Island ist ein Land voller Naturwunder und spektakulärer Landschaften. Majestätische Gletscher, heiße Quellen, Geysire, Vulkane und bizarre Lava-Landschaften prägen das Bild. Außerdem gilt Island als Land der Wasserfälle. Das Schmelzwasser der Eisfelder und die wilden Flüsse des Hochlandes bahnen sich durch spektakuläre Schluchten ihren Weg zur Küste, wo sie in Form von Wasserfällen in die Tiefe stürzen. Wasserfälle in Island gibt es in allen Formen. Manche sind schwindelerregend hoch, einige mächtig und breit. Unter anderem befindet sich in Island mit dem Dettifoss sogar einer der stärksten und wasserreichsten Wasserfälle Europas. Andere Wasserfälle ergießen sich treppenförmig in Form von riesigen Stufen in die Tiefe. Bei einigen kannst du sogar hinten vorbei laufen und die Kraft des Wassers hautnah erleben.

Mehr als 100 Wasserfälle gibt es offiziell auf der Insel, doch man kann davon ausgehen, dass viele noch gar nicht entdeckt wurden. Für Landschaftsfotografen bietet das wasserreiche Island einen Spielplatz sondergleichen. Kaum ein anderes Land bietet so viele Möglichkeiten für spannende Langzeitbelichtungen und atemberaubende Bilder der tosenden Gischt, wie die Insel aus Feuer und Eis.

Auf Grund der Vielzahl ist es fast unmöglich, alle bedeutenden Wasserfälle Islands im Rahmen einer Reise zu besuchen. Frei nach dem Motto, wer die Wahl hat, hat die Qual. 

Um dir die Entscheidung zu erleichtern, möchte ich dir im Rahmen dieses Artikels die 25 schönsten Wasserfälle Islands vorstellen. Die Aufzählung ist rein subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 20 dieser Wasserfälle konnte ich bereits persönlich besuchen und fotografisch dokumentieren. 5 weitere stehen noch auf meiner Liste, aber ich wollte sie dir trotzdem nicht vorenthalten. Um dir die Navigation zu erleichtern, habe ich auch eine Karte eingefügt und teile zu jedem Wasserfall wichtige Tipps zur Anreise und, wenn möglich, den besten Fotostandpunkt. 

Das sind die schönsten Wasserfälle in Island

Wasserfälle im Westen Islands

1. Gullfoss – der berühmteste Wasserfall

Gullfoss
Der Gullfoss im Abendlicht

Der bekannteste und vermutlich auch meistbesuchte Wasserfall Islands ist der Gullfoss. Er liegt am berühmten Golden Circle, wo sich einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes befinden. Wer den Gullfoss untertags besucht, findet sich mit ziemlicher Sicherheit in einem Schwarm von Touristen wieder. Denn der Golden Circle mit den Highlights Gullfoss, Strokkur Geysir und Þingvellir Nationalpark zählt zu den beliebtesten Panoramastraßen des Landes. Ich empfehle dir daher, möglichst früh zu kommen oder deinen Besuch auf den Abend zu verlegen. Dann hast du selbst in der Hochsaison gute Chancen, den mächtigen Wasserfall ohne Menschenmassen zu erleben. 

Islands Gullfoss ist gut erschlossen, es gibt zahlreiche Wege und Plattformen, von denen du den Wasserfall betrachten und fotografieren kannst. Je näher du kommst, desto stärker wird die Gischt, ein Mikrofasertuch, um deine Linse zu trocknen, ist daher sehr zu empfehlen.

Parken: kostenlos am Parkplatz beim Besucherzentrum

2. Bruarfoss – der schönste Wasserfall 

wasserfälle in island Bruarfoss
Der eisblaue Bruarfoss

Nur einen Katzensprung entfernt findest du mit dem eisblauen Bruarfoss einen der schönsten Wasserfälle in Island. Bis vor wenigen Jahren war der Bruarfoss noch ein echter Geheimtipp, um dessen genaue Lage in Online- Foren und Facebook-Gruppen gerätselt wurde. Geparkt wurde wild in einer Ferienhausanlage, was deren Bewohner verständlicherweise auf die Palme trieb. Später wurde ein Wanderweg für Besucher angelegt, um den Touristenstrom zu lenken.

Mittlerweile hat sich das Naturjuwel (leider) zu einem echten Touristen-Hotspot entwickelt und zählt zu den Fixpunkten einer jeden Bustour. Sogar einen eigenen Parkplatz gibt es schon und Reisende ersparen sich so die durchaus fordernde Wanderung zum Wasserfall. Daher musst du auch beim Bruarfoss mit einem hohen Touristenaufkommen rechnen.

