2015 reiste ich das erste Mal nach Afrika und war dermaßen geflasht von diesem unglaublich faszinierenden Kontinenten, dass ich 2016 gleich noch einmal hinfahren musste. Ungeachtet meiner ausufernden Travel-Bucket-Liste und meinen Vorsätzen, jedes Jahr mindestens ein neues Reiseziel zu erkunden (was ich im Übrigen 2016 mit Bali sowieso bereits erledigt hatte), buchte ich für September 2016 wieder eine Afrika- Rundreise.
Doch diesmal sollte es anders sein. Ich wollte nicht in meinem klimatisierten Bus sitzen und einen oberflächlichen Blick auf das Land und seine Menschen erhaschen. Ich wollte mehr, mehr Tiere, mehr Natur und mehr von dieser unglaublichen Energie, die dieser Kontinent ausstrahlt. Ich wollte Authenzität und ich wollte Afrika mit jeder Faser meines Körpers erleben, spüren und in mir aufsaugen. Mittendrin statt nur dabei sollte also das Motto meiner zweiten Afrika- Rundreise sein, die mich nach Namibia, Botswana (vgl. auch Botsuana) und Sambia führen sollte.
Afrika so authentisch und ursprünglich wie möglich erleben
Und was eignet sich dafür besser, als eine zweieinhalbwöchige Erlebnisreise im Overlander mit Übernachtung in einfachen Zelten, teilweise sogar in wilden Camps mitten im Busch? Nicht viel, oder? Wie gut, dass Marco Polo auch hier eine passende Reise anbietet und ich für meine zweite Afrika- Rundreise auf einen altbekannten und verlässlichen Reiseanbieter zurückgreifen konnte.
Namibia-Botswana-Sambia- Wildlife & Waterfalls hieß also die Reise meiner Wahl, die mich im September 2016 erneut nach Afrika bringen würde.
Afrika im Rahmen einer Gruppenreise oder als Selbstfahrer erkunden?
Generell möchte ich an dieser Stelle sagen, dass es natürlich auch möglich wäre, so eine Reise als Selbstfahrer zu organisieren bzw. mit einem privaten Guide zu planen. Dies erfordert aber deutlich mehr Vorbereitungszeit, Erfahrung im Fahren im schwierigen Gelände, technische Grundkenntnisse und eine Gruppe von mindestens zwei Personen. Speziell in Botswana wird dringend dazu geraten, immer im Konvoi von mindestens zwei Fahrzeugen unterwegs zu sein, um im Notfall Hilfe holen zu können und sich bei technischen Gebrechen zu unterstützen.
Abgesehen von meinem mangelnden Vertrauen in meine Offroad-Fahrkünste, scheiterte eine individuelle Afrika- Rundreise sowieso schon an der Ermangelung eines ebenso abenteuerlustigen Mitreisenden, weshalb eine Gruppenreise wieder einmal meine einzige Option war. Und da ich mit Marco Polo bereits sehr gute Erfahrungen bei meiner Griechenlandreise 2013 sowie meiner Südafrikareise 2015 gesammelt hatte, ließ ich mich auf das Abenteuer ein und verließ mich dabei erneut auf Marco Polo als verlässlichen Reiseorganisator.
Afrika- Rundreise Namibia-Botswana-Sambia mit Marco Polo Youngline Travel
Ich kann dir gleich vorweg sagen, dass ich die Reise uneingeschränkt weiterempfehle. Meine Tage in Afrika waren unglaublich und unvergesslich und teilweise litt ich fast an einer Art (positiven) Reizüberflutung, weil wir soviel sahen und erlebten, dass man es Abends im Zelt kaum verarbeiten konnte.
Trotzdem möchte ich auch gleich zu Beginn dieses Artikels einige Dinge klarstellen, denn wenn man mit falschen Erwartungen und ohne entsprechende Vorbereitung in diese Reise startet, kann sich der Traum von Afrika schnell als Albtraum entpuppen.
