Bolivien ist das wohl am meisten unterschätzte Reiseziel Südamerikas. Dabei zählt der Andenstaat zu den spektakulärsten und beeindruckendsten Ländern, die ich auf meinen Reisen jemals gesehen habe. Bolivien bietet alles, was auch das bei Backpackern beliebte, aber infolgedessen auch ziemlich überlaufene Nachbarland Peru auszeichnet und ist dabei weitaus ursprünglicher, authentischer und natürlich viel weniger touristisch. Ich reiste drei Wochen mit einer Gruppe von Fotografen und eine weitere Woche individuell durch dieses Land der Extreme und hatte somit genug Zeit, um alle wichtigen Bolivien Sehenswürdigkeiten kennenzulernen.
Und Bolivien hat eindeutig mehr zu bieten, als die über die Grenzen hinaus bekannte Salzwüste Salar de Uyuni, die von Touristen gerne im Rahmen eines Abstechers von Chile aus besucht wird. Der facettenreiche Andenstaat bietet alles, was das Herz eines abenteuerlustigen Reisenden begehrt. Von schneebedeckten Sechstausendern im schroffen Hochland, über charmante Kolonialstädte und farbenfrohe Karnevals, antike Ruinen und lebensfeindliche Wüsten bis hin zum dichten Regenwald des Amazonas. Dazu überzeugt es mit seinen unglaublich freundlichen Menschen, einem faszinierenden kulturellen Erbe und Massen an fluffigen Lamas und Alpakas, die das Herz eines jeden Tierfreundes höher schlagen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Diese Bolivien Sehenswürdigkeiten darfst du nicht verpassen!
1. Bolivien Sehenswürdigkeiten: Faszinierende Salzwüste Salar de Uyuni
Die Salzwüste Salar de Uyuni ist ohne Zweifel die bekannteste Sehenswürdigkeit Boliviens und steht bei vielen Südamerika-Reisenden auf der Bucket-Liste ganz oben. Sehr beliebt sind 3-4 tägige Jeeptouren, die im chilenischen San Pedro de Atacama starten und die Teilnehmer durch das schroffe bolivianische Hochland mit seinen türkisfarbenen Lagunen und schneebedeckten Gipfeln bis zur Salzwüste und wieder zurück chauffieren. Bolivien im Schnelldurchlauf quasi, für alle die nicht mehr Zeit haben dieses besondere Land kennenzulernen.
Salar de Uyuni ist mit mehr als 10.000 Quadratkilometern Fläche die größte Salzpfanne der Welt. Hier, in den unwirtlichen Weiten dieser lebensfeindlichen Umgebung, verliert sich das Gefühl für Raum und Perspektiven, da es in der kargen Landschaft an Vergleichspunkten fehlt. Deshalb eignet sich die Wüste auch perfekt für witzige Fotos aus allen möglichen und unmöglichen Perspektiven. Die beste Reisezeit, um die ausgetrocknete Salzpfanne und ihre bizarre Umgebung zu entdecken, sind die Monate Juni bis September, wobei man bedenken sollte, dass es im bolivianischen Winter empfindlich kalt werden kann. Kurze Hosen, wie auf den Bildern oben zu sehen, sind dann eher nicht zu empfehlen!
Ein ganz besonderes Naturschauspiel kann man in den Monaten Dezember bis März beobachten, wenn starke Regenfälle den Wasserpegel ansteigen lassen und die Salzwüste sich nach und nach in einen riesigen See verwandelt. An einem windstillen Tag spiegeln sich Himmel und Wolken im Wasser und lassen so den größten Spiegel der Welt entstehen. Ein unglaubliches Schauspiel, besonders abends, wenn die untergehende Sonne die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht taucht.
