Bevor ich nach Melbourne kam hatte ich lange überlegt, wie ich meinen Aufenthalt gestalten und welche Art von Unterkunft ich am besten buchen sollte. Während ich noch nachdachte und abwog, ob wohl die Vorteile eines Hotels (eigenes Zimmer, Ruhe, Komfort) die eines Hostels (Leute kennenlernen, Anschluss) überwiegen würden, las ich immer mehr Berichte über Reisende, die sehr erfolgreich mit Airbnb oder Couchsurfing unterwegs waren.
Auch mein Bruder, der in etwa zur gleichen Zeit Südamerika unsicher machte, setzte bei seiner Reise vorwiegend auf Apartments, die er über die Online Plattform AirbnB gebucht hatte. (Mehr über seine Erlebnisse und auch detaillierte Hintergrundinfos zu AirbnB kannst du übrigens in diesem Artikel nachlesen.)
Die private Unterkunftsvermietung schien also gerade einen absoluten Boom zu erleben und was lag da näher, als diese Art des Übernachtens auch am anderen Ende der Welt – in Australien – auf ihre Tauglichkeit für Flash- und Backpacker zu testen?
Nachdem ich persönlich vor meiner Australienreise über „0“ AirbnB Erfahrung verfügte und erst am Anfang meines Versuches des Lebens bei wildfremden Menschen stand, musste ich mir erstmal ein passendes Profil auf dem Portal zulegen.
Kurz zu AirBnB wäre noch zu sagen, es handelt sich um eine Onlineplattform, auf der Privatpersonen Unterkünfte (von Luxusvilla bis Besenkammer ist alles dabei) anbieten können. Mittlerweile ist die Auswahl riesengroß (und entsprechend kommerzialisiert) und du kannst dir aussuchen, ob du in einem gemütlichen Privatzimmer unterkommen oder dir lieber ein komplettes Apartment mieten möchtest.
Aibnb ist Vertrauenssache. Natürlich gibt es Ratings und Bewertungen, am Ende musst du dich aber auch auf deine gute Menschenkenntnis und die Selbstbeschreibung deiner potenziellen Gastgeber verlassen. Das gleiche gilt natürlich auch andersrum: auch als Gastgeber hast du die Möglichkeit dir deine Gäste auszusuchen und z.B. bei nicht Sympathie oder Misstrauen abzulehnen.
Ein vollständig ausgefülltes Profil samt sympathischem Foto sowie eine ehrliche und offene Selbstbeschreibung erhöhen also deine Chancen auf ein nettes Quartier ganz gewaltig. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit eine Identifikation mittels eines offiziellen Dokumentes z.B. ein Führerschein, Personalausweis oder Reisepass durchzuführen. Einige Gastgeber bestehen z.B. auf diese Art der Identifizierung und vermieten nicht an „anonyme“ Gäste. Auch meine Gastgeber in Melbourne, Duy und Benny, verlangen nach einem offiziellen Dokument. Tipp: Ich empfehle dir, dein Profil auf Englisch anzulegen, wenn du vor hast Airbnb international zu nutzen. So vermeideste du im Vorhinein Missverständnisse durch automatische Übersetzungen.
Nachdem ich die Registrierung abgeschlossen hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Quartier und war anfangs ganz überwältigt vor dem schier unendlichen Angebot. Von Luxus-Penthäusern bis dunklen Minizimmern ist alles dabei. Ruhige Vorstadt oder pulsierendes City-Zentrum, du hast die Wahl. Von daher macht es Sinn, sich zu Beginn folgendes zu überlegen:
- Was ist mein Budget?
- Zimmer oder ganze Unterkunft?
- Vorstadt oder Zentrum (bzw. welche Wohngegend)?
Mit diesen Infos kannst du die Suche besser einschränken und dir einen guten Überblick verschaffen.
Danach geht es ans Analysieren und Vergleichen der verschiedenen Gastgeberprofile. Ich habe mich dabei sehr auf mein Bauchgefühl verlassen und natürlich auch die diversen Bewertungen der anderen Gäste gelesen. Duy und Benny habe ich ziemlich rasch als meine Favoriten auserkoren. Sie stellen sich als sympathisches Pärchen dar, hatten eine zentrale Wohnung in bester Lage und die Bewertungen waren ohne Ausnahme ausgezeichnet. Auch die Fotos überzeugten: hell, freundlich, sauber und einladend. Daher schickte ich noch am selben Tag eine Anfrage, ob das Zimmer zu meinem Wunschdatum noch verfügbar wäre.
Und ich hatte Glück. Mein Profil hatte anscheinend überzeugt und auch das Datum schien zu passen, denn wenige Stunden später bestätigten Duy und Benny meinen Aufenthalt. Damit stand meinem ersten Airbnb Erlebnis nichts im Wege.
Ich freute mich, zum Abschluss meiner Australienreise in einem schönen Apartment mit eigenem Bett und eigenem Badezimmer unterkommen zu können und zusätzlich auch die Gesellschaft von Locals genießen zu dürfen. Duy und Benny entpuppten sich übrigens als genauso freundlich und herzlich wie es die Fotos und die Beschreibung vermuten ließen. Ich fühlte mich von der ersten Sekunde an Willkommen und pudelwohl in meinem neuen Zuhause auf Zeit.
Während meines Aufenthaltes bewiesen sich Duy und Benny nicht nur als perfekte Gastgeber sondern auch als persönliche Tourguides, indem sie mich nicht nur mit ausreichend Tipps und Unterlagen versorgten, sondern mir sogar persönlich die Stadt zeigten. Mein Ausflug in Melbourne’s Trendviertel Fitzroy mit meinem Gastgeber Duy markierte eines der Highlights meines Aufenthaltes.
Getoppt wurde er nur noch vom Weihnachtsessen mit Duy, Benny und ihren Freunden. Am zweiten Tag meines Aufenthaltes stand ein gemeinsames Essen und Weihnachtsbaum-Schmücken an und die beiden Jungs bestanden förmlich darauf, dass ich am Abendessen teilnahm und ihnen auch beim Schmücken des Kunststoffbäumchens zur Hand ging. Wir hatten wirklich einen lustigen Abend, tauschten uns über die Weihnachtstradtionen unserer jeweiligen Länder aus und vernichteten dabei Unmengen an Rotwein . 🙂
Mir ist klar, dass solche Erlebnisse nicht selbstverständlich sind und natürlich darf man von Airbnb auch nicht mehr erwarten, als eine Unterkunft laut Beschreibung zu bekommen. Trotzdem möchte ich dir damit zeigen, dass Airbnb wirklich eine wunderbare Chance ist, tiefer in das Leben und die Gesellschaft eines fremden Landes zu tauchen und im Zuge dessen viele nette Kontakte zu knüpfen.
Update 2021: Leider ist das Zimmer by Duy und Benny aktuell nicht mehr verfügbar!
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Ich habe meine Airbnb Erfahrung jedenfalls nicht bereut und werde auch bei meinen zukünftigen Reisen gerne wieder auf diese Art der Unterkunftssuche zurückgreifen. Das nächste Mal vielleicht schon im Dezember, bei meinem vorweihnachtlichen Trip nach New York!
Was sind deine Erfahrungen mit AirbnB?
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