(Pressereise) Mitte Juli hatte ich die Möglichkeit, gemeinsam mit meinen österreichischen Reisebloggerkollegen das wunderschöne Salzburger Land zu besuchen und ein Wochenende in Gastein zu verbringen. Es war meine erste Teilnahme an einem Reisebloggertreffen und entsprechend gespannt war ich auf die Leute und natürlich das Programm.
Ich wusste, dass sich viele schon länger kannten und regelmäßig Kontakt pflegten und machte mir deshalb fast ein wenig Sorgen, wie ich denn in dieses „eingeschworene“ Netzwerk aufgenommen werden würde. Gott sei Dank wurden meine Bedenken schon bei der Abfahrt am Bahnhof in Wien zerstreut. Es waren einfach alle furchtbar nett und sympathisch und auch die Neuankömmlinge wurden warmherzig und mit offenen Armen in der Gruppe willkommen geheißen. So verging auch die Fahrt nach Gastein, die freundlicherweise von den ÖBB zur Verfügung gestellt wurde, wie im Flug. Wir quaschten, plauderten und tauschten Anekdoten und Bloggertipps aus.
Im Gasteinertal angekommen, warteten schon die Taxis auf uns, um uns in unser Hotel für die kommenden beiden Nächte zu chauffieren. Das Taxi Rudigier würde in den kommenden Tagen noch zu unserem besten Freund werden, denn das Gasteinertal ist ganz schön weitläufig und die Orte, die wir im Zuge unseres Aufenthaltes besuchten, lagen ziemlich weit auseinander. Wer über einen eigenen fahrenden Untersatz verfügt, ist hier eindeutig im Vorteil! Alternativ kann man auch die Busse nützen, mit der Gasteiner Card kostet eine Fahrt zwischen den Attraktionen des Gasteinertals nur 1,20 €!
Unsere Unterkunft für das Wochenende war das charmante 4-Sterne+ Hotel Zum Stern, das inmitten der Natur mit herrlichen Ausblicken auf die Salzburger Bergwelt liegt. Mein Zimmer war hell und großzügig und verfügte außerdem noch über einen schönen Balkon mit Ausblick auf die Gasteiner Berge. Außerdem gibt es im Hotel noch einen hauseigenen Wellnessbereich mit Pool und Jacuzzi sowie einer Ruhe– und Saunalandschaft. Perfekt, um nach einer Wanderung im Sommer oder einem Skitag im Winter ein wenig zu entspannen.
Wandern auf dem Wasserfallweg von Bad Bruck nach Bad Gastein
Bevor wir jedoch das hauseigene Wellnessangebot testen konnten, mussten wir uns natürlich ein wenig sportlich betätigen. Direkt nach unserer Ankunft ging es nach Bad Bruck, von wo aus man auf dem Wasserfallweg nach Bad Gastein wandern kann. Ich hatte schon irgendwie im Hinterkopf, dass Gastein nicht nur als Sommerfrische-Hotspot und Wintersport-Mekka, sondern auch wegen seines Wassers bekannt war – immerhin gibt es ja sogar eine gleichnamige Mineralwassermarke – aber dennoch erwartete ich mir eigentlich nicht zu viel von diesem Spaziergang.
Wie sehr ich mich doch täuschte! Auch wenn die ersten Ausläufer des Wasserfalls nicht sonderlich spektakulär wirkten, schon nach wenigen Metern änderte sich das und ich sah mich plötzlich tosenden Fluten gegenüber, die mein Fotografenherz sofort höher schlagen ließen. Was für ein toller Ort für Langzeitbelichtungen mit Graufilter! Ich ließ mich also hinter meine Bloggerkollegen zurückfallen und packte Stativ, Graufilter und Weitwinkelobjektiv aus. Während der Rest der Truppe schon im neuen Kraftwerkcafé einen wohlverdienten Kaffee genoss, lichtete ich den Wasserfalls aus allen möglichen und unmöglichen Perspektiven ab. Definitiv ein äußerst lohnendes Fotomotiv!
Nachdem ich die Kapazitäten meiner Speicherkarte also wieder strapaziert hatte, schaffte ich es auch noch rechtzeitig ins Café und konnte bei einem heißen Cappuccino inmitten von alten Turbinen die einzigartige Atmosphäre dieses historischen Thermalkraftwerks genießen.
Danach stand noch ein weiteres Highlight auf dem Programm, das leider durch den einsetzenden Regen etwas getrübt wurde. Mit dem Flying Fox „Flying Waters“ ging es auf einer Strecke von über 270m einmal quer über das Gasteinertal und den tosenden Wasserfall. Der Flug war Nervenkitzel pur und die Aussicht wirklich fantastisch, allerdings schüttete es mittlerweile wie aus Kübeln, was zur Folge hatte, dass ich pitschnass und durchgefroren am anderen Ende ankam.
Das geplante Gassl-Fest mussten wir auf Grund des Wetters leider auslassen, dafür freuten wir uns umso mehr auf den Wellnessbereich des Hotels, wo wir unsere erfrorenen Glieder im warmen Thermalwasser wieder aufwärmen konnten.