Tipp: Die meisten Salzwüsten-Touren starten im Örtchen Uyuni, das zu 100% auf Tourismus ausgelegt ist und einer der wenigen wirklichen „Touri-Hotspots“ Boliviens ist. Teilweise stehen die Jeeps hier Schlange, um in die Salzwüste hineinfahren zu können und sich den besten Spot zu sichern. Weitaus ruhiger geht es im Dörfchen Jirira zu, wo wir die erste Nacht in einem kleinen Homestay neben der Salzwüste verbrachten und weit und breit die einzigen Touristen waren. Sowohl Nachmittags, zu Sonnenuntergang, als auch am nächsten Tag zu Sonnenaufgang hatten wir diesen magischen Ort ganz für uns alleine!
Lesetipp: Einen sehr ausführlichen Bericht über die Tour von Uyuni nach San Pedro de Atacama findest du auf dem Blog von Chris.
2. Bolivien Highlight: Bizarres Hochland & malerische Lagunen
Die Tour durch die Salzwüste wird in den meisten Fällen kombiniert mit einer drei bis viertägigen Fahrt durch das bolivianische Hochland, auch Altiplano genannt. Die Tour ist anstrengend, das steht außer Zweifel. Straßen gibt es hier oben keine, der Weg führt über kaum erkennbare Pisten mit kraterähnlichen Schlaglöchern und tiefen Furten. Dazu kommen die ungewohnte Höhe und die scharfen Winde, die jeden Schritt zur Herausforderung machen und den Teilnehmern täglich ihre körperlichen Grenzen aufzeigen.
Trotz aller Strapazen möchte ich die Zeit im Hochland nicht missen, denn für mich zeigt sich hier oben das wahre, ursprüngliche und authentische Bolivien. Schneebedeckte Vulkane, türkise Lagunen und roter Sand prägen das Bild und formen eine fast epische Landschaft, wie es sie auf der Welt nur noch ganz selten gibt.
Alle Highlights dieser besonderen Region zu beschreiben würde den Rahmen dieses Artikels gehörig sprengen, doch besonders hervorheben möchte ich die idyllische Laguna Negra, wo hunderte Lamas und Alpakas in einem Sumpfgebiet vor der Kulisse schneebedeckter Sechstausender grasen. Ebenso sehenswert ist die bekannte Laguna Colorada, die rote Lagune, deren Wasser durch Algen und Mineralstoffe die charakteristische, tiefrote Färbung erhält.
Und nicht zu vergessen der traumhafte Sternenhimmel, den man hier dank klarer Luft und kaum vorhandener Lichtverschmutzung Nacht für Nacht bewundern kann. An kaum einem anderen Ort der Welt sieht man die Milchstraße so klar und deutlich wie hier! Ich hätte wirklich stundenlang in die Luft starren können, um die unzähligen funkelnden Sterne am Nachthimmel zu betrachten, wenn es nicht mit der Zeit doch ziemlich kalt geworden wäre.
Hoteltipp im Nirgendwo: Das Los Flamencos Eco-Hotel liegt auf über 4000 Meter Seehöhe direkt an der malerischen Laguna Hedionda, wo sich unzählige rosarote Flamingos tummeln. Die Zimmer, teils mit Panoramablick über die Lagune, sind unglaublich gemütlich und im hoteleigenen Restaurant werden Speisen in einer Qualität serviert, wie man sie in dieser abgelegenen Gegend niemals erwarten würde. (Webseite gibt es keine, Bewertungen kannst du auf Tripadvisor ansehen)
Lesetipp: Ich habe meine Erlebnisse im bolivianischen Hochland und ausgewählte Fotos im September 2018 in der Reisebeilage der österreichischen Tageszeitung Kurier veröffentlichen dürfen. Leseempfehlung für alle, die gerne einmal so richtig in das Abenteuer Hochland eintauchen möchten!
