Du fotografierst schon länger und beschäftigst dich gerne mit den kreativen Möglichkeiten der Bildgestaltung? Dann bist du bestimmt schon auf das Thema Filter gestoßen. Du fragst dich, wozu man in der Fotografie Filter benötigt und welche Effekte sich damit erzielen lassen? Vielleicht hast du beim Kauf deiner Kamera sogar den einen oder anderen Filter mitgekauft und weißt eigentlich gar nicht genau, was du damit anfangen sollst?
In diesem Artikel gebe ich dir einen Überblick über die geläufigen Objektiv-Filter und zeige dir anhand von Praxisbeispielen, wie sie eingesetzt werden.
Ich persönlich arbeite leidenschaftlich gerne mit Filtern, besonders das Fotografieren mit Graufilter hat es mir angetan, da er wirklich wunderbare Möglichkeiten zur Bildgestaltung bietet. Aber auch Polfilter und UV-Filter dürfen in meiner Kameratasche nicht fehlen und mittlerweile liebäugle ich sogar mit der Anschaffung eines Stecksystems für Grauverlaufsfilter, obwohl ich mich bisher erfolgreich dagegen gewehrt habe.
An dieser Stelle möchte ich auch noch betonen, dass es in diesem Artikel um Filter als technische Hilfsmittel geht, sprich Glas, das auf ein Objektiv geschraubt wird, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Ich rede nicht von künstlerischen Effekten oder Presets, die wir von Instagram oder aus der Bildbearbeitung kennen!
Allerdings werde ich in diesem Beitrag auch die Frage beantworten, ob man gewisse Effekte von Fotografie Filtern auch mittels Bildbearbeitung erreichen kann.
Inhaltsverzeichnis
Überblick: Welche Filter gibt es in der Fotografie?
Das Angebot am Markt ist mittlerweile sehr groß und gerade Fotografie-Anfänger sind schnell mit der Auswahl von Objektiv-Filtern überfordert. Daher sehen wir uns heute an, was du in der Filter Fotografie beachten musst und welche Filter du für deinen Einsatzzweck wirklich benötigst.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Filtern, die dem Schutz des Objektivs dienen und Filtern mit einer speziellen Funktion. In der nachfolgenden Tabelle siehst du eine Übersicht der am Markt erhältlichen Filter und ihrer Einsatzzwecke.
Filter | Eigenschaften | Empfehlenswert für? |
---|---|---|
UV-Filter | Schutz des Objektivs | Alle Fotografen. Vor allem für jene, die viel Outdoor unterwegs sind und die Objektive vor Spritzwasser, Sand und mechanischer Beschädigung schützen wollen. |
Polfilter | Farben intensivieren Spiegelungen reduzieren | Alle Fotografen, die sich mit Landschafts-, Architektur- und/ oder Produktfotografie auseinandersetzen. |
Graufilter (ND-Filter) | Gleichmäßige Abdunklung des Motivs, um die Belichtungszeit zu verlängern. | Erfahrene Fotografen, die ihre Fotografie auf das nächste Level heben möchten. |
Grauverlaufsfilter (GDN-Filter) | Teilweise Abdunklung des Bildes (Himmel), um den Dynamikumfang eines Motivs vollständig einzufangen | Ambitionierte Landschaftsfotografen. |
UV- Filter
Der vermutlich bekannteste, aber auch umstrittenste Filter in der Fotografie ist der UV- Filter. Viele Fotografen schwören darauf, andere verteufeln ihn.
Was bedeutet UV- Filter?
UV- Filter dienten ursprünglich dazu, ultraviolettes Licht zu blockieren, das möglicherweise negative Effekte auf analoge Filme, aber auch die Sensoren der modernen DSLR und DSLM Kameras hat. Bei modernen Objektiven aus hochwertigem und mehrfach vergütetem Glas ist dieser Schutz allerdings nicht mehr notwendig. Daher dient der UV- Filter heutzutage ausschließlich dem Schutz der Linse vor Verschmutzung und mechanischer Beschädigung. Es handelt sich um einen reinen Objektiv-Filter ohne optischen Effekt.
Wie sinnvoll ist ein UV- Filter?
Bezüglich des Einsatzes von UV- Filtern scheiden sich die Geister. Einige Fotografen gehen nicht ohne UV- Filter aus dem Haus, andere lehnen ihn ab, da die Bedenken bezüglich der Bildqualität haben. Ich persönlich befürworte den Einsatz von UV- Filtern, besonders, wenn man viel in der Natur unterwegs ist und Kamera und Objektiv Wasser und/ oder Staub ausgesetzt sind. Besonders Sand kann zu Kratzern auf der Linse führen, aber auch Wasser sorgt für unschöne Flecken. Anstatt täglich meine Linsen zu putzen, was für die Beschichtung auch nicht besonders gut ist, reinige ich nach einem intensiven Shootingtag nur meine Filter.
Hat der UV- Filter negative Auswirkungen auf die Bildqualität?
Gegner des UV- Filters jammern gerne über die angeblich negativen Auswirkungen auf die Bildqualität. Klar, jedes zusätzliche Glas vor der Linse hat theoretisch einen negativen Effekt auf das Ergebnis. Aber mal ehrlich, fast alle Bilder auf diesem Blog sind mit UV- Filter entstanden und ich persönlich konnte noch keine Beeinträchtigung feststellen. Ich bin allerdings auch kein „Pixel-Peeker“, der dutzende Vergleichsfotos in 1:4 Vergrößerung auf dem Monitor analysiert, um am Ende einen Fehler zu finden.