Was dir auf jeden Fall klar sein sollte ist, dass diese Reise einiges an Komfortverzicht verlangt und du außerdem über ein ausdauerndes Sitzfleisch verfügen solltest. Unser Bus hatte weder eine Klimaanlage, noch eine mit europäischen Standards vergleichbare Beinfreiheit. Du legst auf dieser Reise fast 4000 km zurück und auf Grund der langen Distanzen bedeutet das einige Überlandtage, an denen du einfach nur im Bus sitzt und Kilometer abspulst.
Mehr als ein paar Toilettenstops und manchmal eine Mittagspause sind da nicht drin. Viel zu sehen gibt es auf diesen Transfertagen auch nicht, aber es gehört eben dazu, wenn man drei Länder in 18 Tagen abspulen möchte.
Die Zelte müssen jeden Tag- nicht selten in der prallen Mittagssonne und bei großer Hitze- selbst aufgebaut und im Morgengrauen, lange vor Sonnenaufgang selbstverständlich auch wieder abgebaut werden. Tagwache ist meistens zwischen 5:30 und 6:30, da entweder Tierbeobachtungen anstehen, die in den Morgenstunden mehr Aussicht auf Erfolg haben, oder lange Fahrtstrecken bevorstehen, für die man einen entsprechenden Zeitpuffer einplanen muss.
Außerdem wird deine Mithilfe beim Kochen, Abwaschen und Zusammenpacken erwartet. Konkret bedeutet das, dass jeden Abend Gemüse geschnibbelt werden muss, die Teller nach dem Essen von Hand gewaschen werden und die Teilnehmer mit anpacken, wenn es heißt den Bus abfahrfertig zu machen.
Vorbereitung meiner Afrika- Rundreise
Ich buchte meine Afrika- Rundreise bereits knapp 6 Monate im Voraus, um genügend Zeit für ärztliche Checks und Beratung, Zusammenstellung des Gepäcks und die Planung an sich zu haben. Falls du vor hast, das südliche Afrika als Selbstfahrer zu bereisen, so empfehle ich dir mindestens ein Jahr Vorbereitungszeit für dein Abenteuer. Katrin von viel-unterwegs.de hat zum Beispiel einen guten Artikel darüber geschrieben, wie man am besten eine selbstorganisierte Rundreise durch Botswana bucht und was man dabei, besonders im Hinblick auf Camping und die oft dafür benötigten Genehmigungen, beachten sollte.
Generell wird bei dieser Gruppenreise, die übrigens von Marco Polo in Zusammenarbeit mit Nomad Africa Adventure Tours organisiert wird, die gesamte Planung hinsichtlich Unterkunft, Fahrtstrecken, Ausflüge etc. für dich übernommen. Du kannst also deine ganze Energie in das Lesen von Reiseführern, die medizinische Vorsorge und die Vorbereitung deines Gepäcks stecken, was schon einmal eine ziemlich große Last von dir nimmt.
Meine Gepäckempfehlung für deine Overland-Safari im südlichen Afrika
Trotzdem ist diese Reise nicht wirklich als „Last-Minute“ Trip ausgelegt. Das Gepäck ist hinsichtlich seiner Größe beschränkt, was bedeutet, dass du dir auf jedenfall Gedanken darüber machen musst, mit welchem Rucksack oder Trolley du deine Reise antrittst. Für jeden Reisenden gibt es im Bus ein starres Fach mit Abmessungen von ca. 42 cm x 32 cm x 80 cm (Die Größe des Fachs variiert je nach Bus), wo du dein Gepäckstück und deinen Schlafsack während den Fahrten einschließt. Da es sonst keine Ablageflächen gibt, musst du unbedingt darauf achten, dass dein Rucksack oder Trolley diese Maße nicht überschreiten. Ich selbst war mit dem Osprey Farpoint 55 unterwegs und kann dir versichern, dass sich dieser Rucksack perfekt für diese Reise eignet und wie angegossen in das Gepäckfach passt.
