Noch nie wurden so viele Fotos von den Sehenswürdigkeiten dieser Welt geschossen, wie heute. Attraktionen wie der Eiffelturm, die Sagrada Familia oder das Brandenburger Tor werden pro Sekunde vermutlich mehr als tausend Mal abgelichtet. Die Qualität der meisten Touristenschnappschüsse ist jedoch eher fraglich.
In diesem Artikel zeige ich dir deshalb, mit welchen einfachen Mitteln du die Qualität deiner Fotos steigern kannst, damit du zukünftig bessere Reisefotos mit nach Hause nimmst. Dafür musst du keine teure Spiegelreflexkamera dein Eigen nennen oder einen extra Kurs belegen. Viele der nachfolgenden Tipps sind sehr einfach und sogar beim Fotografieren mit dem Smartphone umsetzbar!
Zusätzlich findest du am Ende des Artikels auch eine Liste von weiterführenden Fotobüchern sowie Informationen zu unserem neuen online Fotokurs.
Wenn du glaubst, dass hier einige wesentliche Tipps fehlen, schreib mir einfach eine E-Mail!
12 Tipps für bessere Reisefotos
1. Die Ausrüstung
Hobbyfotografen müssen sich nicht unbedingt die teuerste und beste Ausrüstung kaufen. Viele Leute erliegen der Illusion, dass sie mit einer teuren Ausrüstung automatisch bessere Bilder schießen können. Das ist aber ein Blödsinn. In der Fotografie kommt es nicht nur auf die Ausrüstung an. Bildgestaltung und vor allem Erfahrung mit der verwendeten Ausrüstung sind viel wichtiger. Ein erfahrener Fotograf wird auch mit einem Smartphone bessere Fotos schießen, als ein Hobbyfotograf mit einer aufgemotzten Spiegelreflexkamera.
Auf Reisen ist es manchmal auch bequemer, auf die schwere Spiegelreflexkamera zu verzichten, und sich nur ein Smartphone einzustecken. Generell solltest du die Qualität der Kameras von modernen Smartphones nicht unterschätzen. Hinzu kommt, dass eine sichtbar teure Kameraausrüstung in einigen Ländern Taschendiebe anlocken kann.
Der größte Vorteil eines Smartphones liegt im geringen Gewicht. Es lässt sich ziemlich unkompliziert mitnehmen, da die meisten Leute es sowieso dabeihaben. Außerdem machen moderne Smartphones bei guten Lichtverhältnissen ähnlich gute Fotos wie Kompaktkameras. Untertags eignet sich für Schnappschüsse eigentlich nichts besser als ein Smartphone. Es verwundert daher nicht, dass selbst Profis auf Reisen inzwischen immer öfters mit dem Smartphone fotografieren.
Problematisch ist, dass sie sehr gute Lichtverhältnisse für qualitativ ansehnliche Fotos brauchen. Aus diesem Grund musst du Nachtaufnahmen dennoch auf eine Spiegelreflex-, System- oder Kompaktkamera zurückgreifen. Auch die geringe Akkuleistung der meisten Smartphone-Modelle kann zu einem Problem werden.
Fazit: Es spricht nichts gegen einen Kauf einer Kamera, als Anfänger solltest du es mit der Ausrüstung aber nicht übertreiben. Für Schnappschüsse verwende dein Smartphone, die SLR muss nicht überall mitgenommen werden. Falls du gerade vor einer Kaufentscheidung stehst, lies dir unbedingt unsere umfangreiche Kamera Kaufberatung und unseren großen Objektivvergleich durch.
2. Wenn möglich, fotografieren im RAW Format
Willst du deine Bilder später mit Adobe Lightroom oder Photoshop bearbeiten? Dann solltest du unbedingt im RAW Format fotografieren. RAW bedeutet roh oder unverarbeitet. Eine Raw-Datei ist folglich eine nicht bearbeitete Fotodatei, quasi ein digitales Negativ. Diese Datei enthält alle Farb- und Helligkeitsinformationen des Kamerasensors. Formate wie JPEG speichern im Gegensatz dazu nicht alle Bildinformationen und werden bereits in der Kamera komprimiert. Deshalb kannst du beim späteren Bearbeiten weniger aus dem Bild herausholen. RAW Fotos bieten dir beim Bearbeiten dagegen viel Flexibilität, da alle Informationen noch vorhanden sind. Der Nachteil dieses Formats ist jedoch, dass RAW Fotos sehr viel Speicherplatz benötigen.