Anders als der Pol-Filter schluckt der UV- Filter auch kein Licht und hat daher auch bei schlechten Lichtverhältnissen keinen negativen Effekt auf das fotografische Ergebnis. Natürlich vorausgesetzt, man hat hochwertige Filter mit vergütetem und entspiegeltem Glas im Einsatz.
Empfehlenswerte UV- Filter
Wie so oft gilt auch bei Filtern: Wer billig kauft, kauft teuer oder doppelt. Daher empfehle ich dir dringend, auf qualitativ hochwertige Filter zu setzen. Denn mit billigem Glas wirst du höchstwahrscheinlich nicht zufrieden sein, da die Gefahr von Farbstichen oder Reflexionen besteht. Und es macht ja auch nicht wirklich Sinn, eine 1000 € Linse mit einem 10 € Filter zu schützen.
Ich persönliche nutze den UV- Filter Hoya HD Gold:
Polfilter
Anders als der UV- Filter, der keine Auswirkungen auf das Bild hat, lassen sich mit dem Pol-Filter einige coole optische Effekte erzielen. Besonders in der Landschaftsfotografie, aber auch bei Städtereisen und in der Produktfotografie spielt er seine Stärken aus.
Wie funktioniert ein Polfilter?
Ich möchte nicht zu tief in die Physik eintauchen, denn das würde den Rahmen dieses Artikels gehörig sprengen. Wahrscheinlich hast du schon einmal gehört, dass sich das Licht in Wellen und in verschiedene Richtungen ausbreitet. Kurz gesagt kann ein Polfilter Licht aus einer bestimmten Richtung filtern (entpolarisieren) und so Kontraste verstärken oder Reflexionen vermindern– vorausgesetzt er wird richtig angewendet.
Es reicht leider nicht, den Polfilter auf dem Objektiv zu montieren, sondern du musst ihn auch richtig einstellen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Das erreichst du durch das Drehen am vorderen Ring des Filters. Die richtige Einstellung und die Wirkung hängen stark vom Lichteinfall ab, daher gibt es für die korrekte Anwendung kein Patentrezept. Allerdings siehst du im Sucher bzw. auf dem Monitor deiner Kamera, wie sich das Bild verändert und kannst so zu einem optimalen Ergebnis kommen.
Wichtig: Vergiss nicht, dass du den Polfilter vor jedem Foto neu einstellen musst!
Warum verwendet man einen Polfilter?
Der Polfilter ist ein wirklich vielseitiges Helferlein und kann in verschiedenen Fotografie-Situationen eingesetzt werden. Er war nach dem UV- Filter der erste Filter, der den Weg in meine Kameratasche fand.
Mit dem Polfilter Farben intensivieren
Der vermutlich bekannteste Einsatzzweck des Polfilters ist das Intensivieren von Farben. Wahrscheinlich hast du schon einmal gehört, dass man mit dem Polfilter das Blau des Himmels verstärken kann. Die Farben wirken satter und der Kontrast zwischen Himmel und blauen Wolken wird verstärkt. Dadurch wirkt das Bild fast plastisch.
Tipp: Um den maximalen Effekt zu erzielen sollte die Sonne im 90° Grad Winkel zur Kamera stehen. In Gegenlichtsituationen oder wenn du die Sonne hinter dir hast, erzielst du mit dem Polfilter kaum einen Effekt!
Die Wirkung des Polfilters ist übrigens nicht auf das Himmelsblau beschränkt, auch das Grün von Blättern oder die Farben des Regenbogens werden durch den Einsatz eines Polfilters intensiviert. Gerade bei einem Regenbogen ist der Unterschied zwischen einem Bild mit und einem Bild ohne Polfilter oft wirklich frappant!
Der Polfilter reduziert Spiegelungen und Reflexionen
Ein weiterer Einsatzzweck des Polfilters ist das Vermindern von Spiegelungen und Reflexionen. Diese findest du in der Landschaftsfotografie im Wasser oder auf Blättern, aber auch in der Architekturfotografie in Fenstern oder Glasscheiben. Auch in der Produktfotografie, z.B. bei Autos, spielen unschöne Reflexionen eine Rolle.
Wenn du zum Beispiel auf einer Aussichtsplattform durch ein Glasfenster fotografierst, kann ein Polfilter helfen, lästige Spiegelungen zu entfernen. Wie gut das funktioniert ist abhängig vom Lichteinfall, der Position der Kamera und der Beschichtung des Glases. Bei sehr starken Spiegelungen kann auch ein Polfilter keine Wunder bewirken, aber du kannst zumindest eine deutliche Verbesserung erzielen.
Ich habe dir zwei Beispielbilder eingefügt, die den Unterschied zwischen einer Aufnahme mit oder ohne Polfilter sehr gut zeigen. Die Aufnahmen sind nur mit einem Standard-Preset bearbeitet und nichts Besonderes, aber der Effekt des Filters lässt sich gut erkennen.
Kann man den Polfilter immer auf dem Objektiv lassen?
Vom Polfilter als „Immerdrauf-Filter“ würde ich persönlich abraten. Anders als der UV-Filter nimmt er nämlich bis zu einer Blendenstufe Licht, sprich man hat nur halb soviel Licht wie ohne Filter zur Verfügung. Bei Tageslicht ist das kein Problem, doch an einem bewölkten Tag oder in der Dämmerung sieht die Sache schon anders aus.
