieder. Cartagena begeisterte uns indes durch seine kolonialen Bauten, seine Lebendigkeit und erholsame Umgebung.
Und irgendwie und irgendwann fand ich mich in Kuba wieder. Auf dieser einzigartigen und vielfältigen Insel, deren Bewohner und dessen System den Worten Freude, Herzlichkeit, Solidarität und Verzicht neue Bedeutungen gaben. Während mich musikalische Klänge einhüllten, stoß ich fast täglich auf Ungewohntes, Kuriositäten und Einzigartigkeiten. Durch den nahen Kontakt zu den offenen, hilfsbereiten und temperamentvollen Einheimischen lernte ich zudem ihre unvergleichliche Mentalität und bunte Kultur kennen, die ich Dir gerne versuche näherzubringen.
Angetrieben von der Gier nach Tacos, fand ich mich im Schockzustand zwischen den luxuriösen Hotels Cancúns wieder. Mexiko nahm mich also auf ein Neues ein, wobei es diesmal der Süden war, den es zu entdecken galt. Schneeweiße Korallenstrände, eindrucksvolle Naturwunder,Hippie-Dörfchen, indigene Völker und die historischen Zeugnisse der Mayakultur prägten meine Reise durch das vielseitige, idyllische Land.
Guatemala. Dieses kleine außergewöhnliche Land, für das ich am Ende meiner Reise leider viel zu wenig Zeit hatte. Doch ich wollte sie auskosten. Und das tat ich auch. Der Lago Atitlán, das spektakulärste Naturwunder Guatemalas, nahm mich voll und ganz ein. Denn sein Panorama ist wirklich besonders: Drei mächtige Vulkane rahmen die Südseite des Sees. Das Resultat ist atemberaubend. Indes stellte Antigua, die Stadt der halb zerstörten Barockkirchen, das letzte Ziel meiner Reise dar. Das Weltkulturerbe bietet eine traumhafte Aussicht auf drei nahe gelegene Vulkane und machte mir den Abschied aus Lateinamerika richtig schwer.
Für Dich möchte ich die Einzigartigkeit der Länder in Worte fassen und die Mentalität sowie Kultur der Einheimischen möglichst genau wiedergeben. Dabei lasse ich Dich gerne an meinen bunten, verrückten und lebensnahen Erlebnissen teilhaben und versuche Dich gleichzeitig auf Deine Reise bestmöglich vorzubereiten.