Für die Übernachtung im Okavango-Delta brauchst du zusätzlich noch eine kleine Tasche, da das große Gepäck nicht auf den Einbaumbooten, mit denen du das letzte Stück ins Delta zurücklegst, transportiert werden kann. Beim Osprey Farpoint 55 ist ein kleiner, abnehmbarer Tagesrucksack inkludiert, wo sich das Nötigste unterbringen lässt. Unterwäsche zum Wechseln, T-Shirt, Socken, Sonnencreme, Insektenschutz, Stirnlampe und ein Wechselobjektiv sowie natürlich eine Zahnbürste gehen sich leicht aus.
Für Minimalisten also ideal, an dieser Stelle sei aber erwähnt, dass andere Mitreisende für diesen Zweitagesausflug deutlich größere Daypacks dabei hatten.
Tipp: Wie ich mein Gepäck für diese 18 Tage zusammengestellt habe und was unbedingt in deinen Rucksack gehört, habe ich dir auf meiner ausführlichen Packliste für die Safari in Namibia & Botswana zusammengefasst.
Was ist die beste Reisezeit für diese Rundreise?
Grob lässt sich das Klima in Namibia, Botswana und bei den Victoria Falls in Trocken- und Regenzeit einteilen. In der Trockenzeit sind die Tage heiß und trocken, die Nächte, speziell in Namibia, oft kühl bis kalt und die Vegetation nicht sehr üppig, was aber die Tiersichtungen erleichtert. Wenn also Wildtierbeobachtung bzw. -fotografie der Hauptgrund für deine Reise sind, solltest du diese zwischen Juni und Oktober planen.
Beachte dabei, dass es im südafrikanischen Winter (= unsere Sommermonate) speziell bei Nacht empfindlich kalt werden kann. Falls du im Zelt übernachtest brauchst du in diesen Monaten einen Schlafsack mit einer Komforttemperatur von 0-5 Grad, je nach Empfindlichkeit. Ich hatte im September einen Schlafsack mit 10 Grad Komforttemperatur dabei und glaube mir, im Etosha Park war mir richtig kalt!
Der angenehmste Safarimonat dürfte der September sein, wenn die Nächte bereits wärmer werden, die trockene Vegetation aber immer noch freien Blick auf die Tiere ermöglicht. Ich war selbst im September unterwegs und quasi zwei Wochen lang mit strahlendem Sonnenschein gesegnet. In Namibia waren die Nächte noch etwas kühl, je näher wir an die Victoria Fälle kamen, desto wärmer wurde es aber. In den letzten Nächten in Livingstone, Sambia, war der Schlafsack mit +10 Grad Komforttemperatur dann definitiv schon zu warm!
Tipp für alle Wasserfans: im September ist der Wasserstand des Sambesi schon ziemlich niedrig, was bedeutet, dass ein Großteil der Victoria Fälle bereits ausgetrocknet ist. Das Wasser konzentriert sich in dieser Zeit auf eine überschaubare Stelle auf der Simbawe Seite. (–> während der Trockenzeit ist die Sicht von der Simbawe Seite eindeutig besser)
Wenn du also gerne die Victoria Fälle in ihrer vollen Pracht erleben möchtest, empfiehlt sich ein Besuch zwischen Februar und April, wenn der Wasserstand am höchsten ist und auf einer Breite von knapp 1,7 km bis zu 550 000 Kubikmeter Wasser pro Minute die Fälle hinabdonnern.
Lass dir allerdings sagen, dass das Fotografieren in dieser Jahreszeit quasi unmöglich ist und du die Fälle auf Grund der Gischt von den Rundwegen aus kaum zu Gesicht bekommen wirst. Falls du ich doch auf den Fußweg machst solltest du nichts bei dir tragen, das nicht nass werden darf bzw. Handy und Kamera in wasserfesten Tüten verstauen. In der Regenzeit bietet sich ein Besuch der sambesischen Seite an, da du hier etwas weiter entfernt vom Herzstück der Victoria Fälle bist und es generell weniger Wasser als auf der Simbawe-Seite gibt.
Genial, um einen umfassenden Eindruck des Sambesi Flusses, der spektakulären Victoria Fälle und der Umgebung zu bekommen ist ein Helikopterflug, dieser ist aber mit 165 US-Dollar für 15 min leider auch nicht ganz günstig. Ich persönlich habe ihn gemacht und bereue es nicht, denn man bekommt von oben einfach einen viel besseren Überblick über die Größe dieses gewaltigen Naturwunders.