Die besten Chancen auf einen ungestörten Besuch hast du in den frühen Morgenstunden oder spät abends. Dann ist auch die Lichtstimmung am besten, denn das flache Licht der goldenen Stunde hebt die eisblaue Farbe besonders gut hervor. 

Tipp: Der beste Fotostandpunkt ist in der Mitte der Brücke. Falls du mit Stativ fotografierst, solltest du darauf achten, dass niemand drüber läuft, während du belichtest, da die Vibrationen für unscharfe Bilder sorgen. 

Parken: neuer Parkplatz, kostenpflichtig über die Parka App.

3. Öxarafoss –  der künstliche Wasserfall

wasserfälle in Island Öxarafoss
Öxarafoss im August 2023

Ebenfalls am Golden Circle im Þingvellir Nationalpark findest du den Öxarafoss. Er lässt sich über einen gut ausgebauten Wanderweg vom Besucherzentrum aus erreichen. Dieser Wasserfall ist weder besonders groß, noch besonders mächtig. Allerdings stürzt das Wasser recht pittoresk die Kontinentalspalte Allmannagja herunter, so dass er durchaus ein schönes Fotomotiv abgibt. 

Man geht übrigens davon aus, dass dieser Wasserfall in Island künstlich angelegt wurde, um die Bewohner Islands bei ihren jährlichen Treffen mit Wasser zu versorgen. 

Immerhin gilt der Þingvellir Nationalpark als Geburtsstätte des isländischen Parlaments, da sich hier schon vor mehr als tausend Jahren die Häuptlinge zu Debatten über das Recht in Island trafen. 

Als ich den Öxarafoss 2017 das erste Mal besuchte, konnte man sich noch relativ frei bewegen und so gute Fotostandpunkte finden. Mittlerweile ist hier alles abgesperrt und es wurde eine Aussichtsplattform errichtet. Daher ist man mit der Bildgestaltung leider etwas eingeschränkt. 

Parken ist kostenlos beim Besucherzentrum möglich. Wir haben hier während der Wanderung unser Elektroauto geladen.

4. Faxifoss – der unbekannte Wasserfall

Der Faxafoss fotografiert von der oberen Plattform

Der Faxifoss ist auch als Faxafoss oder Vatnsleysufoss bekannt. Es handelt sich um einen eher unbekannten Wasserfall, der ungefähr in der Mitte zwischen dem großen Geysir und dem Bruarfoss liegt. Sein Besuch lässt sich also gut mit einer Tour auf dem Golden Circle verbinden. 

Der Wasserfall ist deutlich kleiner als der Gullfoss und landschaftlich nicht so spektakulär wie der Bruarfoss, dennoch lohnt sich der Besuch meiner Meinung nach. Der Faxifoss fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und ist deutlich weniger überlaufen als die bekannten Island Sehenswürdigkeiten. 

Es gibt einen kostenpflichtigen Parkplatz (700 ISK), von dem man zum Fluss hinunter wandern kann. Fotos bieten sich von der Plattform weiter oben als auch in unmittelbarer Nähe vom Wasserfall an. Man kann sich hier noch halbwegs frei bewegen und verschiedene Perspektiven ausprobieren. 

Parken: kostenpflichtiger Parkplatz hinter einem Schranken (700 ISK)

5. Glymur Wasserfall – der ehemals höchste Wasserfall Islands

wasserfälle in island Glymur
Aussichtspunkt auf den Glymur

Etwas mehr als eine Stunde Fahrt von Reykjavik entfernt, im Gemeindegebiet von Hvalfjarðarsveit, befindet sich der Wasserfall Glymur. Bis 2011 galt dieser 196 m hohe Wasserfall als höchster Wasserfall Islands. Mittlerweile darf sich der Morsárfoss im Nationalpark Vatnajökull mit diesem Titel schmücken, doch das ändert nichts am beeindruckenden Anblick des Glymur Wasserfalls.

Um in den Genuss eben dieses Anblicks zu kommen, musst du allerdings deine Wanderschuhe schnüren. Denn anders als viele Wasserfälle in Island ist der Glymur nicht bereits von der Straße her sichtbar oder im Rahmen eines kurzen Spaziergangs zu besuchen. Ganz im Gegenteil, der Aufstieg zum Aussichtspunkt erfordert Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und vor allem keine Angst vor nassen Füßen, denn es ist eine abenteuerliche Flussüberquerung nötig. Wasserdichte Schuhe und eventuell ein Handtuch zum Abtrocknen sind Pflicht. 

