(Werbung) Heute möchten wir uns einem Thema widmen, das uns sehr am Herzen liegt. Und zwar wollen wir uns mit der Gesundheit auf Reisen und der reisemedizinischen Vorbereitung auseinandersetzen. Gleich vorweg, wir sind keine Ärzte und können daher keine verbindlichen Empfehlungen aussprechen oder Medikamente empfehlen. Ganz im Gegenteil, es erschreckt uns eigentlich immer wieder, wie oft Leute unbedarft medizinische Beratung im Internet einholen, meistens von Fremden, mit denen sie noch nie zuvor ein Word gewechselt, geschweige denn diese persönlich getroffen haben. Diesen fragwürdigen Trend möchten wir ganz klar NICHT unterstützen!
Trotzdem scheint es wirklich einmal an der Zeit, das Thema „Gesund auf Reisen“ aus einer neutralen Perspektive auf diesem Blog zu behandeln. Dieser Artikel basiert auf mehr als 10 Jahren intensiven Reisens und soll dir als Wegweiser und Orientierung dienen. Wir möchten dir nicht sagen, was du tun oder lassen sollst oder allgemeingültige Empfehlungen aussprechen, sondern dir zeigen, wie wir bei der Planung unserer Reisen vorgehen, wo wir die ersten relevanten Infos zu unseren Reisezielen finden, welche Tools wir benutzen und dir außerdem einen Einblick in unsere Abläufe sowie unsere persönliche Reiseapotheke geben.
Inhaltsverzeichnis
So bleibst du auf deiner nächsten Reise gesund
Wahl des Reiseziels & Einholung allgemeiner Informationen
Die Wahl deines nächsten Reiseziels ist im Hinblick auf die Gesundsheitsvorsorge und die reisemedizinische Vorbereitung von großer Bedeutung. Ein Städtetrip innerhalb Europas verlangt eine ganz andere Planung, als eine Safari in Afrika oder ein Trekking in den großen Höhen Südamerikas. Wer in Europa, den USA, Kanada oder Australien und Neuseeland verreist, kann mit guten bis erstklassigen Standards in der Gesundheitsversorgung rechnen. Spezielle Impfungen oder andere präventive Maßnahmen sind bei diesen Reisezielen im Allgemeinen nicht notwendig, sehr wohl jedoch eine verlässliche Auslandskrankenversicherung.
Je exotischer dein Reiseziel, desto intensiver solltest du dich mit möglichen Krankheiten, den medizinischen Standards bzw. der Verfügbarkeit der Versorgung und etwaigen Pflichtimpfungen auseinandersetzen. All diese Informationen sowie auch wichtige Kontaktdaten findest du auf der Seite des auswärtigen Amtes (DE), des Außenministeriums (AT) oder des Departments für auswärtige Angelegenheiten (CH). Diese offiziellen Seiten bieten dir einen hervorragenden Überblick und eine gute Grundlage für deine Reiseplanung, ersetzen aber natürlich auch nicht die Beratung durch einen kompetenten Arzt.
Womit wir schon beim nächsten Punkt wären:
Reisemedizinische Beratung
Sobald dein Reiseziel feststeht, solltest du dich bei einem kompetenten Reisemediziner umfassend beraten lassen. Dieser klärt dich anhand der geplanten Reiseroute über mögliche Risiken und Krankheiten im jeweiligen Land auf, berät dich hinsichtlich Impfungen und Prophylaxen und hilft dir beim Zusammenstellen der Reiseapotheke.
Interessanterweise greifen viele Menschen aus Angst oder Misstrauen gegenüber Ärzten immer noch gerne auf Facebook und Google zurück, um medizinische Beratung einzuholen. Eine Entwicklung, die ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Klar, nicht alle Ärzte sind sympathisch und wie in allen Berufen gibt es auch hier schlechtere und bessere Vertreter. Schlechte Erfahrungen können vorkommen, sie als Grund zu nehmen, wildfremde Menschen nach Impfempfehlungen und medizinischen Tipps zu fragen, halte ich aber für sehr gewagt.
Besser ist es, eine zweite professionelle Meinung einzuholen, wenn man mit dem Mediziner der Wahl nicht zufrieden ist!