Welche Impfungen benötige ich auf meiner Afrika- Rundreise?
Für die Einreise nach Namibia, Botswana und Sambia sind keine speziellen Impfungen vorgeschrieben. Wenn du aus einem Gelbfieber-Endemiegebiet wie zum Beispiel dem benachbarten Angola oder Uganda einreist, wird der Nachweis einer gültigen Gelfieberimpfung verlangt. Beachte, dass diese Impfung international nur akzeptiert wird, wenn sie von einer zertifizierten Impfstelle durchgeführt wird. Eine Liste der in Österreich zertifizierten Impfstellen findest du hier.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, dass wir keine Ärzte sind und daher auch keinen medizinischen Rat geben dürfen. Alle auf dem Blog veröffentlichten Informationen beruhen auf persönlicher Erfahrung, sowie der Beratung des Tropenarztes unseres Vertrauens. Da die medizinische Vorsorge auch immer von den persönlichen Verhältnissen und der Gesundheitshistorie des Reisenden abhängig ist, empfehle ich dir vor einer Reise nach Afrika unbedingt die Konsulation eines renommierten Tropenmediziners. In Wien vertrauen wir dabei auf das kompetente Team von www.traveldoc.at.
Empfohlene Impfungen für Namibia, Botswana und Sambia
Auch wenn keine besonderen Impfungen vorgeschrieben sind, wurden uns zusätzlich zum österreichischen Standardimpfplan folgende Impfungen empfohlen:
- Hepatitis A & B (Tipp: falls du bereits einmal geimpft wurdest, lass eine Titer-Bestimmung machen, da besonders der Impfschutz von Hepatitis B von Person zu Person variiert)
- Typhus
- Tollwut (bei Safaris und Aufenthalten in abgelegenen Gegenden. Details zur Tollwut-Impfung und zur Verträglichkeit kannst du in diesem Artikel nachlesen)
Malaria-Vorsorge im südlichen Afrika
Über die Malaria-Vorsorge, die Möglichkeiten und die Vor- und Nachteile haben wir bereits in unseren Artikeln über Südafrika und Bali ausführlich berichtet. Für Namibia & Botswana gelten generell ganz ähnliche Regeln, auf Grund der unterschiedlichen Bedingungen – starke Dürre und Trockenheit im Etosha Nationalpark, große Feuchtigkeit rund um das Okavango Delta- kommt es auch hier sehr darauf an, wie deine Route aussieht und zu welcher Jahreszeit du unterwegs bist.
Der Unterschied zwischen Malaria-Prophylaxe und Stand-By Medikation
Wenn deine Route beispielsweise nur durch Namibia führt und du auch noch in der Trockenzeit zwischen Juni und Oktober unterwegs bist, bist du mit einer Stand-By Medikation gut beraten. Der Etosha Nationalpark bezeichnet sich auf seiner Webseite sogar selbst als malariafrei und gilt damit als besonders zugänglich und problemlos bereisbar.
Stand-By Medikation bedeutet, dass du ein geeignetes Mittel in deiner Reiseapotheke mitführst, es aber nur im Fall einer tatsächlichen Erkrankung auch wirklich einnimmst. Malaria äußerst sich unter anderem durch hohes Fieber und starke Gliederschmerzen, daher gilt es bei jeglichem Anzeichen von Fieber (außer in den ersten sieben Tagen nach Ankunft- Stichwort Inkubationszeit) sofort mit der Therapie zu beginnen.
Der Vorteil der Stand-By Medikation ist, dass du mit gutem Gewissen unterwegs bist, da du weißt, dass du für den Notfall gerüstet bist. Außerdem setzt du dich nicht einer Dauermedikation und den möglichen Nebenwirkungen aus, die diese prophylaktische Einnahme mit sich bringen kann.