Der letzte Abschnitt des Pfades ist teilweise ausgesetzt und mit Seilen gesichert und führt entlang wirklich steiler Abhänge und Klippen. Ich kann dir nur raten, deinen gesunden Menschenverstand einzusetzen und gebührlichen Respektabstand einzuhalten, denn man weiß nie, ob die Kanten brüchig sind.

Oben angekommen, eröffnet sich dir ein traumhafter Ausblick auf den Wasserfall, der sich 196 m in die Tiefe einer moosbewachsenen Schlucht ergießt. Auch der Panoramablick ins Umland ist nicht zu verachten. 

Für den Rückweg gibt es zwei Optionen: Entweder auf demselben Weg zurück oder als Rundwanderung, indem man weiter aufsteigt und den Fluss oberhalb des Wasserfalls ein weiteres Mal quert (Badeschlappen oder Crocs empfehlenswert).

Meines Wissens ist der Rückweg auf der Westseite des Wasserfalls nicht beschildert und verläuft als Trampelpfad, bis er irgendwann wieder auf den ursprünglichen Wanderweg trifft. Beide Varianten sind etwa 6 km lang und benötigen etwa 3 Stunden reine Gehzeit. 

Parken: Kostenlos am Ende der Zufahrtsstraße (Schotter)

6. Hraunfossar – der ungewöhnlichste Wasserfall

Der Hraunfossar tritt unter einem Lavafeld hervor

Als nächstes möchte ich dir den zauberhaften Hraunfossar Wasserfall vorstellen. Der Hraunfossar liegt etwas abseits der klassischen Touristenroute, doch meiner Meinung nach zahlt sich der Besuch auf jeden Fall aus. 

Denn der Hraunfossar ist mit Sicherheit nicht nur einer der schönsten, sondern auch der ungewöhnlichste Wasserfall Islands. Das Wasser tritt nämlich unterhalb eines Lavafelds hervor und ergießt sich dann in schleierförmigen Kaskaden in den intensiv blauen Fluss Hvítá. Quelle des Hraunfossar ist der Gletscher Langjökull, seines Zeichens das zweitgrößte Eisfeld in Island. 

Trotz deiner recht abgelegenen Lage ist sowohl die Zufahrtsstraße als auch die Infrastruktur vor Ort sehr gut ausgebaut. Es gibt einige einfach zu begehende Wege und Aussichtsplattformen. Neben dem kostenlosen Parkplatz befindet sich ein Café mit Toiletten. 

Leider schüttete es bei meinem Besuch wie aus Kübeln, so waren meine Fotomöglichkeiten etwas eingeschränkt. Es zahlt sich aber auf jeden Fall aus, die Gegend zu erkunden und die ausgeschilderten Wege abzulaufen, um verschiedene Perspektiven auszuprobieren. 

7. Barnafoss – der sagenumwobene Wasserfall

Brnafoss island
Der Barnafoss bahnt sich seinen Weg durch Lavagestein

In unmittelbarer Nähe zum Hraunfossar befindet sich mit dem sagenumwobenen Barnafoss ein weiterer fotogener isländischer Wasserfall. Barnafoss bedeutet auf Deutsch “Kinderwasserfall”. Diesen Namen verdankt der Wasserfall einer tragischen Geschichte, denn einer Legende nach stürzten hier zwei Bauernkinder in die Fluten, nachdem sie versucht hatten, eine natürliche Steinbrücke zu überqueren. 

Man erzählt, dass die Mutter daraufhin die Brücke zerstören ließ, damit sich so ein tragisches Unglück nicht wiederholen könnte. 

Heute gibt es eine stabile Fußgängerbrücke über dem Fluss Hvítá und eine Aussichtsplattform, von der aus du den Wasserfall gefahrlos bewundern und fotografieren kannst. Mich faszinierte besonders seine intensive Farbe und der Kontrast zum rotbraunen Lavagestein.

8. Kirkjufellsfoss – der fotogenste Wasserfall

wasserfälle auf island Kirkjufellsfoss
Das bekannteste Fotomotiv Islands: Der Kirkjufellsfoss

Nach dem Besuch des Hraunfossar und des Barnafoss bietet sich die Weiterreise auf die Halbinsel Snaefellsnes an. Snaefellsnes ist nicht nur per se ein Highlight, es beherbergt auch einen der bekanntesten Wasserfälle Islands überhaupt. Der pittoreske Kirkjufellsfoss ist vermutlich nicht nur einer der schönsten Wasserfälle in Island, sondern eines der meistfotografierten Motive der Insel.

