Hast du gewusst, dass es in Österreich insgesamt sechs Nationalparks gibt? Bedeutende und ökologisch wertvolle Lebensräume, von verwunschenen Auenlandschaften über mystische Wälder, einzigartige Steppenlandschaften und schroffe Gipfel, wurden so bewahrt und bieten zahlreichen Pflanzen- und Tierarten einen geschützten Lebensraum. Der älteste und größte Nationalpark Österreichs ist der Nationalpark Hohe Tauern, dessen Grundstein im Jahr 1971 im Zuge der Heiligenbluter Vereinbarung gelegt wurde. Es sollte aber noch weitere 10 Jahre dauern, bis die Nationalpark- Idee rechtlich verankert wurde und weiteren Ausbauplänen für die energiewirtschaftliche Nutzung und Tourismus, Stichwort Skisport, ein Ende gesetzt wurde.
Heute umfasst der Nationalpark Hohe Tauern Gebiete in den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol und ist damit nicht nur der größte Nationalpark Österreichs, sondern auch eines der größten Schutzgebiete Mitteleuropas. Der Nationalpark beeindruckt mit landschaftlicher Vielfalt inmitten von mächtigen Dreitausender und einer einzigartigen Biodiversität und Artenvielfalt. Mehr als ein Drittel aller in Österreich nachgewiesenen Pflanzenarten und etwa die Hälfte aller Tiere kann man im Nationalpark Hohe Tauern finden. Darunter befinden sich auch Tierarten, wie der Steinbock oder der Bartgeier, die in der Region längst ausgerottet waren und erfolgreich wieder angesiedelt wurden.
Ich durfte den Nationalpark Hohe Tauern bereits privat im Zuge meines Roadtrips über die Großglockner Hochalpenstraße als auch beruflich im Rahmen einer Pressereise entdecken und habe dir meine persönlichen Highlights sowie viele Tipps für einen unvergesslichen Aufenthalt in diesem Artikel zusammengefasst. Die Liste der möglichen Aktivitäten und Naturerlebnisse in den Hohen Tauern ist lang und dementsprechend erhebt dieser Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Inhaltsverzeichnis
Der Nationalpark Hohe Tauern- diese Highlights darfst du nicht verpassen
Anders als viele internationale Nationalparks kann der Nationalpark Hohe Tauern völlig kostenlos besucht werden. Die beeindruckende hochalpine Landschaft bietet beste Bedingungen für aktive Urlauber zum Wandern, Klettern oder Radfahren, aber auch Familien mit Kindern kommen dank spannender Themenwege und Ausflugsziele definitiv auf ihre Kosten.
Überblick über den Nationalpark Hohe Tauern
Wie bereits erwähnt erstreckt sich der Nationalpark Hohe Tauern über 3 österreichische Bundesländer. Daher gibt es verschiedene Ausgangspunkte für einen Besuch dieser wertvollen hochalpinen Landschaft. Nationalparkzentren mit Infopoints findest du beispielsweise in Mallnitz und Heiligenblut in Kärnten, im salzburgischen Mittersill sowie in Matrei in Tirol. Dort kannst du nicht nur Informationen für deine Touren und die wichtigsten Highlights der Region einholen, sondern lernst auch viel über die Geschichte und Entstehung des Nationalparks und die Herausforderungen einen solchen Projekts in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft wie es in Österreich der Fall ist.
Anders als in den USA oder auch in Afrika erstreckt sich das Gebiet des Nationalparks nämlich nicht nur über unberührte Naturlandschaften, sondern auch über Ackergründe, Dörfer und Jagdpachten. Ein Großteil des Nationalparks befindet sich in Privatbesitz, somit kann man sich vorstellen, wie viele Interessen und Bedenken man bei der Umsetzung eines solchen Projekts unter einen Hut bringen musste. Noch heute werden die Weiterentwicklung und der Ausbau des Nationalparks unter Einbeziehung und in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Interessensgruppen aus Tourismus, Jagd und Landwirtschaft erarbeitet.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die Einteilung des Schutzgebietes in Außen- und Kernzonen. Während in der Außenzone die Kulturlandschaft gepflegt wird und mittels gezielter Maßnahmen versucht wird, das charakteristische Landschaftsbild der Region zu erhalten, steht die Kernzone unter strengem Schutz. Das bedeutet, dass ein Großteil dieser Flächen von wirtschaftlicher Nutzung ausgeschlossen sind. Dazu kommt noch das Wildnisgebiet Sulzbachtäler, das unter besonderem Schutz steht und in seiner Ursprünglichkeit ohne menschlichen Einfluss erhalten wird.