3. Mache Fotos, die nicht jeder macht
Viele Touristen neigen dazu, Postkartenmotive nachzuahmen. Mit dem traurigen Resultat, dass täglich tausende Einheitsbilder vom Eiffelturm in Paris oder vom Kolosseum in Rom geschossen werden.
Dein Ziel sollte es jedoch sein, Fotos zu erschaffen, die du dir auch noch in 10 oder 20 Jahren ansehen kannst. Überlege dir daher, mit welchen Mitteln du aus einem Motiv ein besonderes Foto machen kannst. Vielleicht reicht schon ein Wechsel der Perspektive, der Fokus auf Details oder das ungewohnte Arrangement mit anderen Motiven. Manchmal genügt es auch schon, ein paar Schritte vom Touristentrampelpfad abzuzweigen. Sei kreativ und gibt dich nicht mit dem erstbesten Postkartenmotiv zufrieden.
4. Spiele mit Schärfe und Unschärfe
Benutze die Tiefenschärfe als Gestaltungsmittel für deine Fotos. Als Gestaltungsmittel gibt sie dem Foto eine Raumwirkung und lenkt die Blicke auf die wichtigen Motive im Foto. Durch einen unscharfen Hintergrund verhinderst du zum Beispiel, dass das Auge des Betrachters durch unnötige Details vom Hauptmotiv abgelenkt wird.
Beeinflussen lässt sich die Tiefenschärfe durch die Wahl des Blendenwerts. Je weiter geöffnet die Blende (= geringe Blendenzahl z.B. 4) ist, desto geringer ist die Tiefenschärfe.
5. Achte auf Kontraste
Nichts ist langweiliger als ein Bild ohne Kontraste. Durch Kontraste kannst du altbekannte Situationen in einem neuen Licht erscheinen lassen. Suche nach Unterschieden, die sich stark voneinander abheben. Das können sein: Hell-Dunkel Kontraste, Farbkontraste (zum Beispiel Unterschied zwischen warmen und kalten Farben) oder inhaltliche Kontraste (schön – hässlich, reich – arm, klein – groß).
6. Beachte den Goldenen Schnitt (Drittelregel)
Schon die alten Griechen kannten den goldenen Schnitt und nutzen ihn, um ihren Gebäuden harmonische Proportionen zu geben. Wenn man eine Strecke teilt und der kleinere Teil (Minor) sich zum größeren Teil (Major) genauso verhält, wie der größere Teil zur gesamten Strecke (Minor + Major), spricht man vom goldenen Schnitt. Das Teilungsverhältnis des goldenen Schnitts beträgt 61,8% zu 38,2%. Oft wird jedoch das vereinfachte Verhältnis 2/3 zu 1/3 genommen.
In der Fotografie kann man vom goldenen Schnitt profitieren, indem man das Bild in Raster teilt und vertikal und horizontal drittelt. Die Hauptmotive sollten nicht im mittleren Rechteck liegen, sondern an einem der vier Schnittpunkt. Das Bild wirkt dadurch harmonischer.
Vereinfacht kannst du auch versuchen, das Motiv vertikal leicht zu versetzen. Wie immer gilt jedoch auch, dass Regeln zum Brechen da sind. In manchen Situation verlangt der Bildinhalt nicht zwingend nach einem harmonischen Aufbau, du kannst durchaus öfters von dieser Regel abzuweichen. Am besten du bist kreativ und machst mehrere Fotos, in denen du das Motiv unterschiedlich im Bild positionierst.
6. Lichte die kleinen Dinge ab
Oft versuchen wir, alle Details einer Szene in einem einzigen Bild abzulichten. Am Ende des Tages wirkt das Bild dann jedoch überladen und unruhig. Achte bewusst mehr auf die kleinen Dinge und Elemente, die dein Foto besonders machen. Anstatt zum Beispiel die gesamte Kathedrale aufs Foto zu bringen, konzentriere dich eher auf die Verzierungen an der Fassade. Weitere gute Fotomotive, die von vielen Touristen übersehen werden, sind Straßenschilder in der Landessprache, exotische Blumen, Früchte und all die kleinen Dinge, die sich vom Alltag in der Heimat abheben.