3. Faszinierendes Bolivien: Grüner Amazonas in Rurrenabaque
Ganz anders, aber nicht weniger beeindruckend, zeigt sich Bolivien im Tiefland, der grünen Lunge des sonst eher kargen Landes. Was viele nicht wissen ist, dass sich Teile des riesigen Amazonas Regenwalds – genauer gesagt etwa 10% – in Bolivien befinden. Auf geführten Dschungel– und Pampastouren können Besucher eintauchen in die dichte Vegetation und das weit verzweigte Flussdelta des Yacuma und die vielseitige Tierwelt aus nächster Nähe beobachten.
Dreh- und Angelpunkt für die Ausflüge und Touren in und um den Amazonas ist das verschlafene Örtchen Rurrenabaque. Erreichbar ist das Städtchen entweder mit einer abenteuerlichen, stundenlangen Busfahrt durch das bolivianische Hinterland oder bequem mit dem Flugzeug. In nur etwa 45 Minuten bringt dich eine kleine Propellermaschine von La Paz direkt in den Dschungel. Schon der Flug selbst ist ein Erlebnis für sich. Die verschneiten Gipfel der Königskordillere scheinen nicht nur zum Greifen nahe, sie sind es auch, denn der Bodenalarm piepst während des Fluges über die Bergkette fast durchgehend. Schließlich ist die maximale Reiseflughöhe der kleinen Propellermaschine kaum höher als die Gipfel der Andenkette, die auf dem Weg in den Amazonas überwunden werden muss.
Der Anflug erinnert stark an eine Szene aus Jurassic Park oder Indiana Jones, wenn sich plötzlich im scheinbar endlosen Grün des Regenwaldes eine kleine, mehr schlecht als recht asphaltierte Piste auftut. Daneben ein winziges Häuschen, das als Flughafengebäude dient.
Im Ort Rurrenabaque ist auch nicht viel los. Es gibt ein paar Hostels, Bars und Geschäfte, Bananenbäume säumen die Haupstraße und rundherum breitet sich die dichte Vegetation des Dschungels aus. Es ist heiß und unglaublich schwül, ein starker Kontrast zum kühlen Regierungssitz La Paz auf 3800 Metern Seehöhe.
Besucher können zwischen zwei klassischen Touren wählen, um die Umgebung zu erkunden. Wer vor allem an echtem Urwaldfeeling, den Pflanzen und Insekten interessiert ist, sollte die klassische Amazonas-Dschungeltour im artenreichen Madidi Nationalpark in Betracht ziehen. Zum Fotografieren von Vögeln und Wildtieren besser geeignet ist die Pampas-Tour auf dem Yacuma Fluss, da sich die Tiere im offenen Grasland leichter beobachten lassen. Alle die genug Zeit mitbringen, sollten am besten beide Touren oder ein Kombi-Paket buchen. Auf jeden Fall gehört die Amazonas-Region zu jenen Sehenswürdigkeiten Boliviens, die man bei einem Aufenthalt im Land auf keinen Fall verpassen sollte!
Tour-Tipp: Die Auswahl an Tourenanbietern in Rurrenabaque ist groß und leider gibt es unter ihnen auch viele schwarze Schafe, die sich nicht um Umwelt- oder Tierschutz scheren und zur Belustigung der Touristen gerne mal die Grenzen überschreiten oder aus Kostengründen an der Sicherheit sparen. Empfehlen kann ich dir den auf Öko-Tourismus spezialisierten Anbieter Bala Tours, mit dem wir 3 Tage in der Pampas unterwegs waren. Die eigene Lodge am Yacuma Fluss war traumhaft schön und sauber, das Essen großartig und die Guides fachlich gut ausgebildet.