Außerdem muss der Filter bei jedem Foto bewusst eingestellt werden, tust du das nicht, hat er keinen Effekt, sondern schluckt nur Licht, das du vielleicht brauchen würdest. Ich empfehle daher, den Filter immer in deiner Kameratasche mitzuführen, aber nur einzusetzen, wenn er wirklich Sinn macht. Also zum Beispiel an einem sonnigen Tag in der Landschaftsfotografie oder in Situationen, wo Spiegelungen und Reflexionen zu erwarten sind. Das ist wie bereits erwähnt auf verglasten Aussichtsplattformen ein Thema oder auch auf Automessen und bei der Tierfotografie im Zoo.
Meine persönliche Polfilter Empfehlung
Auch beim Polfilter ist es wichtig, auf hochwertige Produkte zu setzen. Ich persönlich nutzte früher den Polfilter von Hoya, mittlerweile habe ich den Natural CPL von NiSi* im Einsatz.
Graufilter oder ND-Filter
Der Graufilter oder ND-Filter (ND bedeutet „Neutraldichte“) ist mein persönlicher Favorit unter den Filtern, da er ein wunderbares Instrument für die fortgeschrittene Bildgestaltung ist. Die zauberhaften Effekte, die sich mit einem Graufilter erzielen lassen, kannst du nur schwer bis gar nicht in der Bildbearbeitung „nachbauen“. Der Graufilter ist daher ein „Must-Have“ für alle Fotografen, die ihre Bilder auf das nächste Level heben wollen.
Das Thema Graufilter ist sehr umfangreich, daher habe ich ihm bereits ein eigenes Tutorial gewidmet. Trotzdem möchte ich in diesem Beitrag noch einmal auf die wichtigsten Fragen eingehen und die Vorzüge des Graufilters kurz vorstellen.
Wann benötigt man einen Graufilter?
Ein Graufilter dient in erster Linie dazu, das Licht zu reduzieren, sprich, das Bild abzudunkeln. Du fragst dich jetzt wahrscheinlich, warum man denn das Licht vermindern will. Schließlich heißt Fotografieren ja „Malen mit Licht“ und gerade ich predige immer, wie wichtig es ist, auf das Licht zu achten.
Es gibt allerdings Situationen, in denen wir uns weniger Licht wünschen würden, als tatsächlich vorhanden ist. Zum Beispiel, wenn man Langzeitbelichtungen bei Tag durchführen will. Mit langen Belichtungszeiten lassen sich interessante Effekte erzielen, die man für die kreative Bildgestaltung nutzen kann.
Um lange Verschlusszeiten bei Tageslicht realisieren zu können, hilft uns der ND-Filter. Eine geschlossene Blende und ein geringer ISO-Wert reichen nämlich nicht aus, um bei Sonnenschein mehrere Sekunden oder gar Minuten belichten zu können. Was genau man mit diesen langen Belichtungszeiten erreichen kann, schauen wir uns jetzt an.
Mit dem Graufilter Wasser weichzeichnen
Das vermutlich bekannteste Einsatzgebiet des Graufilters ist das Weichzeichnen von fließendem Wasser. Belichtet man Wasserfälle länger, entsteht ein fast magischer Schleiereffekt. Genau das Gegenteil einer sehr kurzen Belichtung, die die Wassertropfen einfriert. Welchen Stil man bevorzugt ist, wie so vieles in der Fotografie, Geschmackssache. Ich persönlich mag den verträumten Effekt von verwischtem Wasser, andere finden es kitschig.
Wichtig zu wissen ist, dass neben der Belichtungszeit auch Fließgeschwindigkeit und Wassermenge einen Einfluss auf das Ergebnis haben. Wer sehr schnell fließenden Wasser sehr lange belichtet, erhält als Resultat nur noch weißen Nebel. Hier reichen oft schon Belichtungszeiten von 1/10 Sekunde, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Wie stark du das Wasser weichzeichnen möchtest, ist aber am Ende auch wieder Geschmackssache.
Mein Tipp: Es gibt beim Fotografieren mit Graufilter nicht DIE eine richtige Belichtungszeit. Probiere einfach verschiedene Verschlusszeiten aus und achte darauf, wie sich die Struktur des Wassers ändert.
Mit Hilfe des ND- Filters Wolken verwischen
Mit Hilfe des Graufilters lässt sich nicht nur Wasser weichzeichnen. Auch Wolken und andere Objekte in Bewegung, werden durch eine lange Verschlusszeit verwischt. Ein Effekt, der für viel Dynamik in deinen Bildern sorgt. Speziell an sehr grauen Tagen kann so eine Langzeitbelichtung ein Foto sehr positiv beeinflussen, wie das Beispiel der Berliner Museumsinsel oben zeigt.
Auch in diesem Fall ist die Geschwindigkeit der vorbeiziehenden Wolken ausschlaggebend für das Ergebnis. Bewegen sich die Wolken eher langsam, dann benötigst du sehr lange Belichtungszeiten von 30 Sekunden und mehr, um einen Effekt zu erzielen. Bei starkem Wind reichen oft auch schon 10 oder 15 Sekunden. Auf jeden Fall musst du Wolken deutlich länger belichten als Wasser, um die gewünschte Dynamik zu erzielen.