Wo finde ich einen guten Tropenmediziner?
Einen guten und verlässlichen Tropenmediziner finden ist tatsächlich gar nicht so einfach, vor allem wenn man nicht zumindest im Umkreis einer größeren Stadt lebt. Wer online Recherche scheut und sich nicht durch seitenlange Suchmaschinenergebnisse wühlen möchte, findet im neuen Reise Medizin Check ein hilfreiches Tool, das nach Eingabe von Postleitzahl und Reiseziel eine Übersicht einer großen Auswahl an Reise- und Tropenmedizinern in der Umgebung liefert. Auch Empfehlungen von Bekannten und Kollegen sind immer wertvoll!
Übrigens, in Wien vertrauen wir seit Jahren auch das kompetente Team der Traveldocs im vierten Wiener Gemeindebezirk. Die beiden verreisen selber viel und regelmäßig und teilen neben der äußerst kompetenten medizinischen Beratung auch immer gerne Insidertipps und persönliche Empfehlungen mit ihren Kunden.
Impfungen & Medikamente für deine Reise
Die Frage nach den notwendigen Impfungen für dein ausgewähltes Reiseziel geht Hand in Hand mit der reisemedizinischen Beratung. Nur ein Fachmann weiß, welche Impfungen oder auch Medikamente sinnvoll sind und welche Risiken sie bergen. Je nach Reiseziel, Gesundheitszustand, Vorerkrankungen und bekannten Allergien wird ein Facharzt entscheiden, welche Impfungen für deine Reise zu empfehlen sind. Von Impfberatung und Erfahrungsaustausch über Facebook ist dringend abzuraten. Nicht nur, weil dieser Austausch meistens zwischen Laien erfolgt, die einander noch nie begegnet sind, sondern auch, weil man von einer Person nicht auf eine andere schließen kann. Weil jemand eine Impfung nicht vertragen hat heißt das nicht, dass du die gleichen Probleme bekommen wirst. Und nur weil jemand in Südafrika Malaria-Prophylaxe eingenommen hat, bedeutet das nicht automatisch, dass du das bei deiner Reise auch tun musst. Die Reisezeit, die gewählte Route und die geplanten Aktivitäten haben einen großen Einfluss darauf, ob eine Prophylaxe überhaupt notwendig ist.
Auch die Kosten sollten niemals ein Argument gegen eine Impfung sein. Reisen ist teuer und da sollte es auf diesen Betrag auch nicht mehr ankommen. Ich persönlich sehe es immer als Teil der Gesamtkosten für eine Reise und kalkuliere es in das Reisebudget ein. Zudem bietet der Großteil der Impfungen jahrelangen Schutz, die Kosten werden also über mehrere Reisen und Jahre gesplittet. Manche Impfungen, wie zum Beispiel Gelbfieber, bieten überhaupt lebenslangen Schutz! Außerdem erstatten in Deutschland – anders als in Österreich – viele Krankenkassen die Kosten für Impfungen und Medikamente. Erkundige dich am besten vor deiner Beratung, wie es mit der Kostenübernahme aussieht, im besten Fall bekommst du den kompletten Betrag von deiner Krankenkasse zurück!
Weitere Informationen zu diesem heiß diskutierten Thema findest du auch bei Sabine von Ferngeweht, die auf ihrem Blog einen großartigen Artikel mit vielen hilfreichen Links über das Thema Impfungen auf Reisen geschrieben hat.
An dieser Stelle möchte ich auch darauf hinweisen, dass es bei Impfungen nicht nur um deinen eigenen Schutz geht, sondern viele Länder für die Einreise auch den Nachweis einer Impfung, eine sogenannte Pflichtimpfung, verlangen. Das betrifft vor allem die Gelbfieber-Impfung, die in vielen Ländern Südamerikas, aber auch Afrikas bei der Einreise aus Risikogebieten verlangt wird. Kannst du diese Impfung nicht nachweisen, droht entweder eine Zwangsimpfung am Flughafen oder im schlimmsten Fall eine Verweigerung des Weitertransports, was ziemlich mühsam und vor allem kostenintensiv werden kann. Auch im Bezug auf vorgeschriebene Impfungen, wird dich ein kompetenter Reisemediziner natürlich umfassend beraten!