Klassische Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme einer Malaria-Prophylaxe sind Übelkeit, Durchfall, Schwindelgefühl oder Schlafstörungen. An dieser Stelle möchte ich aber erwähnen, dass ich während meiner Afrika- Rundreise nicht bewusst davon betroffen war. Ich war am Anfang sehr skeptisch, habe das Medikament (in meinem Fall Malarone) aber überraschend gut vertragen.
Wenn du dich für eine Prophylaxe entscheidest, musst du 24 Stunden vor der Einreise in das Malaria-Gebiet mit der Einnahme der Tabletten beginnen und diese nach Abreise noch sieben Tage weiter nehmen. Ich habe also einen Tag vor der Einreise nach Botswana meine erste Tablette genommen und die Prophylaxe dann durchgehend bis sieben Tage nach meiner Ankunft in Wien eingenommen.
Welche Vorsorge auf deiner individuellen Route die geeignetste ist und welches Medikament dort am besten wirkt, lässt du dir am besten von einem Fachmann erklären. Nur ein erfahrener Tropenmediziner kennt die aktuellen Risikogebiete und weiß, welches Medikament wo einzusetzen ist.
In Österreich empfehlen wir dir dafür das kompetente Team von traveldoc.at!
Was kann ich sonst noch tun, um mich gegen Malaria zu schützen?
Malaria wird durch weibliche Stechmücken der Gattung Anopheles übertragen, daher ist die beste Vorsorge gegen Malaria nicht gestochen zu werden!
- Sprühe dich (besonders am Abend) ausgiebig mit Mückenspray ein. Das Mückenspray deiner Wahl sollte einen hohen Anteil „Deet“ enthalten, wir empfehlen dir „No Bite“. Zusätzlich kannst du auch vor der Abreise deine Kleidung imprägnieren, das sorgt für zusätzlichen Schutz.
- Trage, besonders in den Abendstunden, lange, helle Kleidung, z.B. aus dünnem Leinenstoff.
- Wenn du ein Zimmer mit Klimaanlage hast, dreh sie unter Tags ordentlich auf, Mücken mögen die kalte Luft nicht! Wenn du im Zelt schläfst stelle sicher, dass alle Reißverschlüsse immer gut zu verschlossen sind!
- Halte Fenster und Türen deiner Unterkunft stets geschlossen und lass während deiner Abwesenheit das Licht nicht brennen. (Mücken suchen das Licht)
- Wenn es in deiner Unterkunft ein Moskitonetz gibt, benutze es!
- Auf Balkon oder Terrasse helfen Räucherspiralen, viele (bessere) Hotels stellen diese sogar gratis zur Verfügung
Brauche ich für Namibia, Botswana oder den Besuch der Victoria Falls ein Visum?
Für die Einreise nach Namibia und Botswana musst du vorab kein Visum beantragen, du benötigst nur einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist und über ausreichend freie Seiten (empfohlen werden 4) verfügt.
Nach der Ankunft füllst du am Flughafen ein Einreiseformular aus, wo du neben deinen persönlichen Daten auch deine Passnummer und die Adresse deiner ersten Unterkunft angeben musst. Außerdem musst du Angaben über den Zweck deiner Reise und die dir zu Verfügung stehenden Geldmittel machen.
In dem Formular musst du auch angeben, wieviele Tage du vor hast in Namibia bzw. Botswana zu bleiben. Aufenthalte in Namibia und Botswana sind für Deutsche, Österreicher und Schweizer bis zu 90 Tage visumfrei.
Tipp: prüfe nach Ausstellung deiner Einreisegenehmigung in deinem Pass, ob der Zollbeamte bzw. die Zollbeamtin dir genug Aufenthaltsdauer gewährt hat. Normalerweise wird die Einreisegenehmigung für 30 Tage erteilt, manche Beamte stellen sie dir aber auch nur für die von dir angegebenen Tage aus und manche schreiben schlicht und einfach zu wenig hinein.