Anreise in den Nationalpark Hohe Tauern
Theoretisch kannst du die wichtigsten Ausgangspunkte, wie Mallnitz in Kärnten oder Lienz in Osttirol sehr einfach und bequem mit der Bahn oder dem Bus erreichen. Für die weitere Erkundung des Nationalparks bist du dann aber auf Taxis und Wanderbusse angewiesen, was dich in deiner Flexibilität stark einschränkt.
Daher würde ich dir für einen Besuch des Nationalparks Hohe Tauern ein Auto empfehlen. Mit den grandiosen hochalpinen Landschaften und den spektakulären Gebirgsstraßen ist der Nationalpark sowieso prädestiniert für einen Roadtrip. Besonders die berühmte Großglockner Hochalpenstraße gilt nicht ohne Grund als eine der schönsten Hochgebirgsstraßen der Welt. Ein Auto bietet dir die Möglichkeit, schnell und flexibel verschiedene Regionen des Nationalparks kennenzulernen und dort anzuhalten, wo es dir gefällt. Gerade für Fotografen ist diese Flexibilität von unschätzbarem Wert.
Aktivitäten im Nationalpark Hohe Tauern
Der Nationalpark Hohe Tauern umschließt einige der schönsten Gebiete Österreichs und ist prädestiniert zum Wandern, Mountainbiken oder auch zur Wildtierbeobachtung. Es gibt unzählige Wanderwege, Radstrecken und Beobachtungsposten und sie alle zu nennen würde den Rahmen dieses Artikels gehörig sprengen. Außerdem konnte ich natürlich auch noch nicht alle sehenswerten Orte erkunden, dazu reichen zwei Aufenthalte bei Weitem nicht aus.
Daher möchte ich dir nun ein paar Highlights vorstellen, die du bei deinem Aufenthalt in den Hohen Tauern auf keinen Fall verpassen solltest.
Wandern im Nationalpark Hohe Tauern
Geotrail Tauernfenster
Der Geotrail Tauernfenster beginnt hoch über dem Wallfahrtsort Heiligenblut auf knapp 2.500 m Seehöhe. Er führt auf etwa 5 km über gut gekennzeichnete Wege und Steige durch die wunderschöne Naturlandschaft am Alpenhauptkamm und bietet dabei herrliche Ausblicke auf die Umgebung mit mehr als 100 Dreitausendern.
Trotz seiner Höhenlage ist der Rundweg ziemlich einfach und ohne große technische Kenntnisse zu begehen. Es gibt nur wenige und gut bewältigbare Auf- und Abstiege und der Ausgangspunkt ist sehr einfach mit der Seilbahn zu erreichen. Eine gute Ausrüstung mit festem Schuhwerk und warmer, wetterfester Kleidung ist natürlich, wie bei jeder Wanderung im hochalpinen Gelände Pflicht. Auch das Wetter solltest du im Blick haben und im Zweifel im Nationalparkzentrum nachfragen. Rechne mit etwa 3 Stunden für die Tour, ohne Einkehr und Pausen.
Gamsgrubenweg
Direkt auf der Kaiser- Franz- Josefs-Höhe in 2.500 m Seehöhe startet der Erlebnisweg durch die Gamsgrube. Er führt zu Beginn durch sechs Tunnel, die direkt in den Berg gehauen wurden, und weiter am Südwesthang direkt über der Pasterze und gegenüber des mächtigen Großglockners. Schon alleine wegen der spektakulären Aussicht ist eine Wanderung entlang des Gamsgrubenweges ein absolutes Pflichtprogramm bei deinem Besuch auf der Franz-Josefs-Höhe. Doch mit etwas Glück lasse sich entlang des Weges auch Steinböcke und Gämse beobachten und berühmte Vertreter des alpinen Pflanzenwelt, wie das Edelweiß, entdecken.
Der Gamsgrubenweg endet nach etwa 2,5 Kilometern beim Jausenplatz Wasserfallwinkel, der nicht ohne Grund als “schönster Jausenplatz Österreichs” bezeichnet wird. Zurück geht es entlang der gleichen Strecke, für die gesamte Tour solltest du etwa 2 Stunden, mit Fotostopps natürlich entsprechend mehr, einplanen. Der Pfad selbst ist breit und ohne große Steigung angelegt und daher auch für Familien sehr einfach zu begehen. Allerdings solltest du am Anfang bei den Felswänden auf Steinschlag achten!
