Dies ist ein Gastbeitrag von Alexander Müller. Alex hält Fotokurse für Einsteiger und Fortgeschrittene und organisiert auch Fotoreisen in die tollsten Gegenden. Außerdem ist er Berufsfotograf und macht für Unternehmen und Private stimmungsvolle Fotos. Die Bilder, die ihr in diesem Beitrag seht, sind auf den letzten drei Fotoreisen „Nordlichter in Norwegen“ entstanden, die jedes Jahr im Februar-März stattfinden. Mehr zu ihm findet ihr auf www.alexandermüller.at.
Ich darf euch heute mit diesem Gastbeitrag einen fotogewaltigen Einblick in meine Fotoreisen nach Norwegen geben. Ich liebe den Norden, das spektakuläre Norwegen hat es mir besonders angetan. Ich habe dieses Land schon mehrmals besucht – im Sommer wie im Winter. Neben den unglaublichen Landschaften hat diese Gegend auch eine Besonderheit, die es für mich und viele andere Fotografen so spannend macht: das Nordlicht, das in vielen Winter-Nächten den Himmel verzaubert.
Der Ausgangspunkt der Reise ist die hübsche Stadt Tromsø. Sie bietet einige architektonische Highlights, wie die Eismeerkathedrale („Ishavskatedralen“) sowie einen Hausberg, den „Storsteinen“, den man mit einer Seilbahn („Fjellheisen“) erklimmen kann. Von dort hat man einen traumhaften Ausblick auf die Stadt, mit etwas Glück und guten Bedingungen auch mit Nordlicht.
Im Zuge einer ganztägigen Tour geht es auf die Halbinsel Sommarøy, die mit ihren skurrilen Sandstränden schon etliche Motive bietet. Doch auch der Weg dorthin ist voll mit herrlichen Impressionen.
Einmal hatten wir auch das Glück, Kitesurfer in der goldenen Stunde fotografieren zu können. Das Kälte-Empfinden ist anscheinend sehr relativ. 🙂
Die Sandstrände bieten eine tolle Kulisse für Landschaftsfotos mit ständig wechselnden Lichtstimmungen sowie für Langzeitbelichtungen.
Es gibt auch kaum eine bessere Kulisse für Fotos mit Nordlicht als diese Gegend.
Der Rückweg führt durch Täler, die uns vor der Lichtverschmutzung des wenige Dutzend Kilometer entfernten Tromsø gut abschirmen. Auch die Berge sind eine tolle Kulisse für Nordlichtfotos.
Was genau ist das Nordlicht?
An dieser Stelle kurz zu einigen Fragen, die viele haben, die sich noch nicht näher mit Nordlicht, der „Aurora borealis“, befasst haben: Nordlicht gibt es theoretisch das ganze Jahr über, nur im Winter sind die Nächte aber dunkel genug, damit man es sieht. Die bunten, manchmal langsam, manchmal rasend schnell bewegenden Farben in unterschiedlichsten Konstellationen entstehen durch Sonnenwinde, die auf das Magnetfeld der Erde treffen und mit den Teilchen der Atmosphäre interagieren.
Nicht jede Nacht ist gleich intensiv, manchmal gibt es aktivere Phasen der Sonne (z.B. bei Sonnenstürmen), manchmal ist es wochenlang ruhiger. Manchmal ist der Himmel die halbe Nacht aktiv, manchmal ist nach einigen Minuten das Schauspiel wieder vorbei. Meistens scheitert es aber eher am Wetter: Nichts ist frustrierender als ein Himmel voller Nordlicht, der von einer dicken Wolkenschicht verdeckt wird.
Nordlicht kann man prinzipiell mit freiem Auge sehen, manchmal stärker und mit Bewegung, manchmal nur als eine Art Schleier/Wolke/Kondensstreifen. Die Kamera nimmt durch die Langzeitbelichtung und die unterschiedliche Funktionsweise der Augen und des Sensors die Farben aber stärker war. Wer mehr zu diesem Thema lesen möchte, erfährt hier die Hintergründe dazu. Eine gute Erklärung von Aurora borealis bietet diese Seite. Doch nun wieder zurück zu den Fotos:
Zusätzliche Programmpunkte auf der Fotoreise
Eine Fotoreise jedoch ausschließlich ums Nordlicht aufzuziehen, kann auch riskant sein, da weder das Wetter noch die Sonnenaktivität planbar sind. Auch wenn ich (alleine und mit Gruppen) bis jetzt jedes Mal Glück hatte und jeweils mehrere Nächte mit Nordlicht-Sichtungen erleben und fotografieren durfte (*klopf-klopf*), ist mir wichtig, dass die Reise selbst ohne Nordlicht ein unvergessliches Erlebnis ist. Deshalb stehen auch für die Gegend typische Aktivitäten am Programm. Nicht fehlen darf z.B. eine Fahrt mit Huskyschlitten.