Checke deinen Pass einfach bevor du ihn wieder wegpackst, um zu vermeiden, dass du dich unwissentlich illegal im Land aufhältst. Wenn du gleich bei der Einreise reklamierst, ist das kein Problem. (eine meiner Mitreisenden bekam im ersten Anlauf nur 7 statt der angegebenen 10 Tage ausgestellt, reklamierte aber gleich und es wurde ausgebessert)
Wenn du im Zuge deiner Afrika- Rundreise die weltberühmten Victoria Falls besuchen möchtest, musst du entweder nach Simbawe oder Sambia einreisen. Beide Länder sind visumpflichtig. Erhältlich ist das Visum bei der Einreise am Flughafen, oder bei einem Besuch der Victoria Falls, an den jeweiligen Grenzübertrittstellen.
Neben einem Reisepass, der nach Ausreise noch mindestens 6 Monate gültig sein muss, musst du auch das Geld für das Visum in bar mitnehmen. Für Sambia beträgt die Visumgebühr 50 US-Dollar, bei einem Besuch in Simbawe werden 30 US-Dollar, für eine zweimalige Einreise 45 US-Dollar fällig.
Außerdem musst du als Reisender bei Einreise in beide Länder genug Geld für deinen Aufenthalt sowie einen Nachweis für deine Wiederausreise (Rückflugticket oder ein anderer Nachweis für deine Weiterreise) vorweisen können. Mich persönlich hat niemand danach gefragt, das lag aber vielleicht auch daran, dass wir als Gruppe mit einem Guide unterwegs waren, der den Großteil der Kommunikation an der Grenze für uns übernahm.
Geld und Währung
Für deine Afrika- Rundreise in Namibia, Botswana und Sambia gibt es, was das liebe Geld angeht, einiges zu beachten. Die gute Nachricht ist, dass du in jedem der drei Länder grundsätzlich problemlos mit deiner Kreditkarte oder EC-Karte Geld am Automaten abheben kannst.
Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass jedes der drei Länder eine eigene Währung hat, was einiges an organisatorischem Aufwand bedeutet und die Automaten zwar zahlreich vorhanden sind, aber nicht immer funktionieren.
In Namibia heißt die offizielle Währung Namibischer Dollar allerdings ist auch der Südafrikanische Rand als Währung quasi uneingeschränkt akzeptiert. Da Namibia zusammen mit Südafrika, Swasiland und Lesotho eine sogenannte „Common Monetary Area“ bildet, herrscht zwischen allen Währungen eine 1:1 Parität, das heißt vereinfacht, dass 1 Namibischer Dollar 1 Südafrikanischem Rand entspricht. 1 Euro entspricht übrigens etwa 15 Rand/ Namibische Dollar.
In Namibia ist es auch normal, dass du aus dem Geldautomaten einen Teil deines Geldes in Rand und den anderen Teil in Namibischen Dollar erhältst und genauso kannst du auch zahlen. Es ist de facto egal ob du in Rand oder Namibischen Dollar oder einer Mischung aus beidem bezahlst.
Tipp: Solltest du es dir am Automaten aussuchen können (manchmal kann man angeben welche Währung ausbezahlt werden soll), empfehle ich dir Südafrikanische Rand abzuheben, denn diese werden teilweise auch in Botswana akzeptiert und sind generell international besser anerkannt als Namibische Dollar.
In Botswana ist die offizielle Währung der Pula. 1 Euro entspricht in etwa 12 Pula. Vor deiner Einreise nach Botswana solltest du schauen, dass du deine Namibischen Dollar loswirst, da sie selten akzeptiert werden. Alternativ kannst du sie auch in einer Wechselstube umwechseln, das kostet dich aber meistens saftige Spesen. Am besten ist also, du teilst dir für jedes Land dein Reisebudget ein und holst dir in Botswana mit deiner Karte Pula vom Automaten.
Tipp: bei der Marco Polo Reise (und bei allen anderen geführten Rundreisen auch) kannst du übrig gebliebene Rand, Namibische Dollar oder Pula in die Trinkgeldkasse werfen, denn den Guides ist es egal in welcher Währung sie am Ende der Reise ihr wohlverdientes Trinkgeld erhalten, da sie sowieso ständig in den drei Ländern unterwegs sind.