Hinweis: Laut offiziellen Stellen ist der Gamsgrubenweg aktuell ab Tunnel 6 wegen Steinschlaggefahr gesperrt bzw. nur noch für Alpinisten mit Schutzausrüstung und auf eigene Gefahr begehbar.Bachlehrweg Hollersbach
Im Zuge meiner zweiten Reise in den Nationalpark Hohe Tauern durfte ich den Bachlehrweg in Hollersbach kennenlernen. Dieser familiengerechte Wanderweg führt, wie der Name schon sagt, entlang des Baches in den Talboden, wo idyllisch gelegene Almen zur Stärkung einladen. 12 Schautafeln informieren entlang des Weges über die Besonderheiten der Flora und Fauna in der Region.
Zu Beginn der Wanderung fühlt man sich ein bisschen wie im Urwald, denn das intensive Grün der Pflanzenwelt mit Farnen, Moosen und Flechten ist wirklich überwältigend. Die Pflanzenwelt verdankt ihre Üppigkeit dem stets feuchten Klima und dem daneben rauschenden Hollersbach. Nachdem man den Wald hinter sich gelassen hat betritt man ein wunderschönes Almtal mit üppigen Wiesen und alten Steinmauern. Von hier sind es noch etwa 20 min bis zur idyllischen Senningeralm, wo du regionale Schmankerl und hausgemachte Spezialitäten verkosten kannst.
Zurück geht es auf dem selben Weg oder über die Forststraße durch das Almtal. Der Bachlehrweg ist technisch nicht sehr anspruchsvoll und nur mäßig steil. Durch das feuchte Klima kann der Weg entlang des Baches rutschig sein, daher sind feste Schuhe ein Muss. Für die gesamte Strecke hin- und retour solltest du mit Pause mindestens 4 Stunden einplanen.
Oberhauser Zirbenwald & Wildbeobachtung
Ein weiteres Highlight im osttiroler Teil des Nationalparks ist der Oberhauser Zirbenwald mit seinem beeindruckenden Wildtierbeobachtungsturm. Ich persönlich bin ja ein großer Fan der Zirbe und schlafe auch seit Jahren in einem metallfreien Zirbenbett. Der Duft dieses Holzes ist entspannend und ihm werden auch zahlreiche positive Eigenschaften, wie eine luftreinigende und antibakterielle Wirkung und die Reduzierung der Herzfrequenz nachgesagt. Daher ist es kein Wunder, dass die Zirbe auch als die “Königin der Alpen” bezeichnet wird.
Da sie sehr langsam wächst ist eine durchdachte und nachhaltige Bewirtschaftung notwendig, um die Bestände zu schützen und den Erhalt der Zirbenbäume für nachkommende Generationen zu gewährleisten. Dementsprechend teuer ist heimisches Zirbenholz!
Einen der größten zusammenhängenden Zirbenwälder der Ostalpen mit bis zu 900 Jahre alten Zirbenbäumen findest du im malerischen Defereggental in Osttirol. Eine kurze, einfache Wanderung führt vom Parkplatz Oberhaus bis zum neu errichteten Wildtierbeobachtungsturm, der mit seinen 22 m Höhe einen beeindruckenden Blick auf den Zirbenwald und die umliegende Bergwelt bietet. Mit etwas Glück kannst du hier Rotwild, aber auch große Greifvögel, wie Steinadler oder Bartgeier, beobachten. Und auch die schroffe Osttiroler Bergwelt ist definitiv einen Blick wert.
Tiere im Nationalpark Hohe Tauern
Nicht nur Wanderer, sondern auch Naturliebhaber kommen im Nationalpark Hohe Tauern voll auf ihre Kosten. Wie bereits erwähnt leben etwa die Hälfte aller in Österreich nachgewiesener Tierarten innerhalb des Nationalparks Hohe Tauern und somit stehen die Chancen auf unvergessliche Begegnungen sehr gut.
Süße Murmeltiere
Besonders beliebt bei Jung und Alt sind die tollpatschigen Murmeltiere. Meistens sind sie naturgemäß sehr scheu, doch auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe lassen sich die knuffigen Fellknäuel mit etwas Glück aus nächster Nähe beobachten und fotografieren. Sie sind Besucher gewöhnt und posieren geradezu für Fotos. Beachte bitte trotzdem, dass es sich dabei um Wildtiere handelt! Füttere nur in Maßen und mit artgerechtem Futter. Am besten eignen sich Karotten oder ungesalzene Nüsse (keine Mandeln!). Es versteht sich von selbst, dass die Tiere nicht gehetzt, in die Enge gedrängt oder gestreichelt werden sollen.