Durch lange Verschlusszeiten Wasser glätten
Auch ruhige Gewässer profitieren von langen Verschlusszeiten. In diesem Fall sorgt die Langzeitbelichtung für eine spiegelglatte Wasseroberfläche und auch Reflexionen werden stärker betont. Um Wasser zu glätten brauchst du sehr lange Belichtungszeiten von 30 Sekunden und mehr und einen dementsprechend starken Graufilter.
Menschen und Objekte verschwinden lassen
Wie ich bereits am Beispiel der Wolken erklärt habe, lässt eine lange Belichtungszeit Bewegungen verwischen. Das betrifft nicht nur Wolken oder Wasser, auch Menschen in Bewegung werden so verwischt oder verschwinden, bei einer entsprechend langen Verschlusszeit, sogar vollständig aus dem Bild.
Ein Effekt, der sich vor allem bei überlaufenen Touristenattraktionen als wahrer Segen entpuppt. Mit etwas Geduld und Glück, kannst du so fast menschenleere Fotos von berühmten Sehenswürdigkeiten anfertigen. Alternativ kannst du die Menschen auch bewusst nur ein wenig verwischen und so eine ganz eigene Dynamik in den Bildern erzeugen. Das ist auch ganz hilfreich, wenn du Bedenken wegen den Persönlichkeitsrechten hast. Einfach mehrere Sekunden belichten und schon werden die Personen nur noch schemenhaft abgebildet!
Wie verwendet man den Graufilter?
Wie bereits erwähnt habe ich dem Fotografieren mit Graufilter ein eigenes Tutorial gewidmet. Daher möchte ich das Thema hier nur kurz anreißen und dich für die genauere Anleitung an diesen Artikel verweisen.
Der Einsatz eines ND-Filters bedingt längere Belichtungszeiten, daher benötigst du ein Stativ. Würdest du mehrere Sekunden aus der Hand fotografieren, wäre das Bild verwackelt. Fixiere die Kamera also auf dem Stativ und schalte, wenn vorhanden, den Bildstabilisator aus. Bevor du den Graufilter montierst, musst du unbedingt ein korrekt belichtetes Referenzfoto OHNE Filter machen. Dieses benötigst du, um die richtige Verschlusszeit MIT Graufilter zu errechnen. (keine Sorge, es gibt Apps, die dich dabei unterstützen!)
Fokussiere, mache ein Testfoto und kontrolliere das Ergebnis mittels Histogramms. Dieses zeigt dir die Helligkeitsverteilung im Foto. Idealerweise erstreckt es sich über die gesamte Breite, stößt aber weder links noch rechts an.
Tipp: Verlasse dich nicht auf das Display, denn du kannst in 98% der Fälle nicht erkennen, ob die Aufnahme korrekt belichtet wurde. Ist es draußen hell, wirkt das Foto zu dunkel, bei Dämmerung oder Nacht sieht das Bild am Display oft heller aus, als es wirklich ist.
Wenn du zufrieden mit deinem Referenzfoto bist, stellst du den Fokus auf manuell. Das ist vor allem bei DSLRs mit optischem Sucher wichtig, da bei diesen oft der Autofokus versagt, sobald ein Filter montiert ist. Je nach Stärke des ND-Filters siehst du das Motiv im Sucher noch schemenhaft oder gar nicht mehr, sprich das Bild ist schwarz. Hier sind DSMLs mit elektronischem Sucher klar im Vorteil. Als ich mit der Nikon Z6 in Patagonien unterwegs war, konnte ich selbst mit aufgeschraubtem ND1000 Filter noch automatisch fokussieren.
Berechnung der Verschlusszeit mit Graufilter
Nun stellst du deine Kamera auf den manuellen Modus „M“ und berechnest du mit dem Taschenrechner oder einer App, wie Photopills, die korrekte Belichtungszeit für den Graufilter deiner Wahl. Wie du vielleicht bereits gesehen hast, wird die Stärke von Graufiltern immer als Zahl angegeben. Es gibt beispielsweise ND8, ND64 oder ND1000 Filter. Die Zahl bezieht sich auf den Verlängerungsfaktor der Verschlusszeit. Man kann diesen in Blendenstufen angeben (für Fortgeschrittene) oder man multipliziert einfach den Faktor mit der Verschlusszeit deines Referenzfotos.
Ist das Bild ohne Filter mit einer Verschlusszeit von 1/500 korrekt belichtet, dann würdest du mit einem ND1000 Filter beispielsweise 2 Sekunden belichten können. Damit dein Kopf nicht zu rauchen beginnt und du dich auf das Fotografieren konzentrieren kannst, gibt es zahlreiche Apps, die diese Aufgabe für dich übernehmen. Ich selbst nutze Photopills (kostenpflichtig) oder die App Moments von Rollei (gratis).
Welche Graufilter gibt es?
Graufilter gibt es in unterschiedlichen Stärken. Die gängigsten sind ND8, ND64 und ND1000. Mittlerweile gibt es aber auch Filter der Stärke ND2000 und sogar mehr. Die Zahl bezieht sich dabei auf den Verlängerungsfaktor der Belichtungszeit. Oft sind auch die Blendenstufen angegeben, allerdings ist es meiner Meinung nach speziell für Anfänger deutlich einfacher, sich die Stärke in absoluten Zahlen zu merken.