Rund um Tromsø gibt es einige Anbieter, die jedoch für meinen Geschmack oft zu groß sind. In Gruppen mit bis zu 30 Leuten, die mit großen Bussen angekarrt werden, ist mir das Erlebnis einfach nicht gut genug. Ein alternativer Anbieter, etwa eineinhalb Stunden von Tromsø entfernt, ist Lyngsfjord Adventure.
Ich habe nach längerer Suche aber Tommy gefunden und mich für ihn entschieden. Er ist Huskyzüchter nahe Lyngen, der zweiten Station auf unserer Reise, doch dazu gleich mehr. Tommy bietet auf seinem Grund höchst individuelle Touren mit seinen eigenen Hunden an, die nicht nur supersüß, sondern auch sehr gut erzogen sind. Nach diesem unvergesslichen Erlebnis nimmt er sich bei einem norwegischen Kaffee (Wasser über dem Lagerfeuer erhitzen und gemahlenen Kaffee hinein leeren) mit Blick über den Lyngenfjord Zeit, um Fragen zum Huskyrennsport, aber auch zu seinem Sommerjob – er ist Ranger, der die Einhaltung der Umweltschutzes in der Gegend überwacht – zu beantworten. Wer sich dafür interessiert, erreicht ihn unter teamlyngen [at] gmail.com (Tommy Larsen).
Die zweite Wochenhälfte der Fotoreise verbringen wir im Lyngenfjord, einer touristisch eher unter Skitourengehern und Fischern bekannten Gegend. Die Landschaften sind unglaublich idyllisch und wer gerne abseits des Haupttouristenstroms reist, ist hier gut aufgehoben. Wir nächtigen in den typisch roten Häuschen direkt am Wasser.
Der Ausblick nach dem Aufstehen ist einfach unbeschreiblich.
Im Lyngenfjord steht eine geführte Schneemobiltour ebenso am Programm wie die tägliche abendliche Nordlichtjagd.
Am nördlichen Ende des Fjords gibt es einen tollen, dunklen Platz, der schon viele geniale Fotos hervorgebracht hat.
Zuletzt bot ich den Fotoreiseteilnehmern auch eine spektakuläre Show: „Steel Wool Light Painting“ unter Nordlicht. Wer sich dafür interessiert, kann das auch in Österreich bei mir kennen lernen.
Was machen wir im Fjord, wenn es mal stürmt und schneit? Im dortigen Seminarraum zeige ich euch am Beamer, wie man in Adobe Lightroom mit der richtigen Bearbeitung alles aus den Fotos herausholt. Und zwischendrin heize ich den Teilnehmern die dortige Sauna auf und bringe mit einem Zirbenaufguss und einer Flasche Zirbenschnaps ein bisschen heimisches Flair in den Norden. Neben der köstlichen, inkludierten Halbpension gibt es auch als Stärkung zwischendurch exzellente lokale Shrimps kübelweise.
Was nach so einer Woche bleibt, sind eine Menge toller Fotos, mehr Wissen über die Fotografie, unvergessliche Erfahrungen und eine wunderschöne Zeit in einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter.
Mehr Infos zu dieser Fotoreise findet ihr auf meiner Webseite.
Hintergrundinfos:
Flug: Meistens via Oslo nach Tromsø (TOS). Ab Wien zwischen € 450 und € 600.
Ideale Reisezeit: Februar, März
Gute Aufenthaltsdauer: 1 Woche
Mehr über meine Fotoreisen habe ich übrigens schon mal in diesem Reise-Podcast erzählt. Mehr über mich und meine Arbeit könnt ihr auch in diesem Interview nachlesen, das ich Lisa & Philipp vergangenes Jahr gegeben habe!
Du hast Fragen zur Reise? Schreib mir unter fotoreisen [at] alexander-mueller.at.
Für noch mehr spektakuläre Fotos und Impressionen, besuch mich auch auf Facebook bzw. Instagram.
Na, habt ihr nach diesem tollen Artikel auch Lust auf Norwegen bekommen? Wenn euch die Fotoreise interessiert, schaut auf Alex Homepage vorbei und haltet euch ran, erfahrungsgemäß sind die Plätze immer ganz schnell ausgebucht! Übrigens hat Alex noch viele tolle andere Fotoreisen im Angebot, von Hamburg über die Toskana bis Bolivien ist für jeden Geschmack etwas dabei! Vielleicht sehen wir uns ja mal auf einer seiner Reisen?
3 Comments
Wow! Ur schöne Bilder!! 🙂 Kann mich gar nicht sattsehen. 🙂
Liebe Grüße
Julie
Wow was für atemberaubende Bilder. Da steigt man doch glatt für einen Moment aus dem Alltag aus <3
Die Bilder wecken durchaus Reiselust 🙂