Tipp: Willst du deine Kosten minimieren und die Belastungen für deinen Körper möglichst gering halten, kann auch eine Titer-Bestimmung sinnvoll sein. Viele Impfstoffe bietet weitaus länger Schutz, als von den Herstellern empfohlen, da es sich bei den Angaben generell um Richtwerte handelt. Manchmal – wie im Fall von Hepatitis B – variiert die Schutzdauer auch von Mensch zu Mensch erheblich. Eine Titer-Bestimmung kostet deutlich weniger als eine Impfung und gibt dir Auskunft über den Antikörper-Status sowie teilweise sogar über die verbleibende Schutzdauer der Impfung. Aber Achtung, Titer-Bestimmungen sind nicht bei allen Impfungen möglich! Der Reisemediziner deines Vertrauens berät dich gerne, ob eine Antikörper-Bestimmung in deinem individuellen Fall sinnvoll ist!
Zusammenstellung der Reiseapotheke
In deinem Gepäck auf keinem Fall fehlen sollte eine gut durchdachte Reiseapotheke. Damit meine ich natürlich nicht, dass du deinen gesamten Apothenkenschrank mitschleppen sollst, aber eine sinnvoll zusammengestellte Auswahl an Medikamenten für klassische Wehwehchen und reisetypische Krankheiten solltest du schon dabei haben.
Ebenso natürlich alle Medikamente, die du auf Grund von Allergien oder chronischen Erkrankungen auch zu Hause regelmäßig einnimmst. Für längere Reisen oder Auslandsaufenthalte, nimm unbedingt genug Vorrat mit, oder lass dir von einem Arzt ein englischsprachiges Rezept mit den genauen Inhaltsstoffen ausstellen, damit du bei Bedarf im Ausland ein gleichwertiges Medikament erwerben kannst. Eine ärztliche Bestätigung bzw. ein Rezept ist übrigens bei bestimmten Medikamenten auch für den Zoll bzw. die Einreise unbedingt notwendig!
Für die Reiseapotheke gilt außerdem: nimm Medikamente mit, die du zuhause schon erprobt hast. Nicht jeder verträgt Aspirin und bei manchen hilft im Fall von Kopfschmerzen Ibuprofen, bei anderen Parkemed besser. Je weniger du auf Reisen experimentieren musst, desto besser! Desweiteren hat das Reiseziel natürlich wieder Einfluss auf den Umfang deiner Reiseapotheke.
Für einen Städtetrip innerhalb Europas wirst du vermutlich – mit Ausnahme von regelmäßig eingenommenen Medikamenten – gar nichts einpacken, da du im Zweifel alles in der Apotheke besorgen kannst. Bei einer Safari in Afrika oder einem Backpacking-Trip durch Südamerika sieht die Sache schon ganz anders aus, da man sich bei solchen Reisen nicht darauf verlassen kann, immer in unmittelbarer Nähe zu einer Apotheke oder gar medizinischer Versorgung zu sein!
In meiner Reiseapotheke finden sich klassisch:
- Medikamente gegen Durchfall z.B. Immodium
- Elektrolyte
- Ein Antibiotikum gegen Blasen- und Magen/Darmbeschwerden (verschreibungspflichtig)
- Schmerzmittel z.B. Ibuprofen
- Halstabletten z.B. Tantum Verde oder Strepsils
- Aspirin C
- Etwas gegen fiebrige Erkältungen z.B. Aspirin Complex oder Neocitran
- Nasenspray
- Anti-Histamine
- Fieberthermometer
- Desinfektionsmittel
- Pflaster
- Blasenpflaster
- Pinzette
- Sonnencreme
- Insektenspray z.B. No-Bite
- Heilsalbe z.B. Bepanthen
- Etwas gegen Juckreiz z.B. Fenestil
- Kreislauftropfen z.B. Effortil
Auslandskrankenversicherung
In Österreich ist die Krankenversicherung eine sogenannte Pflichtversicherung, das heißt, dass du als Erwerbstätiger eine Krankenversicherung haben musst. Das gilt auch für Deutschland, auch wenn das System hier geringfügig abweicht. Unabhängig davon ist wichtig zu wissen, dass deine heimische Krankenversicherung nicht automatisch auch die Kosten für Kranksheitsfälle im Ausland übernimmt. Möchtest du auf Reisen und im Urlaub abgesichert sein, musst du eine sogenannte Auslandskrankenversicherung abschließen. Möglich ist das als Zusatzleistung deiner privaten Krankenversicherung oder durch einen auf Auslandskrankenversicherungen spezialisierten Versicherungsträger. Auch Automobilklubs und Kreditkarten bieten oftmals Reisekrankenversicherungen an. Wichtig ist aber, die Leistungen zu vergleichen, denn billig ist nicht das einzige Kriterium. Und oftmals haben gerade die bei Kreditkarten inkludierten Versicherungen ein ziemlich abgespecktes Leistungsspektrum!