Majestätische Steinböcke
Ein weiterer Bewohner der Berge, der sich auf der Franz-Josefs-Höhe öfters zeigt, ist der König der Alpen: Der Steinbock. Nachdem er bereits im 19. Jahrhundert ausgerottet wurde, erfolgte in den 1960er Jahren die Wiederansiedlung im Gebiet der Hohen Tauern. Mittlerweile leben wieder rund 1.100 Tiere im Nationalpark Hohe Tauern. Ihr bevorzugter Lebensraum sind schroffe Felswände und Geröllhalden, auf denen sie sich überraschend flink und unerschrocken bewegen.
Natürlich sind diese Aufenthaltsorte für Menschen nicht einfach zu erreichen, aber das Steinbockrudel auf der Franz-Josefs-Höhe kommt nicht selten tief herab und grast in der Nähe des Gamsgrubenweges oder der Swarovski- Warte. Da die Tiere Menschen gewöhnt sind kommt man erstaunlich nahe an sie heran, so dass sich mit etwas Glück unglaubliche Fotomöglichkeiten bieten.
Stolze Greifvögel
Der Nationalpark Hohe Tauern ist stolz auf etwa 40 Steinadler Brutpaare. Der imposante Steinadler hat eine Flügelspannweite von über 2 Metern und wird auch als König der Lüfte bezeichnet. Er ist bekannt als Wappentier und und Götterbote und fasziniert seit Jahrhunderten die Menschheit. Er jagt mit Hilfe seiner scharfen Augen und erbeutet dabei nicht nur Murmeltiere oder Hasen, sondern sogar Rehkitze, Gämse, Füchse oder Marder.
Zusammen mit dem Bartgeier, dem Murmeltier, der Gams und dem Steinbock zählt er zu den “Big- Five” der Alpen.
Ebenfalls sehr stolz ist man im Nationalpark Hohe Tauern auf die Wiederansiedlung des Bartgeiers. Er gilt mit seiner Flügelspannweite von fast 3 m als größter Vogel Europas und war bis in die 1980er Jahre in Österreich ausgestorben. 1986 fand die erste Auswilderung im Nationalpark Hohe Tauern statt und mittlerweile leben wieder um die 220 Tiere im Alpenraum, etwa 60 davon in Österreich. Leider unterliegt der Bestand immer noch großen Schwankungen und ist noch lange nicht gesichert. Daher wird seitens des Nationalparks weiter kontrolliert und protokolliert, wo sich die Tiere aufhalten und wie es mit der Nachzucht aussieht. Einige Bartgeier wurden dazu mit GPS- Sendern ausgestattet, um ihre Flugbewegungen zu verfolgen.
Weitere Ausflugsziele im Nationalpark Hohe Tauern
Neben den aussichtsreichen Wanderungen und der Tierbeobachtung gibt es im Nationalpark Hohe Tauern noch zahlreiche weitere sehenswerte Orte und Aktivitäten. Eine kleine Auswahl stelle ich dir hier vor:
Wallfahrtsort Heiligenblut
Das Bergdorf Heiligenblut ist bekannt für sein Postkartenmotiv mit der Wallfahrtskirche vor dem mächtigen Gipfel des Großglockners. Im Winter lädt Heiligenblut zum Skifahren und Schneeschuhwandern ein, im Sommer ist es der perfekte Ausgangspunkt für einen Roadtrip auf der Großglockner Hochalpenstraße. In Heiligenblut selbst bietet sich der Besuch des neu eröffneten “Haus der Steinböcke” an, in dem man im Rahmen einer interaktive Ausstellung mehr über den Lebensraum Hochgebirge erfahren kann. Wer lieber wandern möchte, kann auf dem Themenweg “Natura Mystica” mehr über die Besonderheiten der Umgebung lernen und die Aussicht auf den mächtigen Gößnitzfall genießen.
Pasterze/ Kaiser Franz- Josefs- Höhe
Die bereits erwähnte Kaiser- Franz-Josefs- Höhe ist Höhepunkt einer Ausfahrt auf der Großglockner Hochalpenstraße und Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen und Wildtierbeobachtung. Von der Kaiser- Franz- Josefs- Höhe kannst du die Pasterze, einen der mächtigsten Gletscher der Alpen, entdecken und einen herrlichen Blick auf den Großglockner, Österreichs höchster Berg, genießen. Die Anhöhe verdankt ihren Namen dem Kaiser Franz Josef, der 1856 von diesem Standpunkt aus die Aussicht auf den Großglockner genoss.