7. Sei geduldig
Die wenigsten herausragenden Fotos entstehen im Vorbeigehen. Profifotografen planen ihre Aufnahmen bis ins kleinste Detail und warten oft stundenlang auf den perfekten Moment. Hab also Geduld und warte, bis die richtige Fotosituation entsteht. Anstatt beim Anblick einer Sehenswürdigkeit gleich loszuschießen, lohnt es sich oft, kurz innezuhalten, so dass die Situation durch ein Detail ergänzt wird: Besseres Licht, vorbeigehende Menschen oder eine Szene, die Dynamik ins Bild bringt.
8. Ändere deine Perspektive
Die meisten Leute schießen Fotos aus der vertraute Ego-Perspektive. Viel spannender ist es jedoch, den gewöhnlichen Blickwinkel öfters zu verlassen. Gehe in die Knie um die Motive aus der Froschperspektive zu sehen, oder steige auf Bänke und Erhebungen um die Vogelperspektive zu testen. Schrecke nicht davor zurück, dich auch einmal auf den Bauch oder den Rücken zu legen. Sei kreativ und teste die verschiedenen Blickwinkel aus. Achte dabei immer auf deine eigene Sicherheit und beachte die Verkehrssituation!
9. Achte auf das Licht
Achte darauf, dass du Fotos von Motiven machst, die von der Sonne oder einer anderen Lichtquelle beleuchtet werden. Fotografie bedeutet übersetzt „Malen mit Licht“, doch leider achten viele Anfänger zu wenig auf die richtige Beleuchtung. Als Einsteiger solltest du schauen, dass du die Sonne beim Fotografieren hinter dir hast. Sobald du etwas Übung hast, kannst du auch mit Streiflicht und Gegenlichtsituationen experimentieren. Bei Gebäuden solltest du immer die von der Sonne beleuchtete Seite ablichten.
Wenn du öfters im Freien fotografierst, solltest du auch wissen, dass sich nicht jede Tageszeit gleich gut zum Fotomachen eignet. Das schönste Lichtverhältnis herrscht während der goldenen Stunde. Diese gibt es zweimal am Tag: In der Stunde nach Sonnenaufgang und in der Stunde vor dem Sonnenaufgang. Während der goldenen Stunde wird die Landschaft in ein warmes und goldenes Licht getaucht. Das ist perfekt für romantische Fotos und sorgt für satte Farben und angenehme Kontraste.
10. Nutze Festbrennweiten oder vermeide die Zoom-Funktion, um deine Kreativität anzuregen
Um deine Kreativität zu fördern und ein Gefühl für die Bildkomposition zu bekommen, empfehle ich dir in eine Festbrennweite zu investieren. Alternativ kannst du auch einfach die Zoom-Funktion deiner Kamera unangetastet lassen und bewusst nur mit einer fix eingestellten Brennweite fotografieren.
Vermeide es, den Zoom zu benutzen, solange du dem Motiv noch näher kommen kannst. Oft wird der Zoom sowieso nur aus Bequemlichkeit verwendet. Viel besser ist es, wenn du deine Foto-Position an das Motiv anpasst. Nähere dich deinem Fotomotiv daher möglichst an, falls du ein Bild von den Details machen willst (Turnschuh- Zoom). Außerdem besteht beim Zoomen bzw. Fotografieren mit längeren Brennweiten die Gefahr, dass dein Bild verwackelt wird. Es erfordert viel Übung, mit einem Teleobjektiv scharfe Fotos zu machen!
11. Keine nervigen Instagram Filter
Ein Tipp für die Instagram Nutzer: Hast du schon gewusst, dass Instagram Bilder ohne Filter die meisten Likes bekommen. Ganz ehrlich: Filter sind für Leute, die keine Ahnung von Fotografie haben. Oft wird nur ein Filter eingefügt, um ein fades Bild hipp aussehen zu lassen. Blödsinn! Versuche stattdessen innovative Motive zu finden, die auch ohne Filter einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
12. Stopfe dein Foto nicht mit zu vielen Motiven voll
Mein letzter wichtiger Tipp für bessere Reisefotos: Versuche nicht mehr als ein Hauptmotiv pro Foto zu verwenden. Stopfst du dein Bild mit zu vielen Motiven voll, wirkt das Foto überladen. Zu viele unwichtige Details lenken den Betrachter zu sehr vom Hauptmotiv ab und er weiß nicht worauf er sich konzentrieren soll.
