Safari. Alleine wenn ich dieses Wort höre, hüpft mein Herz und ich bekomme Gänsehaut. Ich schließe die Augen und spüre die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht, fühle den Staub auf meiner Haut und rieche den würzigen Duft der Wildnis in meiner Nase. Eine Safari in den weiten Savannen Afrikas ist immer ein besonderes und ganzheitliches Erlebnis. Von der angenehmen Anspannung beim Wegfahren, dem angestrengten Beobachten und Scannen der Umgebung bis hin zu den Glücksgefühlen, wenn man den wunderschönen Wildtieren auf einmal Aug in Aug gegenüber steht.

Ich hatte das Privileg bereits einige Safaris miterleben zu dürfen und dabei unvergessliche Erinnerungen sammeln zu können. Egal ob die Tour durch die Weiten des Krüger Nationalparks in Südafrika, die Pirschfahrten durch die sandigen Pisten von Etosha in Namibia oder die spannende Safari zu Fuß durch das Okavango Delta in Botswana, jede Safari hatte ihren eigenen Zauber und keine davon möchte ich missen. Während der Safari in Botswana durfte ich aber nicht nur das magische Okavango Delta kennenlernen, sondern auch den weltbekannten Chobe Nationalpark sowie das artenreiche Moremi Game Reserve besuchen. Und über dieses außergewöhnlich schöne Fleckchen Erde möchte ich dir heute gerne berichten und damit die Safari-Reihe auf diesem Blog (fürs Erste) abschließen.

Safari in Botswana – Tierparadies Moremi Game Reserve

Safari in Botswana Moremi Game Reserve in Botswana
Einfahrt zum Moremi Game Reserve

Das Moremi Game Reserve – Fakten & Informationen

Das Moremi Game Reserve liegt an der Ostseite des weitläufigen Okavango Deltas und erstreckt sich über rund 5.000 Quadratkilometer Fläche. Seinen Namen verdankt es dem Häuptling eines ansässigen Stammes, dessen Ehefrau 1963 das Schutzgebiet ausrufen ließ, um diesen artenreichen Lebensraum zu schützen. Es ist damit der älteste, geschützte Teil des Okavango Deltas! Durch die Lage neben dem Delta teilt sich das Moremi Wildreservat in permanent feuchte, aber auch trockene Gebiete auf, was mit ein Grund für seine artenreiche Fauna und Flora ist. 500 Vogelarten leben in diesem facettenreichen Ökosystem und du hast hier zudem die Chance fast alle imposanten Wildtiere Afrikas beobachten zu können. Angefangen beim Löwen bis hin zu Elefanten, Büffel und Leoparden. Wer ganz viel Glück hat, kann hier auch die scheuen Wildhunde spotten. Auch landschaftlich präsentiert sich das Reservat mit wüstenähnlichen Steppen, dichten, trockenen Wäldern und saftig grünen Lagunen sehr abwechslungsreich.

Safari in Botswana Gelbschnabel Toko
Über 500 Vogelarten leben in Moremi, einer davon ist der Gelbschnabel-Toko

Unterkünfte im Moremi Game Reserve

Im Moremi Game Reserve gibt es einige Zeltcamps und Lodges in unterschiedlichen Preisklassen. Generell ist zu beachten, dass Botswana ein teures Reiseland ist. Wer auf der Suche nach einem günstigen Safari-Erlebnis ist, ist hier eher fehl am Platz, dafür ist das Erlebnis umso ursprünglicher und authentischer. Denn durch gezielten Schutz und effektives Management konnten der einzigartige Charakter und die unberührte Natur der Region für Besucher erhalten werden.

Es wird empfohlen, die Unterkünfte vor der Reise zu buchen, denn offiziell kann dir die Einfahrt in den Park verweigert werden, wenn du keine gültige Reservierung vorweisen kannst. Inoffiziell wird das laut Auskunft einer Bloggerkollegin, die in Botswana als Selbstfahrerin unterwegs war, nicht ganz so streng gehandhabt und es findet sich angeblich immer ein Plätzchen für den Camper. Beachte allerdings, dass du als Selbstfahrer einen Allradwagen mieten solltest und immer genug Sprit und Verpflegung dabei haben musst, denn die Distanzen sind weit und die Infrastruktur innerhalb des Parks kaum vorhanden.