Sie ist Ausgangspunkt für die Wanderung auf dem Gamsgrubenweg und dem Gletscherweg und zahlreiche weitere Touren in der Umgebung.
Informationen zur Tierwelt erhältst du in der Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte sowie im Besucherzentrum Franz- Josef-Höhe.
Kräutergarten in Hollersbach
Wer die Wanderung auf dem Bachlehrweg in Hollerbach anstrebt, kann davor oder danach auf einen Sprung im Kräutergarten Hollersbach vorbeischauen. In diesem liebevoll angelegten Naturparadies findet man über 500 Pflanzen- und Kräuterarten sowie ein Beeren- Labyrinth zum Naschen.
Der Kräutergarten ist in verschiedene Themenbereiche aufgeteilt, die durch Wege miteinander verbunden sind. Es gibt Heilkräuter, Wasserkräuter, Kräuter der Wiese und der Berge, ein Beet mit giftigen Kräuter und einen großen Bereich mit heimischem Gemüse. Ziel ist es, das Wissen über die heimischen Heilkräuter zu bewahren und Bewusstseinsbildung zu betreiben. Der Garten kann kostenlos auf eigene Faust oder im Rahmen einer Führung (5 €) besichtigt werden.
Naturwunder Krimmler Wasserfälle
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Nationalpark Hohe Tauern und in Österreich überhaupt zählen die Krimmler Wasserfälle in Salzburg. Mit ihrer Fallhöhe von 380 Metern über drei Stufen gehören sie zu den größten Wasserfälle Europas und zu den fünf höchsten Wasserfällen der Welt.
Auf dem gut befestigten Wasserfallweg lässt sich das Naturspektakel aus nächster Nähe bewundern und der erfrischende Sprühregen genießen. Der Weg ist von Mai bis Oktober geöffnet und gebührenpflichtig (Erwachsene: 5 €, Kinder: 2 €).
Haus des Wassers im Defreggental
Das Thema Wasser steht auch im Bildungszentrum “Haus des Wassers” im Defreggental im Mittelpunkt. Es richtet sich vor allem an Schulklassen, denen hier im Rahmen von Projekttagen das Thema Wasser näher gebracht wird. Kinder und Jugendliche forschen, begleitet von speziell ausgebildeten Pädagogen, indoor und outdoor das Wunder Wasser und seine Auswirkungen auf die Natur und den Lebensraum Nationalpark Hohe Tauern.
Richtiges Verhalten im Nationalpark
Ich persönlich bin ein absoluter Naturmensch und liebe es, Zeit in der Natur und bei der Tierbeobachtung- und Fotografie zu verbringen. Umso mehr ärgert es mich, wenn ich sehen muss wie unachtsam, ja geradezu nachlässig viele Leute mit der Umwelt umgehen. Tiere werden bedrängt, Müll achtlos weggeworfen und sensible Wiesen niedergetrampelt.
Daher möchte ich an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, wie das richtige Verhalten im Nationalpark und überhaupt in der Natur aussieht. Zuallererst mach dir bitte bewusst, dass sich ein Großteil der Wanderwege auf Privatbesitz befinden und du es dem guten Willen der Inhaber verdankst, dass du diese Wege nützen und somit ein unvergessliches Naturerlebnis haben kannst. Es versteht sich eigentlich von selbst, dass man sich respektvoll verhalten und das fremde Eigentum achtsam behandeln sollte.
Das heißt, dass jeglicher Müll wieder mit eingepackt und im Tal unter Beachtung des Recycling entsorgt wird. Beim Wandern solltest du die markierten Wege nicht verlassen und Hunde immer an der Leine führen. Wildtiere dürfen nicht gestört, gehetzt oder gefüttert werden. (Ausnahme sind die Murmeltiere auf der Franz- Josef- Höhe, wo es offiziell gestattet ist artgerechte Nahrungsmittel wie Karotten oder Nüsse zu geben).
Beachtet auch, speziell im Hinblick auf den Nationalpark Hohe Tauern, dass du dich im hochalpinen Gelände bewegst. Das heißt, dass du auch im Hochsommer mit plötzlichen Wetterwechseln rechnen musst. Heftige Gewitter sind keine Seltenheit und ab und zu kann es auch im Sommer zu Schneefall kommen. Wetterfeste Kleidung, feste Schuhe und eine durchdachte Planung sind daher ein Muss bei jeder Aktivität im Hochgebirge. Nutze das Angebot des Nationalparks in den zahlreichen Infozentren und schließe dich im Zweifel einer geführten Wanderung mit einem erfahrenen Ranger an.