Weiterführende Bücher & Kurse zum Thema Fotografie:
Digitale Fotografie für Einsteiger von Alexander Müller
Ein gutes Einsteigerbuch, das eine kompakte Schritt-Für-Schritt-Anleitung in die digitale Fotografie darstellt. Alexander Müller erklärt die technischen Grundregeln, sowie die Basics der Bildgestaltung in einer für Anfänger verständlichen Sprache. Sehr empfehlenswert sind auch die Fotokurse des Autors.
Der große Fotokurs: Besser fotografieren lernen von Jacqueline Esen
Dieses Buch ist ein umfangreiches Nachschlagewerk, das sehr detailiert auf alle Themenbereiche der Digitalfotografie eingeht. Für Neulinge ist das Werk fast schon zu detailiert, dafür kann man hier auch als Fortgeschrittener immer wieder gezielt Fragen nachschlagen. Wer sich mit Fotografie intensiv beschäftigen will, sollten sich den großen Fotokurs unbedingt zulegen.
Du findest Bücher langweilig und möchtest lieber Schritt für Schritt in einem Onlinekurs deine Fotokünste verbessern? Dann solltest du unbedingt unseren neuen online Fotokurs ansehen!
Raw Meat © Kirk K – Flickr
7 Comments
Hallo ihr Lieben,
eure Tipps sind super! Ich liebe euren Blog, weil er genau meine beiden Lieblingsthemen bedient: Reisen und Fotografie, und ich finde dass auf vielen der zahlreichen Reiseblogs die Fotos teilweise noch total vernachlässigt werden 🙂 Ihr macht einfach nur Lust, zu verreisen!
Genau das habe ich noch vor mir und deswegen finde ich es total spannend, eure ganzen Tipps hier zu lesen. Die sind wirklich hilfreich, denn natürlich will ich unterwegs auch schöne Fotos machen, und ich werde mich bestimmt mal an allen euren tollen Ratschlägen langhangeln. ♥
Danke für das teilen eurer Tipps & Erfahrungen! 🙂
Viele Liebe Grüße,
Hannah
Hallo Hannah,
danke für deinen lieben Kommentar. Es ist super wenn dir der Blog so gut gefällt. Wir werden unser Bestes tun, damit es weiter so bleibt. Im Moment habe ich noch einige Fotoartikel in der Pipeline, es war leider etwas stressig in letzter Zeit aber in den nächsten Wochen wird einiges nachkommen 🙂
Ganz liebe Grüße
Lisa
Hallo Ihr Lieben!
Die Einleitung zu dem Artikel (…die Qualität der meisten Touristenschnappschüsse sei „eher fraglich) hat in meinen Augen einen abwertenden Beigeschmack; auch wenn es genauso gemeint ist wie es da steht, so hätte ich es nicht unbedingt formuliert, will man doch hier genau jene Touristen mit den „fraglichen“ Schnappschüssen ja eigentlich ansprechen. Auch die Überschrift (Tipps zum Fotografieren, „leicht verständlich“ beschrieben) ist etwas unglücklich gewählt, impliziert sie doch irgendwo, dass man als Leser eher schwer vom Begriff sei.
Beleuchtung
„Achte darauf, dass du Fotos von Motiven machst, die von der Sonne oder einer anderen Lichtquelle beleuchtet werden. Bei Gebäuden solltest du immer die von der Sonne beleuchtete Seite ablichten.“
Das Beispielfoto zeigt hingegen eine Szenerie, die entgegen dem Sonnenlicht aufgenommen wurde. Auch zeigt sich oft beim Fotografieren, dass es manchmal lohnt, von der „normalen“, „sonnenbeschienenen“ Seite abzusehen und ein Objekt oder eine Szenerie entgegen dem einfallenden Licht zu fotografieren, da dies oft diffuse, sehr spannende Effekte erzeugen kann (siehe auch: Experimentieren…) Und oft ist es ganz interessant, wenn man das Objekt eben nicht in seiner vollen Klarheit, sondern mit Licht im Hintergrund, erkennen kann. Das kommt ganz auf die jeweilige Szenerie an…
Zoom
„Benutze nicht die Zoom-Funktion, solange du dem Motiv noch näher kommen kannst, da du durch den Zoom die Gefahr besteht, dass dein Bild verwackelt wird.“
Für Smartphones mag das, qualitätsabhängig, gelten, doch seit wann lässt eine gut gewählte Kamera ein Bild durch die Zoom Funktion verwackeln? Und gibt es für besonders fragile Fälle (sich bewegendes Licht, Zwielicht usw.) nicht Stative?