In Sambia zahlt man mit Kwacha oder US-Dollar. 1 US-Dollar entspricht hier etwa 10 Kwacha. Da es sich beim Kwacha um eine ziemlich instabile und hoch inflationäre Währung handelt, kann ich dir nur raten die Finger davon zu lassen und möglichst alles in US-Dollar zu bezahlen. Erstens, weil deine Kwachas innerhalb weniger Tage drastisch an Wert verlieren können und zweitens, weil du sie sowieso nirgendwo anders verwenden kannst, geschweige denn es möglich ist, sie zu Hause zurück zu wechseln.
Für die US-Dollar empfehle ich dir, diese bereits von zu Hause mitzunehmen, anders, als manche Reisende fälschlicherweise glauben, spucken die Automaten in Sambia nämlich nur Kwacha und keine US-Dollar aus. Wenn du also so wie ich nicht genügend Dollar mitgebracht hast, musst du in Botswana von deinem Euro-Konto Pula abheben und diese dann in US-Dollar zurück tauschen.
Lass dir sagen, dass dies die teuersten US-Dollar meines Lebens waren und du diesen Fehler dringend vermeiden solltest. Auch wenn du vor Ort versuchst Euro in Dollar zu wechseln, wird zweimal Kommission verlangt, einmal für das Wechseln in Pula und noch einmal für das Zurückwechseln in Dollar. Die Dollars in Deutschland oder Österreich zu besorgen ist also ganz bestimmt die günstigste Variante!
Ich empfehle dir für Sambia dringend neben dem Geld für das Visum (50 Dollar) genug Bares für deinen Aufenthalt mitzunehmen. Ich rate dir zu kleinen Scheinen (1, 5 und 10 Dollarscheine), da die Sambier meist versuchen, dir das Restgeld in Kwacha zu geben und eher ungern Dollar wechseln. Außerdem solltest du aufpassen, dass deine Dollar Scheine druckfrisch und nicht eingerissen sind, ich habe selbst erlebt, dass Dollarscheine die nicht „schön“ genug waren abgelehnt wurden.
Aktivitäten wie den Helikopterflug über die Victoria Fälle oder das Raften auf dem Sambesi kannst du übrigens bequem mit Kreditkarte bezahlen! Das gilt im übrigen auch für ähnliche Ausflüge in Namibia und Botswana (Game Drives, Flug über das Okavango Delta usw.)
Fazit der Afrika-Rundreise mit Marco Polo Youngline Travel
Die Rundreise durch Namibia, Botswana und Sambia hat mich wirklich begeistert. Klar, es war hart und anstrengend und manchmal waren die Busfahrten in unserem brütend heißen Gefährt wirklich nervig und kaum auszuhalten. Aber ich hatte mich vor meiner Abreise intensiv mit dem, was mich erwarten würde, befasst und war dementsprechend nicht überrascht. Immerhin legten wir in den 18 Tagen fast 4000 km zurück und sahen fast alle Highlights dieser Region und das auch noch zu einem Preis, der verhältnismäßig günstig war, vor allem wenn man sich ansieht was – und das betrifft speziell Botswana – die Übernachtungen in den Lodges und die Permits für die Nationalparks so kosten.
Mein vorrangiges Ziel war es, unvergessliche Tierbegegnungen zu erleben und den Zauber Afrikas hautnah zu erfahren und dafür war ich gerne bereit entsprechende Opfer zu bringen, wie z.B. auf Komfort zu verzichten und im Morgengrauen aus den Federn zu schlüpfen.
Sofern dir das bewusst ist und du bereit bist dich darauf einzulassen, kann ich dir versichern, dass du das Abenteuer deines Lebens erleben wirst. Und allen, die gerne etwas mehr Komfort und etwas weniger Abenteuer hätten, kann ich die Rundreise in Südafrika empfehlen, bei der du auf sehr angenehme Art und Weise einen wunderbaren ersten Eindruck dieses atemberaubenden Kontinenten gewinnen kannst!
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel einen guten Überblick über die Vorbereitung deiner Afrika- Rundreise sowie über den Ablauf der von mir gewählten Marco Polo Gruppenreise geben konnte. Falls du noch Fragen oder Anmerkungen hast, kannst du mir gerne eine E-Mail schicken oder ein Kommentar unter diesem Beitrag hinterlassen! Ich freue mich auf dein Feedback!