Die Kosten deiner Auslandskrankenversicherung hängen zudem davon ab, ob du dich nur für klassische Urlaubsreisen während eines Jahres oder für einen längeren Auslandsaufenthalt versichern möchtest! Da wir in Österreich leben und gemeldet sind und der Großteil unserer Auslandsaufenthalte nicht länger als ein Monat dauert, haben wir uns zum Beispiel für die klassische Jahres-Auslandskrankenversicherung der Hanse Merkur* entschieden. Dabei sind beliebig viele Reisen innerhalb eines Jahres mit einer maximalen Reisedauer von 31 Tagen pro Reise inkludiert. Ein ähnliches Angebot gibt es auch in Deutschland, dort beträgt die maximale Reisedauer pro Reise sogar 56 Tage! Für die meisten Reisenden ist dieses Angebot völlig ausreichen, wer länger unterwegs ist sollte sich über eine klassische Auslandskrankenversicherung informieren, die üblicherweise pro Reisetag berechnet wird!
Allgemeine Gesundheitstipps
Zu guter Letzt möchte ich dir noch ein paar allgemeine Gesundheitstipps für deine zukünftigen Reisen mit auf den Weg geben. Meist reichen nämlich schon ein wenig Hausverstand und ein paar Grundregeln, um klassische Reisekrankheiten zu vermeiden:
- Wenn du nicht sicher bist, ob das Leitungswasser zu trinken ist, trinke ausschließlich Mineralwasser. Wer sehr empfindlich ist, sollte auch damit Zähne putzen
- Beachte vor allem in Lateinamerika, Afrika und Asien die Regel „Schäle es, koche es, brate es oder lasse es weg“
- Verzichte in diesen Gegenden auch auf offene Getränke und Eiswürfel
- Wenn du auf Street Food nicht verzichten möchtest, erkundige dich wo die Einheimischen essen
- Habe in Bussen und klimatisierten Räumen immer einen Schal oder eine Weste dabei
- Benutze einen hohen LSF und eine Kopfbedeckung bei starker Sonneneinstrahlung
- Verbringe die Mittagshitze im Schatten
- Verwende in tropischen Gegenden ein hochwertiges Insektenspray und trage lange Kleidung, um Mückenstiche zu verhindern
- Bade nicht in stillen, tropischen Gewässern
- Benutze, wenn vorhanden, das Moskitonetz in deinem Zimmer
- Wenn du eine Malaria-Prophylaxe einnimmst, tue dies konsequent und genau so, wie es dein Arzt verschrieben hat
- Falls deine Reise in große Höhen geht, plane ausreichend Zeit für die Akklimatisierung ein und verzichte zu Beginn auf anstrengende, körperliche Aktivitäten.
- Habe immer deine Notfallkontakte und die Notfallnummer deiner Reisekrankenversicherung dabei
Natürlich kann man nicht gegen alle Eventualitäten gerüstet sein, doch eine vorausschauende Reiseplanung, eine individuell abgestimmte Beratung und natürlich ein angepasstes Verhalten am Reiseziel sind die Grundlage für einen entspannten und beschwerdefreien Urlaub!
Offenlegung: dieser Artikel enthält bezahlte Werbung für den Reise Medizin Check von Valneva.
Bildnachweis: Flickr, jozsitoeroe, Jonas Glaubitz