Mein erste diesjährige Städtereise führte mich hoch in den Norden nach Oslo. Ein eher ungewöhnliches Reiseziel, zieht es doch die meisten Touristen in dieser Gegend eher ins weltbekannte Stockholm oder zur berühmten Meerjungfrau nach Kopenhagen. Oslo steht ein wenig im Schatten der bekannteren skandinavischen Städte. Zu Recht? Nein, denn während meines dreitägigen Aufenthaltes hat mich diese kompakte, übersichtliche Stadt mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung völlig überzeugt.
Oslo Sehenswürdigkeiten & Tipps
Natürlich besitzt Oslo keine Prunkstraßen a la Paris oder Wien, es verfügt nicht über unzählige, weltbekannte Sehenswürdigkeiten wie Rom oder ein historisches Stadtzentrum wie Prag, aber dennoch hat die Stadt ihren ganz eigenen Charme.
Zum Beispiel ist Oslo unglaublich grün und naturbelassen. Abgesehen von den vielen Parks und Grünflächen, liegt die Stadt selbst mitten in sanften grünen Hügeln direkt am Meer bzw. dem Oslo Fjord. Eine kurze Bahnfahrt genügt, um das städtische Leben hinter sich zu lassen. Alternativ nimmt man eine der zahlreichen Fähren zu den vielen vorgelagerten Inseln, wo man hervorragend den Tag verbringen und sogar baden gehen kann.
Oslo Sehenswürdigkeiten Tipp 1: Mit der Fähre zu den Inseln (Hovedøya)
Es gibt in Oslo ein weit verzweigtes Netz an Fähren, welche die Stadt mit den vorgelagerten Inseln verbinden. Es handelt sich um die Linien 92, 93 und 94. Diese Linien sind in den öffentlichen Transport integriert und können mit den gleichen Tickets wie U-Bahn oder Bus befahren werden. Ein Einzelticket kostet am Automaten 36 NOK (entspricht ca. € 3,7)
- Line 92: to Hovedøya, Lindøya vest, Nakholmen (ganzjährig)
- Line 93: to Bleikøya, Gressholmen, Lindøya øst, Hovedøya (ganzjährig)
- Line 94: to Langøyene (nur im Sommer)
Wir haben uns für einen Trip nach Hovedøya entschieden und dort den Tag verbracht. Alternativ kann man mit den Fähren natürlich auch eine Art selbstorganisierte Inselhopping Tour machen und mehrere Inseln besuchen. Fahrpläne mit den Ab- und Ankunftszeiten liegen am Hafen auf. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, die Inseln und den Fjord mittels einer organisierten Tour zu erkunden, aber dies ist natürlich entsprechend teurer. Eine Fjord Sightseeing Tour im Schiff startet ab ca. 315 NOK (ca. € 32).
Mehr Infos dazu findet ihr z.B. unter www.boatsightseeing.com.
Auf Hovedøya angekommen fühlt man sich jedenfalls sofort wie im Urlaub. Die Insel ist unglaublich grün, gepflegt und sauber. Ein nettes Café lädt zum Verweilen ein (das Essen ist vorzüglich!) und Sonnenanbeter zieht es sofort an den Strand.
Obwohl die Insel nur eine kurze Fährenfahrt von der Großstadt entfernt ist, fühlt man sich sofort wie am tiefsten Land- die Stimmung ist sehr entspannt. Auch für Geschichte ist gesorgt, denn auf der Insel kann man die gut erhaltenen Ruinen eines alten Zisterzienserklosters besichtigen, welches sich zwischen 1147 bis 1532 dort befand.
Einziger Wermutstropfen: Im Sommer kann es hier ziemlich voll werden, da auch viele Norweger gerne hier ihre Freizeit verbringen!
Oslo Attraktionen Tipp 2: Das Opernhaus
Eine der einprägsamsten und beeindruckendsten Oslo Sehenswürdigkeiten ist das 2008 eröffnete Opernhaus. Ähnlich wie das weltberühmte Opernhaus von Sydney, liegt es direkt am Hafen. Seine strahlend weiße Fassade mit den blitzenden Marmorsteinen zieht die Blicke schon von weitem auf sich. Die ursprüngliche Idee der Konstruktion war, das Gebäude einem im Wasser treibenden Eisberg nachzuempfinden, was meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist. Sehr angenehm ist auch, dass man quasi ohne Stufen bis auf das Dach gelangen kann. Aber Achtung, der Boden kann oft rutschig sein!
Oben angekommen, bietet sich eine hervorragende Sicht auf den Hafen und die Stadt, kein Wunder, dass auch Norweger diesen neuen Hotspot gerne zum Picknicken nutzen!
Tipp: Schaut euch das Gebäude unbedingt auch von Innen an, die Eingangshalle ist wirklich äußerst großzügig und geschmackvoll gestaltet! (Kein Eintritt)
Oslo Highlights Tipp 3: Damstredet- eine Zeitreise ins Oslo des 19. Jahrhunderts
Ein Spaziergang durch die bezaubernde Damstredet versetzt den Besucher auf einen Schlag ins Oslo des 19. Jahrhunderts. Ein buntes Holzhäuschen nach dem anderen säumt die kleine steile Straße und bietet damit eine äußerst charmante Fotokulisse.
Dieses Oslo Highlight ist ein Muss für jeden Besucher, der einen Einblick in das ursprüngliche Norwegen bekommen möchte!