Eine detaillierte Aufstellung des benötigten Reisegepäcks und viele nützliche Tipps findest du in meinem Artikel „Packliste für die Safari in Namibia und Botswana“. Wie du das Beste aus deinen Fotos herausholst und was du beim Fotografieren auf Safari beachten musst, um mit atemberaubenden Tierfotos nach Hause zu kommen, kannst du hier nachlesen.
Für die Planung deiner ganz persönlichen Rundreise durch Namibia und/oder Botswana möchte ich dir gerne folgende Reiseführer empfehlen:
Falls du etwas mehr über das Land, seine Menschen und die Tierwelt erfahren möchtest und dich vorab vom Zauber Afrikas fesseln lassen willst, kann ich dir ergänzend noch folgende Romane ans Herz legen:
Transparenz: Die Bewertung der Marco Polo Youngline Rundreise spiegelt meine eigene Erfahrung wider und steht nicht im Zusammenhang mit dem Unternehmen selbst. Ich habe die Reise selbst bezahlt.
8 Comments
Oh, ich liebe Overlanding! Nächstes Jahr habe ich eine 3-monatige Reise durch Afrika geplant und ein Teil davon wird sehr sicher Overlanding durch Botswana. Ich bin schon sehr gespannt!
Vielen Dank für deinen tollen Beitrag 🙂
Liebe Grüße,
Lynn
Hey Lynn, Danke für deinen lieben Kommentar! Overlanding in Botswana war der Hammer! Falls du noch einen Touroperator suchst, schau dir doch einmal Nomad Tours an, ich war wirklich sehr zufrieden! Ganz liebe Grüße Lisa
Ganz toll Lisa!!!! Ich hoffe Du wirst noch viele solche tollen Reisen und vor allem Photos machen.
Liebe Grüße, Natalie
Danke liebe Natalie!
Hallo Lisa,
ich überlege momentan, nächstes Jahr eine Gruppenreise nach Afrika zu machen – da kam dein Artikel natürlich gerade zur richtigen Zeit! Die Tour hört sich total toll an. Ich glaub, ich muss noch mal in mich gehen und überlegen, wie viel Komfort ich bei meiner Reise möchte 😉
Viele Grüße
Imke
Hallo Imke,
ich kann nur sagen: tolle Idee, du wirst es nicht bereuen und die vielen Eindrücke auf diesem wunderbaren Kontinenten sind den Komfortverzicht echt wert! Übrigens gab es auf unserer Tour bei einigen Camps die Möglichkeit zum Upgrade in Zimmer mit Bad, teils um richtig kleines Geld. Das haben auch einige meiner Mitreisenden in Anspruch genommen. Was schon hart ist, ist das frühe Aufstehen. Beim nächsten Mal würde ich eventuell noch ein paar Tage Strandverlängerung andenken, denn erholsam ist die Reise halt nicht wirklich! Aber traumhaft!!! Wenn du noch Fragen hast kannst du dich gerne melden!
LG Lisa
Hallo Lisa,
Sehr interessanter Bericht, kannst du vielleicht auch etwas zum Thema Währung Simbabwe sagen, besser auch hier Geld in Ursprungswährung vom Bankomat oder Dollars von zuhause?
Was gibt man dem jeweiligen Service an Trinkgeld, man möchte sich ja auch entsprechend Wertschätzung verhalten, muss aber auch mit dem Bargeld auskommen. Danke für ein Feedback
Hallo Peter,
ich war nur in Sambia, nicht in Simbawe, daher kann ich das nicht zu 100% beantworten. Generell habe ich immer Dollar mit, in den meisten Lodges kann man damit zahlen. Lokale Währung braucht man meistens, um auf Märkten etc. einzukaufen. Trinkgeld gebe ich den Kofferträgern (1 $ pro Stück) und dann in die Tipp-Box in den Lodges, je nachdem wie lange der Aufenthalt war und wie das Servicelevel war etc. Ich gebe meistens so 5$ pro Nacht.
LG
Lisa