Alternativ kannst du deine Basis auch in Maun aufschlagen und von dort aus eine geführte Safari ins Moremi Game Reserve buchen. Ich persönlich habe das Moremi Game Reserve im Rahmen eines Tagesausfluges nach dem zweitägigen Aufenthalt im Okavango Delta besucht. Allerdings würde ich das nicht noch einmal so machen, denn die Anfahrt über die ewig langen Sandpisten ist lang und kräftezehrend (ca. 4 Stunden hin- und retour) und die Zeit im Park selbst begrenzt, da man spätestens zu Sonnenuntergang im Camp oder beim Ausgang sein muss. Wenn möglich, buche also ein Paket mit mindestens zwei Übernachtungen, so dass du die Schönheit des Gebiets und die faszinierende Tierwelt in Ruhe entdecken kannst.

Beste Reisezeit im Moremi Game Reserve

Botswana gilt grundsätzlich als ganzjähriges Reiseziel, wobei während der Regenzeit von Dezember bis April Überflutungen und hohe Wasserpegel die Sandpisten unbefahrbar machen und so die möglichen Aktivitäten einschränken können. Auch das Beobachten der Tiere ist durch das dichte Grün erschwert, dafür sind die Lodges weniger überlaufen und die Preise im Schnitt günstiger. Wer auf Nummer sicher gehen will, bucht die Safari in Botswana daher während der Trockenzeit von Mai bis November, wenn die Niederschläge rar und die Temperaturen angenehm warm sind.

Safari in Botswana Moremi Trockenzeit
In der Trockenzeit ist das Gras niedrig, daher eignet sich der Zeitraum gut für eine Safari in Botswana

Safari im Moremi Game Reserve Botswana

Eine Pirschfahrt im Moremi Game Reserve in Botswana ist ein einmaliges Erlebnis und ein Garant für unvergessliche Tierbegegnungen. Obwohl wir nur einen einzigen Tag in diesem faszinierenden Ökosystem verbrachten, konnten wir unzählige beeindruckende Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Vom pummeligen Warzenschwein über die grazilen Antilopen und schicken Zebras bis hin zu riesigen Elefantenherden war alles dabei.

Vor allem die Begegnungen mit den Elefanten werde ich nicht so schnell vergessen. Das Gefühl, das in dir aufsteigt, wenn so ein riesiger grauer Koloss nur wenige Meter neben dir steht und dich aus seinen großen, braunen Augen mustert, ist einfach nur unbeschreiblich schön und mit Worten nicht zu beschreiben.

Safari in Botswana- Moremi Game Reserve
Aug in Aug mit dem Elefanten- ein unbeschreibliches Erlebnis

Ein weiteres Highlight unserer Safari durch das Moremi Reservat war allerdings das Beobachten eines Löwenrudels inklusive Jungtieren am späten Nachmittag. Die Mütter hatten offensichtlich gerade Beute gemacht und lagen tiefenentspannt mit vollen Bäuchen im Schatten eines Busches, während sich der Nachwuchs in sicherer Entfernung hinter ein paar Bäumen versteckte.

Am Anfang bemerkten wir die Jungtiere gar nicht. Zu fasziniert waren wir von den riesigen Löwinnen, die nur eine Armesbreite entfernt im trockenen Gras ihre Mittagsruhe hielten und uns dabei gelangweilt musterten. Die vielen Jeeps schienen sie überhaupt nicht zu irritieren. Es ist unserem aufmerksamen Guide zu verdanken, dass wir die ein paar hundert Meter entfernt wartenden Jungtiere schlussendlich doch noch entdeckten. Sechs putzige Löwenbabies, mehr oder weniger gut versteckt im Geäst eines trockenen Baumes, die uns mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis beäugten. Die Kleinen waren sich offensichtlich noch nicht ganz sicher, wie sie die beiden Safari-Jeeps einordnen sollten und übten sich im Fauchen und Drohen. Dabei boten die Halbstarken ein herrliches Fotomotiv!

Safari in Botswana Moremi Loewenbabies
Sechs putzige Löwenbabies musterten uns aus neugierigen Augen

Fazit meiner Safari in Botswana

Das Glück, Löwennachwuchs in freier Wildbahn ablichten zu können, hat man definitiv nicht alle Tage und wir hätten uns wahrlich keinen besseren Abschluss unserer Safari in Botswana wünschen können. Eines muss man bei Reisen wie diesen nämlich immer im Hinterkopf haben: Es gibt in der Natur keine Garantie für Nichts und auch wenn ein Nationalpark für Löwensichtungen bekannt ist, heißt das noch lange nicht, dass man diese auch zu Gesicht bekommt. Ein Naturreservat ist kein Zoo, zu weitläufig ist das Gelände und zu dicht das Gestrüpp. Außerdem darf man die Straßen und Routen nicht verlassen, denn Off-Road fahren ist in den Nationalparks – auch für die Ranger – streng verboten. Ein Quäntchen Glück gehört also bei einer Safari immer dazu. Übrigens ein Grund mehr, mindestens zwei Tage für den Besuch eines Parkes einzuplanen, um so die Chancen auf Tiersichtungen zu erhöhen.