Übernachtungen im Nationalpark Hohe Tauern
In der Region in und um den Nationalpark Hohe Tauern gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Anspruch und jedes Budget. Egal ob du auf einer urigen Almhütte oder in einem gut ausgestatteten Wellness- Hotel unterkommen willst, du hast die Qual der Wahl. Folgende Unterkünfte konnte ich selbst bei meinen Aufenthalten testen und habe sie ohne Ausnahme für gut befunden. Absolutes Highlight für mich war die Übernachtung im Panoramarestaurant direkt auf der Franz- Josefs- Höhe, da man unendliche Fotomöglichkeiten – Murmeltiere, Steinböcke, Milchstraße, Sonnenaufgang – quasi direkt vor der Zimmertüre hat.
Alpenhotels Großglockner Sauper GmbH
Panoramarestaurant und Kaiser Franz-Josef-Haus
Familie Balthasar Sauper
A-9844 Grossglockner
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Ebenfalls in der Nähe der Franz- Josefs-Höhe findest du den idyllisch gelegenen Berggasthof Wallackhaus. Er bietet sich hervorragend für die Erkundung der Großglockner Hochalpenstraße sowie die Wanderung auf dem Geotrail an.
Berggasthof Wallackhaus
Untertauern 20
A-9844 Heiligenblut
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Regionale Kulinarik, Wellness und alpines Lebensgefühl erwarten dich in der Nationalpark Lodge in Heiligenblut. Jeder, der ein Naturerlebnis mit ein bisschen Luxus sucht, wird hier sehr zufrieden sein.
Nationalpark Lodge Heiligenblut
Hof 6, 9844 Heiligenblut
Kärnten, Österreich
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Im salzburgischen Teil des Nationalparks Hohe Tauern befindet sich das Erholungshotel Kaltenhauser, das seit 1723 im Familienbesitz ist. Es überzeugt mit großzügigen, hellen Zimmern im alpinen Stil, einem Wellnessbereich samt Innenpool und hervorragender regionaler Küche mit Bio- Zutaten von den umliegende Bauernhöfen.
Hotel Kaltenhauser, Hollersbach
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Zünftig und mit unverkennbaren Tiroler Charme geht es im Alpengasthof Zollwirt zu. Auch die hervorragende Küche des Hauses möchte ich an dieser Stelle unbedingt hervorheben. Als offizieller Partnerbetrieb des Nationalparks Hohe Tauern wird besonders auf Nachhaltigkeit und Naturverbundenheit geachtet.
Alpengasthof Zollwirt
Familie Peter Leitner
Oberrotte 60
9963 St. Jakob im Defereggental
Tirol / Österreich
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Fazit meines Aufenthaltes im Nationalpark Hohe Tauern
Kaum ein ander Ort in Österreich bietet ein dermaßen authentisches und nachhaltiges Naturerlebnis wie der Nationalpark Hohe Tauern. Dabei ist es egal, ob du den Nationalpark in Kärnten, Salzburg oder Tirol besuchst, jede Region hat ihre Highlights und überzeugt mit ihrem ganz besonderen Charme. Der Nationalpark Hohe Tauern ist das perfekte Urlaubsziel für sportliche Naturliebhaber, Wildlife- und Landschaftsfotografen, aber auch Genießer und aktive Familien. Dank des umfassenden Angebots, der gut ausgebauten Wanderpfade in jeglichen Schwierigkeitsgraden sowie des Hotel- und Kulinarikangebots kommt wirklich jeder auf seine Kosten.
Falls du gerade deinen Urlaub in Österreich planst oder einfach einmal in die Berge fahren möchtest, dann kann ich dir einen Aufenthalt im Nationalpark Hohe Tauern nur ans Herz legen. Der Zauber und die ursprüngliche Schönheit dieser Gegend werden auch dich ganz bestimmt in seinen Bann ziehen.
Transparenz: Ich wurde im Juli 2021 vom Nationalpark Hohe Tauern eingeladen, den Park im Rahmen einer viertägigen Pressereise zu besuchen. Die Anfahrt habe ich selbst bezahlt. Davor bereiste ich den Nationalpark Hohe Tauern bereits 2018 privat im Rahmen meines Roadtrips auf der Großglockner Hochalpenstraße.