4. Bolivien Top-Sehenswürdigkeit: Die bezaubernde Kolonialstadt Sucre
Kolonialstädte gehören in Südamerika irgendwie dazu und auch in Bolivien wird man fündig. Eine ganz besonders schöne Kolonialstadt und damit eine der schönsten Bolivien Sehenswürdigkeiten ist die konstitutionelle Haupstadt Sucre, die auf etwa 2800 m Seehöhe im Süden des Landes liegt. Sucre ist bekannt für die strahlend weißgetünchten Häuser, was ihr auch den Beinamen „weiße Stadt“ verschafft hat. Das historische Stadtzentrum mit den beeindruckenden Kolonialgebäuden wurde von der UNESCO sogar zum Weltkulturerbe ernannt. Völlig zu Recht, den Sucre ist einfach nur atemberaubend schön.
Nach einem Aufenthalt im chaotischen, bunten, lauten Regierungssitz La Paz, ist ein Besuch in Sucre gerade zu eine Wohltat. Die Straßen sind sauber, die Gebäude gepflegt, es gibt unzählige Parks und Grünflächen und auch das Klima ist angenehm warm und wohltuend. Die Stadt ist auch sehr sicher und lässt sich auf Grund ihrer überschaubaren Größe leicht zu Fuß erkunden.
Zu den absoluten Highlights zählt das Kloster San Felipe de Neri, von dessen Dach man eine fantastische Aussicht über die Altstadt hat. Der Eintritt kostet 15 Bolivianos, doch diese knapp 2 € sind wirklich gut investiert! Besonders Architektur-Liebhaber haben an den malerischen Innenhöfen und den beeindruckenden Gewölben mit Sicherheit ihre Freude.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten in Sucre zählen die Kathedrale Metropolitana, die Plaza 25 de Mayo, der zentrale Markt und der großzügige Parque Simon Bolivar. Die beste Aussicht über die gesamte Stadt hast du von der Aussichtsplattform beim Kloster La Recoleta, das du nach einem kurzen Spaziergang entlang der Straße Dalence erreichst.
Übrigens, das gemäßigte Klima rund um Sucre sowie die Höhenlage bieten perfekte Bedingungen für den Anbau von Kakao. Kein Wunder, dass die Stadt auch besonders bekannt für ihre Schokolade-Spezialitäten ist. Kaufen und genießen (z.B. als sündhaft leckeren Schokoladen-Espresso) kannst du die süßen Köstlichkeiten zum Beispiel beim Hersteller „Para ti“, der über mehrere Läden in der Stadt verfügt.
Lokal-Tipp: Kaffee & Snacks mit Aussicht genießt du im Café Gourmet Mirador (leider keine Webseite) neben der Aussichtsplattform La Recoleta. Gut abendessen (auch vegetarisch) kann man im zentral gelegenen Joy Ride Café, gleich neben der Kathedrale.
Hotel-Tipp: nur wenige Schritte entfernt von La Recoleta befindet sich die Casa Kolping*, ein wunderschön gelegenes Hotel mit einem gepflegten Garten und toller Terrasse, die ebenfalls eine Traumaussicht auf die Stadt bietet. Die Zimmer sind einfach, aber sauber und mit allem ausgestattet was man braucht. (bei Booking.com* ansehen)
5. Bolivien Attraktion: Farbenfroher Carneval von Oruro
Zu den wichtigsten Highlights und Bolivien Attraktionen zählen nicht nur Orte, sondern auch Aktivitäten und kulturelle Ereignisse. Eine der wichtigsten immateriellen Attraktionen des Landes ist der Karneval von Oruro, ein farbenfrohes und lautstarkes Spektakel, das Jahr für Jahr Hunderttausende Besucher anzieht und auch von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde.
Wer an Karneval denkt, assoziiert damit in Südamerika vermutlich eher Rio de Janeiro und seine weltberühmten Samba-Schulen. Doch auch in anderen Ländern wird der Karneval teils mit großem Aufwand und viel Hingabe gefeiert. Wer einen echten und authentischen Karneval erleben möchte, bei dem sich wie kaum an einem anderen Ort alte indigene Bräuche und Rituale mit Elementen aus dem christlichen Glauben verbinden, dem sei Oruro im bolivianischen Hochland wirklich empfohlen.