Dabei ist der Wasserfall selbst weder besonders groß, noch besonders spektakulär. Je nach Wasserstand handelt es sich eigentlich nur um ein kleines Rinnsal. Jedoch ist es die Kombination aus dem Wasserfall und dem markanten Berg Kirkjufell, der die Szenerie so besonders macht. 

Und so verwundert es nicht, dass sich allabendlich pünktlich zum Sonnenuntergang ein Stativ neben das andere reiht und Fotografen um die besten Plätze buhlen. Im Winter ist dieser Ort übrigens auch ein beliebter Standpunkt für Nordlichtfotos. 

Tipp: Komme deutlich VOR Sonnenuntergang, denn sobald die Sonne hinter den umliegenden Hügeln verschwindet, gibt es kein Restlicht mehr auf dem Berg. Das beste Licht hast du gut eine Stunde vorher!

Parken: Kostenpflichtig (700 ISK)

9. Selvallafoss – der bezaubernde Wasserfall

selvallafoss island
Der bezaubernde Selvallafoss

Ebenfalls auf der Halbinsel Snaefellsnes findest du den versteckten Wasserfall Selvallafoss. Er befindet sich nur wenige hundert Meter vom Parkplatz entfernt, ist aber von der Straße aus nicht sichtbar. Dieser idyllische Wasserfall ergießt sich in drei großen Treppen wie ein Schleier in eine wunderschöne, sattgrüne Landschaft.

Diese lockt nicht nur Fotografen, sondern auch Schafe an, die gerne rund um den Wasserfall grasen. Deshalb ist er unter Einheimischen auch als „Schaf-Wasserfall“ bekannt.

Meiner Meinung nach handelt es sich bei diesem Prachtstück definitiv um einen der idyllischsten und fotogensten Wasserfälle Islands. Mittlerweile gilt er zwar nicht mehr als Geheimtipp, aber das Besucheraufkommen an diesem Wasserfall hält sich trotzdem in Grenzen.

Du kannst bis hinunter an den Fluss wandern, es macht aber auch Sinn, zwischendurch Fotos zu machen und verschiedene Perspektiven an den drei Kaskaden auszuprobieren. Offensichtlich ist es auch möglich, hinter den Wasserfall zu wandern, das habe ich persönlich allerdings nicht ausprobiert.

Parken: kostenlos in einer Parkbucht an der Straße

Die schönsten Wasserfälle in Islands Norden

Auch im Norden Islands warten einige Wasserfälle darauf entdeckt zu werden. Zu den bekanntesten zählen der bezaubernde Godafoss, der Wasserfall der Götter und der mächtige Dettifoss im Nordosten des Landes. Beide gehören ohne Zweifel zu den Top-10 der schönsten Wasserfälle in Island.

10. Godafoss – das Highlight im Norden Islands

godafoss
Der Godafoss im August 2017

Den wunderschönen Godafoss besuchte ich bei meiner Islandreise 2017. Damals war die Welt noch in Ordnung und der Besuch der Wasserfälle war großteils noch ohne lästige Absperrungen möglich. In der Zwischenzeit hat sich das leider auf Grund zahlreicher Vorfälle geändert. Mangels Hausverstand dürften einige Touristen in den Wassermassen verunglückt sein. Fotos, wie du sie hier vom Godafoss siehst, sind demnach nicht mehr möglich!

Unbestritten ist, dass der Godafoss nach wie vor ein absolut lohnendes Reiseziel ist. Der auch „Wasserfall der Götter“ genannte Wasserfall wird vom Fluss Skjálfandafljót gespeist und ergießt sich über eine etwa 30 m breite hufeisenförmige Felskante in eine türkisfarbene Lagune. In der Mitte wird der Godafoss von einem Felsen geteilt. Seine Höhe beträgt nur etwa 12 m, das ändert aber nichts am beeindruckenden Anblick dieses Wasserfalls.

Der Godafoss ist meiner Meinung nach einer der Wasserfälle, die du bei deiner Island Rundreise auf keinen Fall verpassen darfst. Man kann beide Seiten besuchen und den Wasserfall aus unterschiedlichen Perspektiven fotografieren.

Tipp: Am Ostufer kann man bis zum Fluss hinuntergehen und hat die gesamte hufeisenförmige Fallkante im Blick.

Parken: meines Wissens nach kostenlos auf den offiziellen Parkplätzen

11. Dettifoss – der stärkste Wasserfall

dettifoss
Der Dettifoss von Westen aus gesehen

Ein weiterer Wasserfall, den du bei deiner Island Reise nicht verpassen solltest, ist der gewaltige Dettifoss im Nordosten des Landes. Auf Grund der Wassermassen, die hier pro Sekunde in die Tiefe stürzen gilt er als einer der wasserreichsten und energiereichsten Wasserfälle Europas.