Welche Filterstärke du brauchst, hängt vom gewünschten Einsatzzweck ab. In der Landschaftsfotografie bei Tageslicht wirst du meistens einen ziemlich starken Graufilter benötigen. Daher empfehle ich dir auf jeden Fall in einen ND1000 Filter zu investieren. Ein ND64 kann interessant sein, wenn du bei Sonnenauf- oder -untergang länger belichten möchtest, zum Beispiel um Wasser zu glätten. Ein schwacher Filter mit der Stärke ND8 oder gar ND4 wird hingegen kaum für die kreative Bildgestaltung genutzt. Er hat speziellere Einsatzzwecke, wie zum Beispiel das Fotografieren von Porträts bei Tageslicht oder auch bei Videos, die bei hellem Umgebungslicht aufgenommen werden, und deren Belichtungszeit technisch bedingt nicht zu kurz sein darf.
Alternativ gibt es übrigens noch so genannte Vario-Filter (ND-Vario) Sie vereinen mehrere Filterstärken in nur einem Filter und lassen sich stufenlos regeln. Variable Graufilter ersparen das lästige Umschrauben und reduzieren das Gewicht deines Fotorucksacks. Ich persönlich halte aber eher weniger von solchen „All-in-one-Lösungen“, die oft zu Lasten der Abbildungsqualität gehen.
Meine persönliche Graufilter Empfehlung:
Ich persönlich nutze aktuell die Schraubfilter von Haida und zwar in der Slim Pro Variante. Sie bieten ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und verursachen weder Vignettierungen an den Rändern noch unschöne Farbstiche. Bei Graufiltern ist es besonders wichtig, auf eine gute Qualität und ein hochwertiges Glas zu achten. Billige Filter sorgen oft für lästige Abschattungen in den Ecken und lila Farbstiche, die sich in der Nachbearbeitung nur schwer bis gar nicht entfernen lassen.
Haida Slim Pro Schraubfilter im praktischen Kit
Weitere empfehlenswerte Graufilter:
B & W Schraubfilter
Rollei Steckfilter
Nisi Schraubfilter
Nisi Steckfilter-Kit
Der Grauverlaufsfilter
Der Grauverlaufsfilter oder GND Filter ist für viele Landschaftsfotografen ein unverzichtbares Zubehör. Sein Einsatz erfordert allerdings etwas Erfahrung, daher empfehle ich diese Filter vor allem fortgeschrittenen Fotografen. Sobald du dich im Umgang mit dem Graufilter sicher fühlst, kannst du anfangen mit Verlaufsfiltern zu experimentieren. Allerdings solltest du dich vor der Anschaffung fragen, ob du diesen Filter überhaupt benötigst, denn sein Einsatzzweck ist sehr speziell und die Kosten im Vergleich zu anderen Filtern relativ hoch.
Wenn du nicht gerade als Profi-Landschaftsfotograf durchstarten willst, ist die Anschaffung also ziemlich sinnlos, vor allem, da man sich in seinem Einsatzgebiet auch mit anderen Möglichkeiten helfen kann. Aber dazu später mehr.
Warum benötigt man einen Grauverlaufsfilter?
Ein Grauverlaufsfilter funktioniert nach demselben Prinzip wie ein Graufilter, allerdings dunkelt er nicht das ganze Bild ab, sondern eben nur einen Teil davon. Sein Einsatz begründet sich damit, dass die Kamera deutlich weniger empfindlich ist als das menschliche Auge. In Situationen mit einem hohen Kontrastumfang, also sehr hellen und sehr dunklen Bildbereichen, kann die Kamera nur einen Bereich korrekt darstellen. Sprich, es sind entweder die hellen Stellen im Bild richtig belichtet oder die dunklen.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Sonnenuntergang. Wenn du auf den Himmel belichtest, dann erscheint der Vordergrund als schwarze Silhouette. Würdest du den Vordergrund, zum Beispiel einen Berg, korrekt belichten, wäre der Himmel weiß. Um diesen eingeschränkten Dynamikumfang deiner Kamera zu überwinden, kannst du einen Verlaufsfilter benutzen. Er dunkelt den Himmel ab und du erhältst ein korrekt belichtetes Bild.
Wie verwendet man einen Grauverlaufsfilter?
Das Prinzip ist ähnlich wie beim Graufilter. Du benötigst auf jeden Fall ein Stativ. Nur so kannst du verwacklungsfrei längere Belichtungszeiten realisieren. Am besten stellst du in der Kamera nun den A/AV- Modus ein und wählst die gewünschte Blende. In diesem Modus der Blendenvorwahl misst die Kamera nun das Umgebungslicht durch das Objektiv und wird dir eine Belichtungszeit vorschlagen. Fokussiere, mache eine Testaufnahme und kontrolliere das Ergebnis.
Beim Einsatz eines Verlaufsfilters solltest du darauf achten, dass die dunklen Bildbereiche, also im Normalfall der Vordergrund, korrekt belichtet sind. Dass der Himmel viel zu hell ist und das Histogramm vermutlich recht weit rechts pickt, kannst du ignorieren, denn das wird durch den Grauverlaufsfilter korrigiert.
Je nachdem ob du ein Steck- oder Schraubfiltersystem im Einsatz hast, steckst du nun den Filter in die Halterung oder schraubst ihn auf das Objektiv. Welche Filterstärke du benötigst, kommt ganz stark auf die Lichtsituation und den Kontrast in der jeweiligen Fotografie Situation an. Das Motiv eines dunklen Bergs im Morgenlicht hat einen ganz anderen Kontrastumfang, als ein Sonnenuntergang am goldgelben Strand. Es ist daher immer empfehlenswert, mehrere Filter mit unterschiedlichen Blendenstufen dabeizuhaben.