Drei Tage lang ziehen die Tanzgruppen auf einer Strecke von etwa drei Kilometern zu Ehren der Virgen del Socavón (Jungfrau der Bergwerksstollen) durch die Stadt. Angefeuert vom frenetischen Jubel der begeisterten Zuseher tanzen, singen und musizieren sie mit Inbrunst und Hingabe bis tief in die Nacht und teilweise bis zur absoluten Erschöpfung.
Die bunten und reich verzierten Kostüme und Masken werden in mühevoller Detailarbeit handgefertigt und mit Gold- und Silberfäden kostbar dekoriert. Jeder Tänzer benötigt mindestens zwei davon, denn die Tradition will, dass der erste Tanz in einem neuen Kostüm und der zweite Tanz in der Tracht vom Vorjahr getanzt wird. Wer zum ersten Mal dabei ist muss also zwei Kostüme kaufen, ein teures Vergnügen, denn so ein Unikat kann leicht mehrere tausend Dollar kosten.
Oruro selbst ist keine Reise wert, doch wer das Glück hat zum Zeitpunkt des Karnevals in der Nähe zu sein, sollte sich dieses beeindruckende Festival auf keinen Fall entgehen lassen!
Tipp: Während des Karnevals sind die begrenzt vorhandenen Hotelzimmer monatelang im Voraus ausgebucht. Wir kamen in einer Privatunterkunft unter, wie man sie z.B. auf AirBnB findet. (Du bist noch kein Mitglied bei AirBnB? Dann klicke hier, um dir 35 € Startguthaben zu sichern*)
6. Bolivien Sehenswürdigkeiten: Malerische Sonneninsel & Titicacasee
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Südamerikas ist der Titicaca-See, der mit seiner Lage auf 3.800 Meter Seehöhe das höchstgelegene, schiffbare Gewässer der Erde ist. Er liegt genau zwischen den beiden Andenstaaten Bolivien und Peru und kann von beiden Ländern aus besichtigt werden. Während die peruanische Seite schon sehr touristisch erschlossen ist, geht es auf der bolivianischen Seite noch recht gemütlich zu.
Ausgangspunkt für die Touren zur Sonneninsel ist die Küstenstadt Copacabana – nicht zu verwechseln übrigens mit gleichnamigen der brasilianischen Strandpromenade. Sehenswert bei einem Zwischenstopp in der Stadt ist die große weiße Basilika, die zu Ehren der Jungfrau von Candelaria geweiht wurde und als wichtigstes Wallfahrtszentrum des Landes gilt.
Täglich verkehren Ausflugsschiffe zwischen Copacabana und der Sonneninsel „Isla del Sol“. Die kleine Insel im Titicaca-See ist nicht nur ein naturbelassendes Ausflugsziel für Erholungssuchende, sie spielt auch in der Mythologie der Inka eine bedeutende Rolle, da hier angeblich die ersten Inka zur Erde gelassen wurden. Aktuell ist der Tourismus auf der Insel leider eingeschränkt, da es einen Konflikt zwischen den drei Gemeinden gibt und Betretungsverbote verhängt wurden. Der Norden der Insel ist meines Wissens nach immer noch nicht erreichbar.
Erkunden lässt sich die Insel am besten beim Wandern. Neben der landschaftlichen Schönheit und der unberührten Natur der Region gibt es auch einige Inka-Stätten zu entdecken. Die historische Inka-Treppe wird beispielsweise immer noch genutzt, um zum Fähranleger zu gelangen. Sehr interessant sind auch die Einblicke in das einfache Leben der Einheimischen, die hauptsächlich von Landwirtschaft und Fischfang leben. Beim Wandern sollte man es ruhig angehen, befindet man sich auf der Insel doch permanent auf knapp 4000 m Seehöhe, was sich bei jedem Schritt und Atemzug bemerkbar macht.