Zum Abschluss des Tages stand dann noch ein kulinarischer Höhepunkt auf der Tagesordnung. Das urige Schmaranzbräu ist nicht nur die erste österreichische Bio-Weißbier-Brauerei, hier wird auch schmackhafte Hausmannskost auf einer Küchenstelle mit offenem Feuer zubereitet – direkt vor den Augen der Gäste!
Drei reichhaltige Gänge und ein paar Weißbier und Zirbenschnäpse später, kamen wir wieder im Hotel an und fielen satt und zufrieden in unsere Betten. Ja, Gastein hat neben Heilquellen und Bergen auch kulinarisch einiges zu bieten und davon sollten wir uns auch in den kommenden Tagen noch umfassend überzeugen können.
Im Regen durch das Nassfeld zum Almfrühstück
Schon am nächsten Morgen stand nämlich ein deftiges Almfrühstück auf dem Programm. Der strömende Regen machte uns zwar einen Strich durch die geplante Wanderung durch das Nassfeld – der Name war an diesem Tag eindeutig Programm – umso mehr Zeit konnten wir aber auf der gemütlichen Pottinger Alm von Karin und Martin verbringen.
Dort erwartete uns ein liebevoll arrangiertes Frühstück wie aus dem Bilderbuch. Selbstgemachte Marmeladen, Käse und Speck, knuspriges Brot aus der Umgebung, gschmackige Eierspeis und zum krönenden Abschluss hausgemachte Pofesen, in Öl knusprig gebackenes Weißbrot mit Marmeladenfüllung. Alles auf der Alm wird mit viel Hingabe hausgemacht und genauso so schmeckte es auch!
Nach diesem herzhaften Frühstück war es auch schon wieder Zeit für ein Verdauungsschnäpschen. Dass es zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 11 Uhr Vormittags war, ignorierten wir einfach gekonnt, schließlich waren wir ja unter uns.
Bevor wir uns wieder auf den Weg durch den strömenden Regen machten, zeigte uns Wirt Martin noch seine „Viecherln“. 6 Kühe nennen Karin und Martin ihr eigen, dazu kommen noch ein paar Schweine und Ziegen, allerdings traute sich bei dem Sauwetter kaum ein Tierchen aus dem Stall. Verständlich, denn auch ich würde das gemütliche Strohbett dem Dauerregen vorziehen!
Auch für uns war nach dem feucht-fröhlichen Almausflug Entspannung angesagt! Und wo lässt sich das in einem mit Heilquellen gesegneten Gebiet am besten tun? Natürlich in der Therme! Ursprünglich erst für Sonntag Vormittag vorgesehen, verschlug es uns nach dem Almfrühstück bereits einen Tag früher als geplant in die Alpentherme. Der Wetterbericht sah leider für den Rest des Tages keine Besserung vor und deshalb hatte unsere Gastgeberin Stefanie vom Tourismusverband unser Programm sicherheitshalber umgestellt.
Entspannte Stunden in der Alpentherme
Ich muss an dieser Stelle ehrlich sagen, ich bin sowas von überhaupt kein Thermenmensch und ich mag vor allem keine überfüllten öffentlichen Bäder. Ihr dürft aber nun dreimal raten, wohin an einem verregneten Tag nahezu alle Menschen in Gastein gehen? Natürlich in die Therme und diese war logischerweise fast bis auf den letzten Liegestuhl gefüllt.
Da Gruppenkuscheln im Thermalwasser so gar nicht meinem Geschmack entspricht, zog ich mich mit ein paar Kolleginen auf die Panoramaterrasse zurück, wo wir noch ein paar freie Liegestühle ergattern konnten. Hier blieb ich dann erstmal für den Rest des Nachmittags, kurz vor Schluss schaute ich mir noch die neuen Thermalwasser Badeseen an. Diese hätten schon mehr meinem Geschmack entsprochen, allerdings war das Wetter an diesem Tag einfach zu kalt für einen Sprung in den doch sehr frischen See. (ich bin allerdings was Schwimmmen angeht ehrlicherweise auch ein echtes Weichei!)
Ich persönlich war jedenfalls froh, als ich wieder im Hotel angekommen war und mich in meinem gemütlichen Zimmer auf das nächste kulinarische Highlight einstellen konnte.
Ein Abendessen im Weitmoser Schlössl stand auf dem Programm. In dem historischen Ambiente dieses alten Gutshofes genießt man traditionelle und internationale Köstlichkeiten mit Zutaten aus eigener Bio-Landwirtschaft! Und das auf wirklich hohem Niveau! Kein Wunder, dass das charmante Schlösschen auch ein beliebter Ort für Hochzeiten und Gesellschaften ist!
Zum Abschluss hoch hinaus auf den Graukogel
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes wollten wir uns dann doch noch etwas körperlich betätigen, nachdem die Tage zuvor hauptsächlich Essen und Entspannung im Fokus gestanden hatten. Zwei Ziele standen zur Auswahl: Der Zirbenweg auf dem Graukogel oder der Spiegelsee nahe der Bergstation der Gondelbahn Fulseck.