Der Dettifoss ist etwa 100 Meter breit und seine Fallhöhe beträgt etwa 45 Meter. Im Sommer können die Wassermengen bei 1.500 Kubikmeter pro Sekunde liegen, im Jahresschnitt sind es immer noch knapp 200 Kubikmeter pro Sekunde. Die Kraft des Wassers wird einem am Dettifoss definitiv in beeindruckender Art und Weise vor Augen geführt.

Wie auch der Godafoss ist er Teil des „Diamond Circles“, der eine Rundtour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Norden Islands bezeichnet. Sofern du Island auf der Ringstraße umrundest, solltest du diesen Abstecher unbedingt mit einplanen.

Um zum Dettifoss zu kommen gibt es übrigens zwei Möglichkeiten: Die entspannte Möglichkeit führt von Westen her über die Straße 862. Diese ist gut ausgebaut und endet an einem ebenso gut ausgebauten Parkplatz samt Toiletten und Picknickplätzen. Nach ein paar hundert Metern Fußweg kann man das Naturspektakel von einer Aussichtsplattform aus bewundern.

An der Ostseite kommt man deutlich näher an den Wasserfall heran. Allerdings führt die Anfahrt über die sehr schlecht ausgebaute Schotterstraße 864 und ist nichts für schwache Nerven (und kleine Autos ohne Bodenfreiheit). Auch Infrastruktur gibt es auf dieser Seite nicht. Dafür sind die Aussichten auf den Dettifoss und die umliegende Landschaft deutlich spektakulärer. Aus fotografischer Sicht würde ich dir empfehlen, beide Seiten zu besuchen, allerdings nur, wenn du einen entsprechenden fahrbaren Untersatz gemietet hast.

Parken: kostenlos auf beiden Parkplätzen

12. Selfoss – der übergangene Wasserfall

selfoss wasserfall
Die vielen Wasserfälle des Selfoss

Unweit des mächtigen Dettifoss befindet sich der kleinere, aber nicht weniger fotogene Selfoss. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt im Süden Islands. Vom Parkplatz am Westufer sind es etwa 600 m One-Way, bis du den Aussichtspunkt auf den Selfoss erreichst. Ein kurzer Weg, der sich meiner Meinung nach definitiv lohnt. Auch wenn der Selfoss verständlicherweise im Schatten des berühmten Nachbarn steht.

Aus rein fotografischer Sicht ist der Selfoss eigentlich der schönere Wasserfall. Es handelt sich auch nicht nur um einen, sondern um mehrere kleine Fälle, die sich über eine Breite von mehreren hundert Metern in eine Schlucht ergießen. Ein wunderschönes Schauspiel, das die Natur geschaffen hat und das definitiv auf deiner Liste stehen sollte.

Parken: auf demselben Parkplatz am Ende der Straße 862.

Übersicht von Wasserfällen im Süden und Südosten von Island

13. Fossálar Waterfall – der oft übersehene Wasserfall

Fossalar
Direkt neben der Ringstraße liegt der Fossalar

Direkt an der Ringstraße im Südosten Islands befindet sich dieser kleine und sicherlich oft übersehene Wasserfall. Von der Straße aus gesehen sieht er im Vergleich zu anderen Wasserfällen in Island fast aus wie ein kleines Rinnsal, doch durch die Wahl der richtigen Perspektive lässt sich dieser Wasserfall sehr ansprechend in Szene setzen. Ich persönlich denke, dass dieses Foto eines der besten von allen Bildern ist, die ich bei meinem Island Aufenthalt 2023 geschossen habe.

Parken: Direkt an der Straße ist ausreichend Platz, um dein Auto sicher abzustellen. Vorsicht beim Überqueren der Ringstraße

14. Stjórnarfoss – klein, aber oho

Stjórnarfoss island
Der bezaubernde Stjórnarfoss

In der Nähe der unaussprechlichen Stadt Kirkjubæjarklaustur findet man den kleinen, aber feinen Stjórnarfoss. Er liegt eingebettet in einer sattgrünen, moosbewachsenen Schlucht und gibt ein bezauberndes Fotomotiv. Durch die mächtigen Klippen wirkt der Wasserfall kleiner als er ist, tatsächlich hat der Stjórnarfoss eine Fallhöhe von fast 15 Metern.