Hotel-Tipp: Die Puma Punku Eco-Lodge thront auf einer Anhöhe über der Bucht und bietet traumhafte Ausblicke auf die Umgebung. Zum Hotel gehören ein wunderschöner, gepflegter Garten und ein großer Speisesaal mit Panoramafenstern. Gekocht werden landestypische Gerichte mit frischen Zutaten aus der Region. Vegetarische Highlights: Die reichhaltige Quinoa-Suppe (Sopa de Quinoa) und die schmackhafte Erdnuss-Suppe (Sopa de Maní). (Bewertungen auf Tripadvisor ansehen)
7. Bolivien Sehenswürdigkeiten – Das geschichtsträchtige Potosí
Potosí und der Cerro Rico – ein Ort mit Geschichte und die wohl tragischte Sehenswürdigkeit des Landes. Doch jeder der mehr lernen möchte über die Eroberung und die Bedeutung der Kolonien in Südamerika für das spanische Königreich, sollte sich einen Abstecher nach Potosí nicht entgehen lassen. Im frühen 17. Jahrhundert war Potosí dank der schier unendlichen Silbervorkommen im Cerro Rico eine der größten und gleichzeitig reichsten Städte der Welt. Die Ausstellungstücke im Museum Casa de la Moneda – wie ein Pferdesattel aus reinem Silber – zeugen noch heute vom Verschwendertum und gelebten Protz der Kolonialherren.
Das Silber aus Potosí wurde in die ganze Welt verschifft und finanzierte jahrhundertelang die Königshäuser Europas. Man sagt, dass die Spanier solche riesigen Mengen an Edelmetall aus dem Berg gewannen, dass man damit eine Brücke von Potosí bis nach Madrid bauen könnte. Den grausamen Preis für den Reichtum bezahlten die indigenen Völker und später Sklaven aus Afrika, die, angetrieben zu Höchstleistungen unter widrigsten Bedingungen, zu Tausenden in den Minen ihr Leben ließen. Nicht umsonst heißt es, dass man mit den Toten aus der Mine eine weitere Brücke nach Madrid und wieder zurück nach Potosí erbauen könnte.
Auch wenn das Silber mittlerweile fast versiegt ist, der Berg wird immer noch bearbeitet, um auch das letzte bisschen Silber oder Zinn aus den Gesteinsbrocken quetschen zu können. Dass der Cerro Rico durchlöchert ist wie ein Schweizer Käse und die Arbeit in den Stollen immer gefährlicher wird, ignoriert man, es gibt in der Gegend kaum eine bessere Perspektive als Minenarbeiter zu werden.
Einen Einblick in das harte Leben der Mineros kannst du bei einer geführten Minentour gewinnen, die meist von Ex-Minenarbeitern durchgeführt wird. Vor der Tour solltest du auf dem Markt Geschenke für die Arbeiter kaufen, Coca-Blätter, Zigaretten und Dynamit sind sehr beliebt, auch Alkohol wird gerne genommen, allerdings sollte man angesichts des vorherrschenden Alkoholproblems besser davon absehen.
Hinweis: Die Minen sind eng, staubig und stickig. Wer unter Platzangst leidet oder (höhenbedingte) Kreislaufprobleme hat, sollte daher von der Tour besser Abstand nehmen und lieber die Stadt erkunden oder das Museum in der Casa de la Moneda besuchen.
Hotel-Tipp: Das Hotel Santa Theresa bietet mit seiner zentralen Lage einen guten Ausgangspunkt für die Erkundung der Stadt. (auf Booking.com* ansehen)
8. Top-Highlight in Bolivien: Der Camino de la Muerte – Nervenkitzel auf der Todesstraße
Für alle die Nervenkitzel und den ultimativen Adrenalinkick suchen, ist mit Sicherheit eine Mountainbike-Tour auf der „Todesstraße“ das absolute Highlight. Auf 70 Kilometern Länge windet sich die Yungas Straße in spektakulären Serpentinen – größtenteils ungesichert und nicht asphaltiert – den Berg hinunter. Nicht einmal 3 Meter breit ist die Straße an ihrer engsten Stelle und trotzdem wurde sie jahrelang als zweispurige Hauptverkehrsader zwischen La Paz und der Yungas-Region im Amazonas-Tiefland genutzt.