Welche Arten von Grauverlaufsfiltern gibt es?
Wie der Name schon sagt, verfügt der Grauverlaufsfilter über einen Verlauf von dunkel nach hell. Je nachdem, ob es sich um einen „Soft“ oder „Hard“ Filter handelt, ist der Verlauf der Abdunkelung weicher oder härter. Außerdem gibt es noch so genannte „Reverse“ Filter. Diese haben auch einen Verlauf, allerdings befindet sich die stärkste Abdunkelung in der Mitte des Filters und nach oben hin wird er wieder heller. Dieser Filter ist nützlich, wenn du z.B. bei Sonnenuntergang direkt in die Sonne fotografierst und sich somit der hellste Bildbereich direkt am Horizont befindet.
Wie beim ND-Filter gibt es verschiedene Filterstärken, die das Bild unterschiedlich stark abdunkeln. Die Filterstärken sind in Blendenstufen angegeben. Eine Blendenstufe weniger (Verlängerungsfaktor 2) bedeutet halb so viel Licht.
Für eine Blendenstufe würde ich persönlich mir das Theater mit dem Verlaufsfilter allerdings nicht antun, das erreichst du auch mit einem Polfilter. Für den klassischen Einsatz in der Landschaftsfotografie wirst du mit einem 0,6 (2 Blendenstufen- Verlängerungsfaktor 4) oder 0,9 (3 Blendenstufen- Verlängerungsfaktor 8) Filter gut bedient sein.
Verlauf | Beschreibung | Einsatz |
---|---|---|
Hard | Filter mit hartem Verlauf. Der Übergang von dunkel nach hell ist sehr hart. | Bei Motiven mit einer sehr klaren Trennung zwischen Vordergrund und Himmel. z.B. ein Sonnenuntergang am Meer mit geradem Horizont. |
Soft | Filter mit weichem Verlauf. Der Übergang von dunkel nach hell erfolgt sehr sanft. | Bei Motiven, wo es keinen geraden Horizont und damit keine offensichtliche Trennung gibt. z.B. Berge oder Städte mit Hochhäusern. |
Medium | Der Verlauf ist weicher als bei "Hard", aber ausgeprägter als bei Soft. | Ein Kompromiss, der sich für die meisten Fotosituationen eignet und damit ideal für alle, die wenig schleppen wollen. |
Reverse | Filter mit umgekehrtem Verlauf. Der dunkelste Bereich befindet sich am Übergangspunkt, nach oben hin wir der Filter wieder heller. | Für Motive, wo sich die hellsten Stellen am Übergang befinden. z.B. Sonnenaufgänge bzw. Sonnenuntergänge, wo direkt in die Sonne fotografiert wird. |
Alternative zum Grauverlaufsfilter: HDR/ Belichtungsreihe
Falls du keinen Grauverlaufsfilter hast und trotzdem eine Lichtsituation mit hohem Kontrastumfang fotografieren musst, gibt es eine relativ einfache Lösung. Diese ist unter anderem auch der Grund, warum ich bis dato keine Grauverlaufsfilter nutze und mir so einiges an Gewicht im Kamerarucksack spare.
Wir haben ja bereits besprochen, dass der Grauverlaufsfilter hilft, den eingeschränkten Dynamikumfang deiner Kamera zu überwinden. Die zweite Möglichkeit dies zu tun ist, eine Belichtungsreihe anzufertigen, sprich mehrere Bilder mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufzunehmen. Die Einzelbilder (meist sind es 3-5) werden dann am Computer zusammenrechnet. Das erledigt Adobe Lightroom für dich auch mit wenigen Klicks. Technisches Vorwissen oder ein Diplom in Bildbearbeitung sind dafür nicht notwendig.
Das Ergebnis ist ein HDR (High Dynamic Range), also ein Foto mit hohem Kontrastumfang, in dem sowohl die hellen als auch die dunklen Bildbereiche korrekt dargestellt sind. HDRs haben leider einen ziemlich schlechten Ruf, da es wohl mal einen Trend so extrem überbearbeiteten, bunten Bildern gab. Ein korrekt angefertigtes HDR hat damit aber nichts zu tun und man sieht es ihm im besten Fall auch nicht an.
Wie fotografiert man eine Belichtungsreihe?
Viele Kameras können HDRs automatisch erstellen. Das ist bequem, hat aber den Nachteil, dass du nur ein JPEG bekommst und daher in der Nachbearbeitung eingeschränkt bist. Ich empfehle daher, das HDR am Computer zusammenzusetzen. Dazu fotografierst du zumindest 3 Bilder in unterschiedlichen Belichtungsstufen. Normal, eine Blendenstufe heller und eine Blendenstufe dunkler. Einige Kameras verfügen über den Modus „Bracketing“ (BKT) und fertigen die Belichtungsreihe nach deiner Vorgabe automatisch an. Die Einzelfotos setzt du dann in Lightroom unter Foto> Zusammenfügen von Fotos > HDR zusammen.