Ein großer Vorteil ist, dass hier kaum Leute unterwegs sind, obwohl sich direkt daneben ein Campingplatz befindet. Übrigens ein sehr schöner und ruhiger Ort zum Übernachten, falls du mit dem Zelt oder dem Camper unterwegs bist.

Parken: Kostenlos am Parkplatz beim Campingplatz

15. Svartifoss – der elegante Wasserfall

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Der Svartifoss ergießt sich vor einer Kulisse aus Basaltgestein

Im Skaftafell Nationalpark im Südosten Islands erwartet dich mit dem bezaubernden Svartifoss ein weiteres Highlight. Der Svartifoss ist weder besonders hoch, noch besonders mächtig, doch er fügt sich äußerst fotogen in eine Landschaft aus dunklem Basaltgestein ein. Dieser Lage verdankt er wohl auch seinen Namen, denn Svartifoss bedeutet nichts anderes als „schwarzer Wasserfall“.

Um ihn zu erreichen, ist ein kleiner Fußmarsch auf einem gut ausgebauten Weg nötig. Wer möchte, kann den Abstecher zum Svartifoss auch zu einer aussichtsreichen Rundwanderung im Skaftafell Nationalpark ausweiten. Die Wege sind für isländische Verhältnisse ganz gut gekennzeichnet und ausgebaut. Insgesamt ist man etwa 5 km unterwegs und kann dabei großartige Ausblicke auf die Umgebung genießen. Absolut empfehlenswert, um sich bei einem Roadtrip auf der Ringstraße etwas die Beine zu vertreten.

Parken: Beim Nationalparkzentrum Skaftafell, kostenpflichtig (1000 ISK)

16. Skogafoss – der Touristenmagnet

skogafoss
Der mächtige Skogafoss

Was wären die schönsten Wasserfälle in Island ohne Skogafoss? Natürlich darf dieser legendäre Wasserfall im Süden Islands nicht in diesem Artikel fehlen. Mit einer Höhe von etwa 60 Metern und einer Breite von gut 25 Metern zählt der Skogafoss zu den größten und beeindruckendsten Wasserfällen in Island.

Bei Sonnenschein bildet sich oft ein wunderschöner Regenbogen vor der Gischt, was diesem Wasserfall einen besonderen Zauber verleiht.

Auf Grund seiner guten Erreichbarkeit ist er Bestandteil quasi aller Island Rundreisen und geführten Bustouren. Dementsprechend hoch ist das Besucheraufkommen am Skogafoss. Untertags ist es fast unmöglich, ein Foto ohne störende Menschen zu schießen.

Mein Tipp: Komme ganz früh am Morgen oder übernachte gleich am angeschlossenen Campingplatz. Dann hast du den Skogafoss mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz für dich alleine, auch im Hochsommer.

Parken: Kostenlos. (Achtung: Ab September 2024 neuer, kostenpflichtiger Parkplatz!)

17. Insider-Tipp: Hestavaðsfoss & Wasserfall-Wanderung

Hestavaðsfoss
Hestavaðsfoss und Beginn der Wanderung entlang der Skoga

Neben dem Skogafoss führt eine Treppe hinauf zu einer Aussichtsplattform, von der du den beeindruckenden Wasserfall von oben betrachten kannst. Außerdem gibt es dort ein Tor, das den Weg zu einem der bestgehütetsten Geheimnisse Islands weist.

Hier oben startet nämlich die Wanderung entlang der Skoga, die dich auf rund 22 km vorbei an vielen weiteren Wasserfällen durch eine herrliche Landschaft und unberührte Natur ins Hochland führt. Der erste Wasserfall, den du siehst, heißt übrigens Hestavaðsfoss. Er ist schon ziemlich fotogen, doch es ist nur der Auftakt.

Wer die gesamte Tour geht, erreicht den Fimmvörduhals-Pass, eine der schönsten Wanderungen in Island. Du kannst aber auch nur bis zur Brücke über den Fluss Skoga laufen und am Weg die vielen Wasserfälle bewundern. Am gleichen Weg zurück ergibt das eine schöne Tagestour!

Parken: Am Parkplatz des Skogafoss kostenlos. (Achtung: Ab September 2024 neuer, kostenpflichtiger Parkplatz!)

18. Kvernufoss – die idyllische Alternative

wasserfälle in Island kvernufoss

Ob du es glaubst oder nicht, unweit des überlaufenen Skogafoss gibt es eine idyllische Alternative, wo es (noch) deutlich ruhiger zugeht. Versteckt in einem geradezu magisch anmutenden Tal liegt der Kvernufoss, der optisch sehr stark an den berühmten Seljalandsfoss erinnert, den ich dir gleich vorstellen werde.