Nachdem ich in den letzten Tagen ausgiebig Zirbe in flüssiger Form konsumiert hatte, entschied ich mich für eine Wanderung auf dem Zirbenweg. Schließlich hatte ich noch nie einen Zirbenzapfen in natura gesehen.
Mit dem Sessellift ging es also hinauf auf den Graukogel. Die Bergstation liegt auf knapp 2000 m und ich musste bald feststellen, dass der Sommer auf dieser Höhe noch nicht ganz angekommen war. Gelinde gesagt war es ziemlich frisch dort oben und ich hatte eindeutig nicht die richtige Kleidung dabei, um den Temperaturen zu trotzen. Die kurze Wanderung auf dem Zirbenweg bot wenigstens eine willkommene Gelegenheit, um die durch die Liftfahrt steifen Glieder aufzuwärmen und zu strecken.
Leider war die Sonne auch am Sonntag, entgegen aller Ankündigungen, noch nicht ganz durchgekommen. Der Himmel hüllte sich weiter in dicke Wolken, nur am Horizont war ansatzweise etwas blau zu erkennnen. Dadurch waren die Aussichten auf das Tal ein wenig getrübt und ich konnte nur erahnen, wie spektakulär sich die Gasteiner Bergwelt bei Schönwetter präsentieren würde. Auch fotografisch waren die grauen Wolken natürlich eine Herausforderung. Es ist immer schwer, bei so trübem Wetter und fehlenden Kontrasten der Landschaft wirklich gerecht zu werden!
Wir wanderten eine gute Stunde durch den uralten Zirbenwald und bestaunten und testeten auch allerlei Zirbenelemente, mit denen der Rundweg bestückt ist. Da gibt es zum Beispiel ein gemütliches Zirbenbett, eine Jausenbank und eine Zirbenschaukel. Die Zirbe lässt sich nicht nur gut zu Likör verarbeiten, auch das Holz ist sehr beliebt und aus diesem Grund mittlerweile das teuerste Holz der Alpenwälder! Studien belegen, dass die Zirbe die Herzfrequenz senkt und einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden hat. Ich schlafe selber seit Jahren in einem Zirbenbett und kann zumindest den Wohlfühlfaktor aus eigener Erfahrung bestätigen!
Den Abschluss unserer Wanderung bildete ein „Absacker“ in der Graukogelhütte, der, wie konnte es anders sein, aus einem Zirbenschnaps bestand. Ein Hoch auf die österreichischen Reiseblogger und das wunderschöne Gasteinertal und vielen Dank an Stefanie vom Tourismusverband, die unser Wochenende in Gastein trotz Wetterpech zu einem unvergesslichen Erlebnis machte!
Unser Wochenende in Gastein – Adressen:
Unterkunft:
Hotel Zum Stern ****S, Weitmoserstraße 33, 5630 Bad Hofgastein
Essen & Trinken:
Kraftwerk Café, Wasserfallstr. 7, 5640 Bad Gastein
Schmaranzbräu, Familie Viehauser, Wieden 52, 5630 Bad Hofgastein
Pottingerhütte, Nassfeld 21a, 5640 Bad Gastein
Weitmoser Schlössl, Schlossgasse 14, 5630 Bad Hofgastein
Graukogelhütte, Am Graukogel 10, 5640 Bad Gastein
Aktivitäten:
Flying Waters, Kaiser Franz Josef-Straße 16, 5640 Bad Gastein
Alpentherme Gastein, Senator-Wilhelm-Wilfling-Platz 1, 5630 Bad Hofgastein
Disclaimer: Tourismus Gastein hat uns ins Gasteinertal eingeladen – vielen Dank dafür! Die Zugtickets wurden freundlicherweise von den ÖBB zur Verfügung gestellt. Meine Meinung und Erfahrungswerte sind natürlich meine eigenen!
Noch mehr Berichte und Bilder von unserem Wochenende in Gastein findest du auch bei meinen Reisebloggerkollegen Wieder Unterwegs, Reisebloggerin, Creative Elena, Kofferpacken.at, und Lemons & Volcanoes.
5 Comments
Du als Fotografin bist wie geschaffen für Gastein, deine Wasserfotos sind DER Wahnsinn! Ich hoffe Du bist beim nächsten Treffen wieder mit dabei…
Danke liebe Gudrun!
Hey,
super tolle Fotos von Bad Gastein. Ich habe Bad Gastein vor 2 Jahren besucht und fand es super schön dort.
Schön, dass es dir in Gastein gefallen hat! Ist wirklicheine tolle Gegend! LG Lisa
Wirklich schöner Arikel, vielleicht fahre ich auch mal im Sommer hin.
Bislang war ich nur im Winter dort, hab aber auch einige schöne Bergfotos hinbekommen: https://gernotunfried.com/gasteiner-panorama/