Oslo Sehenswürdigkeiten Tipp 4: Karl Johan Gate & Stadtzentrum,
Oslo ist eine kleine, kompakte Stadt, die sich sehr einfach zu Fuß erkunden lässt. Ein Spaziergang durch die bekannte Einkaufsmeile Karl Johan Gate zum königlichen Schloss, das am Ende der Flaniermeile auf einem Hügel thront, lässt Besucher schon einen guten Eindruck der Stadt gewinnen.
Auf dem Weg passiert man diverse Shops, Cafés, Brunnen und weitere Oslo Attraktionen wie das Parlament, das nationale Theater oder die Universität.
Oslo Sehenswürdigkeiten Tipp 5: Der Vigeland Park
Etwas weiter weg vom Stadtzentrum befindet sich der bekannte Vigeland Park, eine herrliche Grünanlage die besonders durch ihre Skulpturenanlage zu Weltruhm gekommen ist. Der Vigelandsanlegget zeigt 212 Stein– und Bronzeskulpturen des norwegischen Bildhauer Gustav Vigeland, die in den Jahren von 1907 bis 1942 entstanden sind.
Zahlreiche Skulpturen symbolisieren den Kreislauf des menschlichen Lebens. Unter anderem zeigt der sogenannte „Monolitten“ die Entwicklung vom Embryo über das Kleinkind und weiter alle Lebensstadien, die ein Mensch durchlebt. Um den Monolithen aus norwegischem Iddefjord-Granit selbst sind sich umringende Figuren abgebildet.
Eine der bekanntesten Skulpturen ist der „Angry boy“, das Abbild eines kleinen, wütenden Jungen!
Ausflugstipp Oslo: Tagesausflug zum Holmenkollen
Der Holmenkollen ist eine der größten Skisprungschanzen der Welt. Falls ihr dem Skisprungsport nicht viel abgewinnen könnt, fragt ihr euch wahrscheinlich, warum ich euch einen Tagesausflug zum Holmenkollen empfehle.
Nun, abgesehen von der Tatsache, dass es sich tatsächlich um eine weltbekannte Sportstätte handelt, bietet der Holmenkollen einen der besten Ausblicke über die Stadt und den angrenzenden Oslo-Fjord. Glaubt mir, die Aussicht ist wirklich atemberaubend und die Wartezeit lohnt sich. Hinauf fährt man übrigens in einem gläsernen Aufzug, also nichts für nicht-schwindelfreie 😉
Zusätzlich gibt es ein Skimuseum (120 NOK), einen Skisimulator (50 NOK) und für ganz mutige eine Ziplining Anlage. Während dem 361 m!! langen Flug kann man sich in das Abenteuer Skispringen hineinversetzen und genießt nebenbei eine Wahnsinnsausicht auf die Stadt, die Wälder und den Fjord. (590 NOK+ 120 NOK für das Skimuseum)
Der obligatorische Souvenirshop am Ausgang darf natürlich auch nicht fehlen. Neben vielerlei Kitsch gibt es dort allerdings auch wirklich schöne und hochwertige Norweger-Pullover.
Holenkollen Anreise: Mit der violetten U-Bahnlinie 1 Richtung Frognerseteren ca. 20-30 min ab Stadtzentrum.
Städtereise Oslo: Essen & Ausgehen
Wie bereits erwähnt zählt Oslo zu den teuersten Städten der Welt. Für ein normales Essen (Hauptgang) muss man in etwa mit 30- 40 € rechnen, einen Kaffee bekommt man ab etwa 5 €, ein Bier kostet ungefähr 7 €, Wein ist noch teurer.
Die traditionelle norwegische Küche selbst ist ziemlich deftig und fleischlastig, doch unabhängig davon hat sich in der Stadt in den letzten Jahren eine lebendige und internationale Gastronomieszene entwickelt. Speziell im Szeneviertel Grünerløkka reiht sich ein Lokal an das andere. Tapas, italienische Küche, Steaks- hier wird für jeden Geschmack etwas geboten.
Es mag etwas verwundern, doch ich habe beispielsweise in Olso die besten Tapas meines Lebens gegessen. Geheimtipp: das Lokal Delikatessen (delicatessen.no) liegt in einer Seitenstraße, es ist recht klein und rustikal eingerichtet, fast schon unscheinbar, aber das Essen ist ein Traum. Am besten man bestellt einfach eine Auswahl an verschiedenen Tapas und teilt diese gemeinsam.
Nachdem es auch unter Locals bekannt ist, muss man mit einer Wartezeit von bis zu einer Stunde rechnen. Reservierungen sind nur eingeschränkt möglich. Die Wartezeit kann man sich mit einem Glas Wein auf den gemütlichen Holzbänken vor dem Lokal vertreiben und ich sage euch, es lohnt sich!
Nach dem Abendessen laden die zahlreichen Pubs und Bars im Viertel dazu ein, den einen oder anderen Drink zu genießen. Achtung: Im Gegensatz zu Österreich und Deutschland sind die Regeln streng und Lokale können das Alterslimit selbst bestimmen! Es wird fast immer ein Ausweis verlangt und beim Einlass streng kontrolliert! Auch die Sperrstunden sind streng geregelt, um spätestens 3 Uhr Früh wird dichtgemacht!
Hoteltipp Oslo
Hotels in Oslo sind nicht billig. Wenn du auf der Suche nach einem sauberen, günstigen und gut gelegenen Hotel ohne viel Schnick Schnack bist, kann ich dir das Anker Hotel empfehlen, das genau zwischen der Hauptstraße Karl Johans Gate und dem Trendviertel Grünerløkka liegt.
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Warst du schon einmal in Oslo? Wie hat es dir gefallen? Wir freuen uns über dein Kommentar und sind gespannt auf weitere Geheimtipps!
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