Mit allen logischen (und tragischen) Konsequenzen. Hunderte Menschen sind hier jährlich in den Tod gestürzt und liegen irgendwo im tiefen Grün des Dschungels begraben, da es unmöglich und viel zu gefährlich wäre sie zu bergen. Entlang der Strecke zeugen dutzende Kreuze und Erinnerungstafeln von den schrecklichen Ereignissen.
Trotzdem oder gerade deshalb zählt die „Todesstraße“ zu den ganz großen Bolivien Highlights für adrenalinsüchtige Touristen aus aller Welt. Mit dem Mountainbike geht vom Cumbre-Pass auf 4700 m Seehöhe bis hinunter ins tropisch-schwüle Coroico. Mehr als 3500 Höhenmeter bewältigt man auf dieser Strecke und durchquert dabei fast alle Klimazonen Südamerikas. Das ist weltweit einzigartig und sicher mit ein Grund für die große Beliebtheit der Straße, trotz ihrer immer noch offensichtlichen Gefährlichkeit.
Wer hier blindlings hinunterrast riskiert nicht nur viel, sondern verpasst auch einiges, denn die Panoramen und Ausblicke auf der Strecke sind wirklich sehenswert, gutes Wetter vorausgesetzt. Hinter jeder Kurve tut sich eine andere, noch spektakulärere Aussicht auf, von schroffen Gebirgen und schneebedeckten Gipfeln bis hin zu tropischen Regenwäldern mit idyllischen Wasserfällen und sattgrüner Vegetation. Bolivien beeindruckt auch hier mit seiner facettenreichen Natur und der unglaublichen Diversität seiner Flora und Fauna. Ganz anders als im rauen Altiplano, aber nicht weniger imposant und landschaftlich reizvoll.
Tipp: Die Mountainbike Strecke ist nicht besonders anspruchsvoll, besonders für Leute die bereits über Erfahrung verfügen. Allerdings kann es oft nass und rutschig sein und die Strecke ist kaum gesichert. Ein Sturz kann daher im schlimmsten Fall fatal enden. Daher solltest du immer vorsichtig fahren und auch den Anbieter überlegt wählen. Gib lieber etwas mehr Geld aus, dafür bekommst du aber ordentliche Schutzkleidung und gut gewartete Bikes sowie vertrauenswürdige Guides. Wir waren mit Gravity Bolivia unterwegs und können die Jungs guten Gewissens weiterempfehlen, auch wenn sie mit Sicherheit nicht der billigste Veranstalter auf der Todesstraße sind.
Das waren sie also, unsere Top-8 Sehenswürdigkeiten in Bolivien! Wir hoffen, dass wir dir mit unserer Liste ein paar Anregungen geben konnten und freuen uns über dein Feedback in den Kommentaren. Falls du schon einmal in Bolivien warst, lass uns doch wissen wie es dir gefallen hat und welche Orte man deiner Meinung nach auf keinen Fall verpassen sollte!
1 Comment
Wir waren im Mai 2024 mit Lisa in Bolivien. Es war sagenhaft. So vielfältig und beeindruckend: Tolle abwechslungsreiche Landschaften, kleinere feine Städte, große ausufernde Städte wie La Paz, ursprüngliche Gegenden, Menschen und Tiere und so fort. Sehr gute örtliche Guides. Wir sind immer noch begeistert und freuen uns auf die schönen, leider 😉 viel zu vielen Fotos! Danke nochmals für die tolle Reise, Lisa.