Gegenüber dem Filter hat das HDR noch einen entscheidenden Vorteil: Es funktioniert auch bei extrem unruhigem Hintergrund. Beim Foto oben wäre es selbst mit einem sehr soften GND-Filter wegen der Berge kaum möglich gewesen, den Himmel gleichmäßig abzudunkeln. Ein weiterer Grund, warum ich speziell in den Bergen die Belichtungsreihe bevorzuge!
Welchen Grauverlaufsfilter soll ich kaufen?
Grundsätzlich würde ich dir bei Verlaufsfiltern immer ein Stecksystem empfehlen. Es ist sperriger und nicht ganz so einfach in der Anwendung wie ein Schraubfiltersystem, aber es lässt dir viel mehr Freiheiten in der Bildgestaltung. GND-Filter zum Schrauben haben den Nachteil, dass der Übergang genau in der Mitte erfolgt. Der Horizont befindet sich aber nur äußerst selten in der Mitte des Bildes. Ganz im Gegenteil: Gemäß den Grundlagen der Landschaftsfotografie sollte der Horizont (mit wenigen Ausnahmen) immer im oberen oder unteren Drittel positioniert werden. Mit einem Schraubfilter bist du diesbezüglich komplett unflexibel, während du den Steckfilter in der Halterung einfach verschieben kannst. Du wählst also zuerst den Bildausschnitt und positionierst dann den Filter so wie du ihn brauchst.
Für welchen Hersteller du dich entscheidest ist Geschmackssache, allerdings ist es wichtig, dass du nicht am falschen Ende sparst. Billige Filter werden dir auf Dauer keine Freude machen, da die meisten über einen lästigen Farbstich verfügen, der sich auch in der Nachbearbeitung nur schwer entfernen lässt.
Daher solltest du dich für renommierte Produkte aus hochwertigem optischem Glas entscheiden. Ich persönlich habe mit den Filtern von Haida gute Erfahrungen gemacht, viele meiner Kollegen schwören aktuell auf die Filter von Nisi. Und auch Rollei scheint sehr gute Qualität zu liefern, wenn man den diversen Bewertungen im Netz Glauben schenkt.
Stecksystem von Haida
Rollei Stecksystem
Das Stecksystem von Nisi
Weitere Tipps für die Filter Fotografie
Abschließend möchte ich dir noch ein paar wichtige Tipps für das Fotografieren mit Filtern geben und dir zeigen, was du beim Kauf beachten solltest.
Kann man Filter kombinieren?
Natürlich kann man Filter auch kombinieren. Allerdings sollte man immer im Hinterkopf haben, dass jedes Glas vor der Linse eine gewisse Auswirkung auf die Bildqualität hat. Ich persönlich kombiniere zum Beispiel nie UV-Filter mit ND-Filtern. Bevor ich den Graufilter montiere, schraube ich den Schutzfilter ab. Frei nach dem Motto: Soviel Glas wie nötig, aber so wenig wie möglich.
Klassische Kombinationen von Filtern sind Polfilter mit Graufilter, um Reflexionen zu vermindern und gleichzeitig das Bild abzudunkeln. Oder die Kombination Verlaufsfilter mit ND-Filter. So lässt sich das Motiv im oberen Bereich stärker abdunkeln als unten.
Natürlich kannst du auch 2 Graufilter kombinieren, um eine noch stärkere Abdunkelung zu erhalten. So wird aus der Kombination ND16 (4 Blendenstufen) und ND64 (6 Blendenstufen) ein Filter mit einer Gesamtabdunkelung von 10 Blendenstufen (Verlängerungsfaktor 1024), sprich ein ND1000 Filter.
Steckfilter vs. Schraubfilter
Die erste Entscheidung die du – unabhängig von der Wahl des Herstellers – treffen musst ist, ob du dich für Schraubfilter oder ein Stecksystem entscheidest. Wer viel auf Reisen ist und dabei auf leichtes Gepäck achtet, ist mit einem Schraubfiltersystem deutlich besser beraten. Die Filter lassen sich leichter transportieren und es entfällt außerdem die sperrige Halterung.
Polfilter und Graufilter haben, anders als der Grauverlaufsfilter, in der Handhabung als Schraubfilter auch keinen Nachteil gegenüber Steckfiltern. Ganz im Gegenteil, durch das Anschrauben am Gewinde sind sie sogar besser gegen unerwünschten Lichteinfall geschützt.
Ein Stecksystem empfehle ich wirklich nur Fotografen, die langfristig auch mit Verlaufsfiltern arbeiten möchten. GND-Filter als Schraubfilter machen wenig Sinn, da der Verlauf durch die Mitte des Filters verläuft, was die Bildkomposition stark einschränkt. In diesem Fall ist es wirklich sinnvoll, alle Filter in der Steckvariante anzuschaffen, um sie leicht miteinander kombinieren zu können.
Kann man auf alle Objektive Filter montieren?
Kurze Antwort: Leider nein. Speziell auf Kompakt- oder Bridgekameras mit eingebautem Objektiv lassen sich selten bis gar nicht Filter montieren. Auch auf extremen Weitwinkelobjektiven mit stark gewölbten Linsen, wie meinem Nikon 14- 24 mm f/2,8*, lassen sich keine normalen Filter anbringen. Dafür benötigt man sehr teure Adaptersysteme und spezielle Halterungen.
Normale Objektive von Spiegelreflex- oder Systemkameras haben ein Gewinde, um die Filter bzw. die Halterung zu befestigen. Wie groß der Filter sein muss, hängt vom Durchmesser ab.