Warst du schon einmal auf Safari? Hast du vielleicht ebenfalls schon den König der Tiere aus nächster Nähe beobachten können? Hinterlass mir doch ein Kommentar und erzähle mir von deinem ganz persönlichen Safari Highlight! Und wenn eine Safari noch auf deiner „To-Travel-Liste“ steht, dann schau dir doch meine geführte Fotosafari in Tansania an. Sie ist ideal für alle Fotoenthusiasten, die gerne den Zauber Afrikas erleben möchten, es sich aber auf eigene Faust vielleicht (noch) nicht zutrauen und die Organisation daher lieber in erfahrene Hände legen möchten.


Sei der Erste, der diesen Beitrag teilt!
Author

Hat 1 Jahr in Mexiko gelebt, ist solo durch Neuseeland & Australien gereist und war im Overlander im südlichen Afrika unterwegs. Lisa liebt Abenteuer- und Aktivreisen, spannende Herausforderungen und ist dabei immer auf der Suche nach dem perfekten Fotomotiv. Dafür schleppt sie auch gerne ihre gesamte Kameraausrüstung auf einen Berg.

5 Comments

  1. Welch eine wunderbare Reise! Die Begegnung mit diesen grossen Katzen in freier Wildbahn muss etwas ganz Besonderes sein, was man wohl erst fühlen und sich richtig vorstellen kann, wenn man es selbst erlebt hat. Auch sonst sind all die vielen Tiere – und bestimmt nicht nur die grossen – super. Die Landschaft als Kulisse, das spezielle Licht, die speziellen Pflanzen… stelle ich mir auch ganz toll vor.
    Die Reise nach Tansania tönt auch sehr spannend… und die Idee mit den halben Doppelzimmern ist super, das habe ich sonst so noch nicht gesehen! Ist es eigentlich auf einer solchen Reise auch möglich, vegetarisch zu essen, oder wäre das eher schwierig?
    Liebe Grüsse, Miuh

    • Liebe Miuh,

      Danke für dein nettes Kommentar! Ja, die Löwen Begegnungen sind definitiv etwas ganz besonderes, aber eigentlich kriege ich bei allen Tieren Herzklopfen. Es ist einfach wunderschön, sie in freier Natur beobachten zu können!

      Was die Reise nach Tansania angeht: vegetarisch ist sicher möglich, denn ich bin selbst auch Vegetarier ;-). Außerdem haben wir einen ganz tollen Reisebüropartner mit Fairaway, die sich für uns um alles kümmern und vor Ort organisieren. Man muss es nur bei der Buchung angeben!

      Liebe Grüße
      Lisa

  2. Hallo Lisa,

    danke für deinen eindrucksvollen, informativen Bericht. Die Begegnung mit dem Löwenrudel war sicherlich traumhaft.
    Wir waren in diesem Jahr für 3 Wochen in Namibia, Botswana und Simbabwe unterwegs, und für zwei Tage im Moremi Crossing Safari Camp. Es war wunderschön und wie du schreibst, recht kostspielig. Aber wir haben es nicht bereut. Einen Bericht kannst du in meinem Blog auf unserer Homepage http://www.seychellen-photos.de lesen.
    Es war unsere dritte Reise nach Afrika, und wird nicht unsere letzte gewesen sein.

    Liebe Grüße, schöne Weihnachten und ein glückliches neues Jahr

    Liz

  3. Hey,
    Deine Reise hört sich richtig toll an. Für weitere Safaris kann ich Tanzania wärmstens empfehlen. Der kleine Nationalpark Mikumi, auch für Selbstfahrer, Ngorogogro Krater und Tarengire waren meine Highlights. Natürlich aber auch Sansibar. Die zwei Monate wurden so unvergesslich.
    Namibia war ich 2016 zum Arbeiten. Für klassische Safari war natürlich der Etosha super. Bei den Camps davor gab es zahlreiche Tierbegegnung, wie stachelschelschweine, Giraffen und Zebras (vor dem Zelt). Sossovlei und Ai Ais sind ebenfalls gigantische Erlebnisse. Die Dünen sind gigantisch und auch ein Oryx stand 10m neben uns.
    Super toll ist auch die „Auffangstation“ Nan Ku se. Wir kuschelten mit Leoparden und haben wildhunde und Co kennengelernt. Bei einem Sunset-walk alles ausklingen lassen.

    Afrika ist einfach toll. Botswana wird definitiv ein neues Ziel.

Write A Comment