Wie denn auch sei… Wenn ich einen Weg entlang gehe, sei es in einer Stadt oder in der Natur, so sind es oft ganz bestimmte Bildausschnitte, die mich, genauso wie ich sie in diesem Augenblick sehe, zum stehen bringen, so dass ich sie unbedingt festhalten möchte. Und da ist die Zoom-Funktion oft hilfreich, hilft sie doch, meine Bildkomposition so zu erhalten wie sie ist. Denn je näher ich einem Objekt komme, umso mehr verändert sich die Perspektive (siehe z. B. hohe Gebäude), der Lichteinfall, das Zusammenspiel der Bildelemente miteinander. Oft kann es, je nachdem, wie nahe man sich etwas befindet, ein völlig anderes Bild desselben Motivs ergeben. Auch lassen nicht alle Motive nahe an sich heran kommen (an einem Kolibri bin ich mal schier verzweifelt…) Deshalb käme mir keine Kamera ohne einen leistungsfähigen Zoom ins Haus, und das hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun…
Filter
An diesem Thema scheiden sich die Geister, ich würde Filter (Instagram oder nicht) nicht generell verteufeln, denn ja, da kann es schöne Effekte geben, und diese betrachtet eben nicht jeder als „nervig“ (schon wieder so eine pauschale, unglückliche Formulierung).
„Stopfe dein Bild nicht mit zu vielen Motiven voll“
Und doch fokussiert das Beispiel-Bild des Autors eines der Motive vordergründig, und zwar dieses schicke gelbe Haus vorne rechts! Wie hätte hier der Autor denn die Problematik gelöst, etwa in die Objekte „hinein gezoomt“? 😉
Liebe Grüße
Hallo Kasia,
Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ich kann jedoch nicht alle Punkte nachvollziehen. Unser Artikel richtet sich an Leute, die keine bis wenig Erfahrung in der Fotografie haben und sich daher über ein paar Tipps freuen, mit denen sie ihre Fotos einfach verbessern können. Deinen Kommentaren nach verfügst du schon über etwas Erfahrung in der Fotografie, somit bis du vermutlich nicht unbedingt die richtige Zielgruppe 😉
Dass die Qualität der meisten Touristen-Schnappschüsse fraglich ist, ist eigentlich nicht demotivierend gemeint, sondern im Grunde eine Tatsache, da sehr oft ohne Überlegung geknippst wird. Das ist nicht abwertend gemeint, denn genau dafür haben wir den Artikel ja geschrieben! Auch der Hinweis, dass der Artikel leicht verständlich ist, soll nicht den Leser abwerten. Es ist Tatsache, dass die Leser einfache Erklärungen bevorzugen, anstatt seitenlange Theorie-Bücher mit Fachausdrücken zu wälzen. Gerade eben, wenn es sich um Hobby-Fotografen und keine Profis handelt.
Bezüglich dem Foto Beleuchtung: Das Bild zeigt eine Szene, in der das Motiv beleuchtet ist. Im Artikel steht, dass Gebäude am besten von der beleuchteten Seite fotografiert werden soll, im Foto sehe ich allerdings kein Gebäude, sondern eine Person im Streiflicht, das ist schon ein Unterschied, abgesehen davon, dass das Bild als Beispiel für die goldene Stunde stehen soll.
Natürlich kann man experimentieren und mit verschiedenen Lichteinfällen spielen, die Zielgruppe dieses Artikels wird allerdings eher froh sein, wenn sie ein gut ausgeleuchtetes Bild hinbekommt. Siehe oben – der Artikel wendet sich nicht an Profis!