Die richtige Filtergröße wählen
Die Filtergröße hängt vom Durchmesser des Objektivs ab. Sie wird auch als Filtergewindegröße bezeichnet und wird oft in der Objektivbezeichnung erwähnt. Ansonsten findest du die Abmessungen normalerweise vorne auf dem Objektiv oder im Handbuch. Die meisten meiner Vollformatobjektive haben eine Gewindegröße von 77 mm. Wer verschieden große Objektive hat ist gut damit beraten, die Filter für das größte Objektiv anzuschaffen. Mittels Adapterring kann man diese dann auch auf kleineren Gewindegrößen einsetzen.
Bei Steckfiltern ist die Größe als Kantenbreite angegeben. Für die meisten gängigen Objektive (bis 82 mm Durchmesser) eignen sich Filter mit 100 mm Breite.
Was ist ein Filter- Adapterring
Ein Filter-Adapterring dient dazu, größere Filter auf kleineren Gewindegrößen und umgekehrt zu verwenden. Von groß nach klein funktioniert das wunderbar, von der anderen Richtung würde ich allerdings abraten, da logischerweise mit starken Abschattungen an den Rändern zu rechnen ist. Daher empfehle ich immer, die Filter für die größte Gewindegröße zu kaufen und für die anderen Objektive Adapterringe zu besorgen. Diese kosten nur wenig Geld und erfüllen ihren Zweck sehr gut.
Adapterringe gibt es übrigens auch für die Halterungen der Stecksysteme. Somit benötigst du nur eine Halterung, die mittels Adapterring am gewünschten Objektiv befestigt wird.
Ich persönlich benutze den Step-Up Adapter von Haida, um meine Filter mit 77 m Gewinde auf den Nikon Z Objektiven mit 72 mm Gewinde nutzen zu können.
Wie bewahrt man die Filter am besten auf?
Hochwertige Filter sind aus Glas und sollten daher sicher verwahrt werden. Dafür eignen sich spezielle Filtertaschen. Schraubfilter kann man auch in so genannten Stack-Containern aufbewahren. Das spart Platz in der Fototasche und schützt die Filter vor Bruch und Verunreinigung.
Stack-Container für Schraubfilter
Filtertasche für Schraubfilter
Filtertasche für Steckfilter 100 mm
Wie reinigt man Objektiv Filter?
Genau wie das Objektiv sollte man auch die Filter regelmäßig reinigen. Staub oder Schlieren auf dem Glas können auf dem Foto unschöne Flecken oder Reflexionen entstehen lassen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Filter mit klarem Wasser abzuspülen und vorsichtig trocken zu tupfen. Hartnäckige Verschmutzungen wirst du so aber nicht entfernen können.
Ich nutze für die genaue Reinigung etwas Linsenreinigungsflüssigkeit und ein sauberes Mikrofasertuch*. Staub entferne ich wie auf der Linse mit dem Blasebald oder dem Pinsel. Auf Reisen habe ich immer Brillenputztücher* dabei, die im Notfall ebenfalls gute Dienste leisten.
Zusammenfassung Fotografie Filter
Ja die Filter Fotografie ist ein wirklich umfangreiches Thema. Ich hoffe, dass ich dir in diesem Artikel die wichtigsten Fragen beantworten konnte und du nun für dich entscheiden kannst, welche Filter für deinen Einsatzzweck wirklich sinnvoll sind.
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte in der Zusammenfassung:
- Hochwertige UV-Filter machen als Schutz Sinn, vor allem wenn du viel Outdoor unterwegs bist.
- Einen Polfilter sollte jeder Fotograf dabei haben, da man gewisse Effekte, wie das Vermindern von Spiegelungen, in der Nachbearbeitung nicht erreichen kann.
- Graufilter/ ND-Filter sind ein unverzichtbares Werkzeug für Landschaftsfotografen und durch nichts zu ersetzen. Ihre zauberhaften Effekte kann auch das beste Bildbearbeitungsprogramm der Welt nicht nachstellen.
- Verlaufsfilter sind nur in der Landschaftsfotografie ein Thema und vor allem für detailverliebte Fotografen empfehlenswert, die das Handwerk Fotografie so richtig auskosten wollen. Alternativ kommt man mit einer Belichtungsreihe, die am Computer verrechnet wird, zu einem ähnlichen Ergebnis.
- Hobbyfotografen und all jenen, die keine Verlaufsfilter nutzen, empfehle ich die unkomplizierten Schraubfilter. Ein sperriges Stecksystem lohnt sich nur, wenn man regelmäßig mit Verlaufsfiltern fotografiert.
- Achte beim Kauf auf die richtige Filtergröße. Idealerweise kaufst du die Filter für dein größtes Objektiv und besorgst zusätzlich Adapterringe für die kleineren Gewindegrößen. So sparst du nicht nur eine Menge Geld, sondern hast auch mehr Platz im Rucksack.
- Und wenn du mit dem Gedanken spielst dir NiSi Filter zu kaufen, dann vergiss nicht, dass es mit meinem exklusiven Code NowNiSi 7% Rabatt auf den gesamten Einkauf bei NiSi gibt!
Fotografierst du schon mit Filtern? Lass mich in den Kommentaren wissen, was dein persönlicher Favorit ist und welche Effekte du am liebsten kreierst!
2 Comments
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
Hallo Christopher,
Danke für deinen netten Kommentar und viel Spaß beim Stöbern auf dem Blog 🙂
LG
Lisa