Die Landschaft rund um diesen Wasserfall erinnert ein bisschen an ein Hobbitland, man erwartet fast, dass man irgendwann auf Elfen und Trolle treffen wird. Der Wasserfall selbst hat eine Höhe von etwa 40 Metern und seine Besonderheit ist definitiv, dass man hinten vorbeilaufen kann.

Vom Parkplatz sind es etwa 20 min Fußweg (ca. 1 km) bis zum Wasserfall. Eine einfache und landschaftlich sehr ansprechende Wanderung.

Parken: Kostenpflichtig beim Skoga Museum (Parka App)

19. Seljalandsfoss – der magische Wasserfall

Seljalandsfoss
Der Seljalandsfoss im Sonnenuntergang

Von allen bezaubernden Wasserfällen in Island ist der Seljalandsfoss vermutlich einer der bekanntesten und neben dem Skogafoss eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Island. Man sieht dieses Wunder der Natur sehr oft auf Bildern und Werbeanzeigen für Island Reisen.

Das Wasser stürzt hier spektakulär über eine etwa 60 m hohe Klippe. Das Besondere an diesem Wasserfall ist seine Lage vor einer natürlichen Höhle. Dadurch ist es möglich, hinter dem Seljalandsfoss vorbeizugehen und ihn komplett zu umrunden. Je nach Windrichtung ein ziemlich nasses Vorhaben, daher empfehle ich dir dringend eine Regenhose und eine wasserdichte Jacke.

Der Seljalandsfoss ist eines der beliebtesten Reiseziele in Island, stell dich darauf ein, dass es tagsüber sehr voll ist und du dich quasi anstellen musst, um den Wasserfall einmal zu umrunden. Fotografieren kannst du untertags vergessen, aber das Licht ist abends, kurz vor Sonnenuntergang, sowieso viel besser. Im Sommer kannst du durch den Wasserschleier hindurch in die untergehende Sonne fotografieren.

Parken: kostenpflichtiger Parkplatz vorhanden

20. Gljúfrabúi – der versteckte Wasserfall

Gljúfrabúi
Vom Gljúfrabúi existiert nur dieses Handyfoto

Ein weiteres Schauspiel der Natur erwartet dich nur wenige Meter entfernt. Unweit des Seljalandsfoss stürzt der Gljúfrabúi in eine natürliche Höhle. Man kann diese betreten und sehr nahe an den Wasserfall herankommen. Allerdings muss man dafür durchs seichte Wasser waten und auch innerhalb der Höhle ist es sehr nass und die Gischt ist enorm.

Nicht gerade ideale Bedingungen zum Fotografieren, daher begnügte ich mich persönlich mit Handyfotos. Vor dem Wasserfall befindet sich ein Felsen, den mutige (und nicht wasserscheue) Menschen gerne zum Posieren nutzen.

Parken: Am kostenpflichtigen Parkplatz des Seljalandsfoss

Weitere sehenswerte Wasserfälle in Island (persönlich noch nicht besucht)

Folgende Wasserfälle sind definitiv einen Besuch wert und daher möchte ich sie auch erwähnen, obwohl ich es selbst noch nicht geschafft habe, sie zu besichtigen. Drei davon standen bei meinem spontanen Island-Besuch im August 2023 auf der Liste, fielen jedoch dem dichten Programm zum Opfer. Doch Island hat mich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen und ich werde diese Auflistung beizeiten mit Bildmaterial ergänzen. 

21. Svöðufoss

Der Svöðufoss befindet sich auf der Halbinsel Snaefellsnes und gilt als einer der fotogensten Wasserfälle Islands. Im Vergleich zum teils schon sehr überlaufenen Kirkjufellsfoss handelt es sich noch um einen echten Geheimtipp.

Vom Parkplatz aus sind es etwa 1,5 km oder 30 Minuten bis zum Wasserfall. Tipp: Fotografiere auch aus der Distanz, dann kannst du den Wasserfall mit dem Berg Snaefellsnes im Hintergrund ablichten.

Parken: Es wurde ein neuer Parkplatz errichtet, keine Infos über die Kosten

22. Skútafoss

In Ostisland, unweit des Vestrahorns, befindet sich der Skútafoss, der oft auch als versteckter Wasserfall bezeichnet wird. Eine kleine, leicht übersehbare Schotterstraße führt von der Ringstraße Richtung Wasserfall. Sie wird im Verlauf immer schlechter, daher solltest du mit Autos mit wenig Bodenfreiheit schon bei der ersten Parkmöglichkeit parken und den Rest des Weges zu Fuß laufen.