Zoom: klar kann man zoomen, aber auch hier gilt, man muss sich in die Person hineinversetzen, an die sich der Artikel wendet. Also der Leser, der vielleicht über kein Stativ verfügt (bzw. über Erfahrung dieses zu benutzen), nicht die Grundregeln der richtigen Belichtungszeiten mit langer Brennweite kennt und sich dann wundert, dass sein Bild, das bei 300 mm mit 1/40 Belichtungszeit verwackelt ist. Eine Kamera verwackelt das Bild grundsätzlich nicht, die falsche Belichtungszeit bei maximaler Brennweite allerdings fast immer 😉 Sonst ist was du sagst zwar prinzipiell richtig, nur versetzt du dich nicht in den Anfänger hinein, der mit diesen Fachbegriffen nicht viel anfangen kann, sondern du sprichst aus der Sicht eines erfahrenen Fotografen. Und dass man für Tiere und Spezialsituationen einen Zoom braucht ist klar, da haben wir auch einen eigenen Artikel (Fotografieren auf Safari) darüber geschrieben 😉
Filter sind definitiv Geschmackssache, ich finde sie schrecklich und verwende auch keine. Aber dazu kann man ja durchaus verschiedener Ansicht sein. Ich persönlich würde nie einem Hobbyfotografen raten, seine Bilder mit Filtern aufzubessern, sondern eher mehr Zeit in die Gestaltung und die Grundlagen zu investieren! „Nervig“ mag für dich pauschal klingen, wir vertreten hier aber unsere Meinung offen und ehrlich und schreiben das auch so! Es ist aber natürlich in Ordnung, wenn du eine andere Meinung dazu hast!
Und zum letzten Bild kann ich nur sagen, dass es als ein (schlechtes) Beispielbild gemeint ist, dass zeigen soll, was passiert, wenn man zu viele Motive in einem Bild hat. Die Frage, wie es der Autor gelöst hätte ist somit hinfällig, denn wie gesagt, das Bild soll ja zeigen wie es nicht aussehen soll. 😉
Natürlich können wir in so einem Artikel auch nicht alle Probleme lösen und alle Themen ansprechen, weshalb wir weiterführend auf sehr gute Literatur bzw. einen sehr hilfreichen Fotokurs verweisen.
Liebe Grüße & weiterhin viel Spaß beim Fotografieren!
Lisa
Hallo Lisa, danke für die ausführliche Antwort!
Als erfahrenen Fotografen habe ich mich bislang gar nicht gesehen. Vielleicht hast Du recht und ich denke zu kompliziert in vielerlei Hinsicht, was die Ratschläge bezüglich des Fotografieren betrifft. Ich lese mir gerne Artikel zu diesem Thema durch und habe so schon einiges an Tipps mitnehmen können.
Auch die ureigene, offene Meinung der Autoren ist sehr wichtig, wobei manche Formulierungen vielleicht nicht immer so rüberkommen wie sie ursprünglich gemeint gewesen sind.
Es ist jedoch immer schön, sich auf einer professionellen Ebene darüber austauschen zu können, danke dafür und Euch noch viel Erfolg und viele tolle Reise-Erfahrungen! 🙂
Es ist immer wieder interessant, von den unterschiedlichen Erfahrungen der Fotografen zu lesen! Dss Beste ist wohl, die ganzen Tipps mal auszuprobieren: das gleiche Objekt aus verschiedenen Positionen, mit verschiedenen Blenden und Zeiten / ISO einzufangen. Und dabei auch noch das weichere Nachmittagslicht auszunutzen …und dann das beste Bild zu nehmen.
Da mir bei meinen Reisen die ganze Ausrüstung eher hinderlich wurde und oft auch keine Zeit für einen Objektivwechsel war, (Objektiv gewechselt-Objekt weg!) habe ich mich vor 1 1/2 Jahren (nach 40 Spiegelreflexjahren) für eine Panasonic FZ1000 entschieden. Neben brillianten Fotos kann ich meine Fotoshows so auch noch mit superscharfen 4K-Videos aufpeppen!
Probieren wir weiter bis das perfekte Bild entsteht 😉 !
Helge
Hallo Helge,
ja natürlich macht jeder andere Erfahrungen und es ist ja auch total spannend, alles auszuprobieren. Auch wir bilden uns ständig weiter und experimentieren mit den verschiedenen Einstellungen. Das mit der Panasonic kann ich verstehen, man schleppt schon viel Equipment mit sich rum mit der DSRL. Gerade in Island hatte ich auch 4 Objektive, die Kamera, Stativ, Filter… Gott sei Dank hielt sich der Verlust in Grenzen: die Stativtasche und eine Objektivabdeckung 😉
Liebe Grüße und weiter „gut Licht“
Lisa