Mit seiner Höhe von etwa 10 m ist dieser Wasserfall nicht besonders beeindruckend, doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten für interessante Perspektiven. Unter anderem aus der Höhle, die sich hinter dem Wasserfall befindet.

Parken: kostenlos

23. Morsárfoss – der höchste Wasserfall Islands

Der Morsárfoss ist mit Sicherheit einer der spektakulärsten Wasserfälle in Island, denn er stürzt 227 Meter in die Tiefe. Mit dieser beeindruckenden Höhe gilt er als der höchste Wasserfall Islands. Er liegt im Vatnajökull-Nationalpark und kann nur im Rahmen einer Wanderung besichtigt werden. Und selbst dann siehst du ihn nur aus mehreren Kilometern Entfernung.

Wer näher heran will, muss über einen Gletscher wandern und eine entsprechende Ausrüstung dabei haben. Es empfiehlt sich für dieses Vorhaben, einen ortskundigen Guide zu buchen.

Parken: Beim Nationalparkzentrum Skaftafell, weiter zu Fuß bis zum Aussichtspunkt

24. Háifoss, Granni & Hjalparfoss

Am Rand des Hochlands im Fossárdalur-Tal im südlichen Island befindet sich mit dem Háifoss der dritthöchste Wasserfall der Insel. Das Wasser stürzt hier aus 122 Metern in die Tiefe einer äußerst beeindruckenden Schlucht. Etwas oberhalb liegt der Granni Wasserfall, sodass man vom Aussichtspunkt zwei Wasserfälle im Blick hat.

Die Straße 32, die zum Háifoss führt, ist eine Schotterstraße und nicht im besten Zustand, daher solltest du sie nur mit einem Allrad-Auto mit ausreichend Bodenfreiheit fahren. Am Weg passierst du außerdem den ebenfalls sehr fotogenen Hjalparfoss, der allerdings nur über eine Fallhöhe von etwa 10 Metern verfügt.

25. Dynjandi – das Highlight der Westfjorde

Der Dynjandi befindet sich in den Westfjorden und zählt zu den bekanntesten Wasserfällen des Landes. Sein Name bedeutet „der donnernde“. Er stürzt aus einer Höhe von 100 Metern schleierförmig über zahlreiche Stufen in die Tiefe. Früher galt er als echter Geheimtipp, mittlerweile ist der Dynjandi das Highlight aller Bustouren im Nordwesten sowie ein beliebtes Ausflugsziel von Kreuzfahrttouristen.

Dementsprechend voll wird es untertags am Parkplatz. Der Dynjandi ist schon vom Parkplatz aus zu sehen, aber es empfiehlt sich, den etwa 15 minütigen Aufstieg in Angriff zu nehmen, um ihn in voller Pracht erleben zu können.

Mein Bonustipp: Klifbrekku

Im Osten Islands in einem verwunschenen Canyon am Fuß des Mjóifjörður Fjords versteckt sich mit dem Klifbrekku einer der letzten echten Geheimtipps Islands. Treppenförmig ergießt sich hier das Wasser in eine sattgrüne Traumlandschaft.

Es gibt hier weder einen Parkplatz, noch einen offiziellen Wanderweg, allerdings ist der Katarakt von der Stichstraße aus sichtbar. Die Straße ist in einem schlechten Zustand und ein 4WD ist dringend zu empfehlen!

Karte mit den schönsten Wasserfällen in Island

Die Anzahl der Wasserfälle auf Island ist beeindruckend. Damit du die Orientierung nicht verlierst und deine Reise sorgfältig planen kannst, habe ich dir hier eine Karte mit allen in diesem Beitrag erwähnten Wasserfällen eingefügt. Sollte ich auf zukünftigen Reisen noch weitere Wasserfälle entdecken, werden die Karte und der Beitrag natürlich entsprechend ergänzt.

Ich hoffe, dir haben meine Tipps zu den schönsten Wasserfällen in Island gefallen. Schreib mir gerne deinen Favoriten in die Kommentare. Viele weitere hilfreiche Artikel für die Planung deiner Island Reise habe ich dir unten verlinkt.

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Author

Hat 1 Jahr in Mexiko gelebt, ist solo durch Neuseeland & Australien gereist und war im Overlander im südlichen Afrika unterwegs. Lisa liebt Abenteuer- und Aktivreisen, spannende Herausforderungen und ist dabei immer auf der Suche nach dem perfekten Fotomotiv. Dafür schleppt sie auch gerne ihre gesamte Kameraausrüstung auf einen Berg.

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