Urlaub in Österreich. Was für einen österreichischen Reiseblog naheliegend klingen mag, fristete bis dato eher ein Schattendasein auf unserer Seite. Inspiriert durch die schieren Unmengen an fernwehverursachenden Reiseblogs und Instagram-Accounts und dem quasi Wetteifern in der Community, nach dem exotischten, außergewöhnlichsten und beeindruckendsten Reiseziel, sowie durch die überraschend günstige Verfügbarkeit von Fernreisezielen und Langstreckenflügen, gerät das eigene Heimatland schnell mal in den Hintergrund.

Urlaub in Österreich? Dafür hat man dann meisten leider keine Zeit, denn der Jahresurlaub wird zu Beginn des Jahres fix verplant – möglichst weit weg und abenteuerlich sollte es bitte sein – und an den wenigen langen Wochenenden wird ein Städtetrip in eine europäische Trendmetropole eingeschoben. Urlaub in der Heimat? Wenn ich Glück habe, gehen sich zwischen Jänner und März ein paar Tage Skifahren auf den heimischen Pisten aus, bevor die kostbaren Urlaubstage endgültig verbraucht sind.

Als mich eine Freundin Ende August fragte, ob ich spontan Lust auf einen Wanderurlaub in der Steiermark, dem grünen Herzen Österreichs, hätte, war ich unschlüssig. Wäre das nicht zu „normal“ und sollte ich vielleicht nicht lieber nach Amsterdam oder Stockholm fliegen, beides Städte, die schon seit Jahren ganz oben auf meiner „To-Travel-Liste“ stehen? Am Ende siegten die Überredungskunst meiner lieben Freundin und die Aussicht auf etwas körperliche Betätigung beim Wandern, nachdem ich mich in den letzten Monaten berufsbedingt etwas gehen lassen hatte, was mein wöchentliches Sportpensum betrifft.

Top-ausgerüstet und hoch motiviert machten wir uns also auf ins schöne Rohrmoos bei Schladming, wo wir mit viel Glück noch ein Zimmer im Hotel Bergkristall* ergattert hatten. Die Homepage des Hotels versprach viel: sonnige Ruhelage, gemütliche Zimmer, Bio-Frühstück, Yoga-Unterricht, geführte Wanderungen und Sauna sowie Infrarotkabine, um sich von den Wanderstrapazen zu erholen. Vielleicht sogar genau das Richtige, um noch einmal zu entspannen, bevor es Mitte September auf meinen Abenteuerurlaub nach Namibia und Botswana geht.

Der erste Eindruck täuschte jedenfalls nicht. Das familiär geführte Hotel liegt in einer Ruhelage am Rande von Rohrmoos, ohne dabei komplett weg vom Schuss zu sein. Ein Auto ist trotzdem von Vorteil, da in Rohrmoos selber nicht viel los ist und man mehr Auswahl hinsichtlich Essen, Nachtleben und Einkaufsmöglichkeiten im Nachbarort Schladming findet, den man über eine Serpentinenstraße in wenigen Minuten mit dem Auto erreicht. Und auch wenn einige Wanderungen direkt vom Haus wegführen, die schönsten Ausflüge in dieser Gegend verlangen nach einem fahrbaren Untersatz oder aber einer genauen Studie des Busfahrplans, um zum jeweiligen Ausgangspunkt zu gelangen.

Da wir Mittwochs ziemlich spät ankamen und eine mehrstündige Autofahrt hinter uns hatten (ab Wien ca. 3 Std.) fielen wir ziemlich geschafft ins Bett und beschlossen, die Planung unserer Touren für die kommenden Tage auf den nächsten Morgen zu verlegen. Schließlich wollten wir uns ja nicht hetzen, sondern die Berge genießen und Energien tanken.

Exkurs: Nachdem dieser Artikel auf Grund der unzähligen tollen Erlebnisse mal wieder viiiieeeellll zu lang geworden ist, habe ich dir hier die einzelnen Touren verlinkt, so dass du direkt zu den Informationen deiner Wahl springen kannst. Aber natürlich lohnt es sich auf jeden Fall, den ganzen Artikel zu lesen, da während des Aufenthalts auch viele tolle Bilder entstanden sind, von denen ich einige hier mit dir teile!

Ausflug Nr. 1: Wanderung von der Eschachalm über die Neualm zu den Duisitzkarseen

Ausflug Nr. 2: Von der Talstation Dachsteingondel zur Südwandhütte und über den Schönbühel retour

Ausflug Nr. 3: Besuch des Dachsteingletschers mit Skywalk, Hängebrücke, Treppe ins Nichts und Eispalast

Ausflug Nr. 4: Wanderung von der Ursprungsalm zu den Giglachseen (optional mit Übernachtung)

Ausflug Nr. 5: Wanderung von den Giglachseen zur steirischen Kalkspitze und retour zur Ursprungsalm

Urlaub in Österreich Tag 1

Am nächsten Tag wurden wir von strahlendem Sonnenschein und einem blauen Himmel wie aus dem Bilderbuch geweckt. Ein Segen nach dem eher durchwachsenen Sommer und außerdem perfekte Bedingungen für das Wandern in hochalpinem Gelände. Urlaub in Österreich, besonders in den Bergen, ist ja durchaus mit einem gewissen Wetterrisiko verbunden, diesmal spielte der Wettergott aber alle Stücke und die Heimat präsentierte sich in fast schon kitschiger Art und Weise. Als ob sie mir sagen wollte: „Du hättest mir ja schon früher mal Beachtung schenken können, anstatt deinen Blog mit unzähligen exotischen Möchtegerntraumzielen zu füllen!“

Bio-Frühstück und regionale Schmankerln im Hotel Bergkristall

Urlaub in Österreich Hotel Bergkristall
Frisches Bio-Gebäck und Bio-Gemüse im Hotel Bergkristall
Urlaub in Österreich Hotel Bergkristall
Alles ist biologisch und auch für vegane Kost ist gesorgt im Bio-Hotel Bergkristall

Nach dem unglaublich leckeren Bio-Frühstück mit hausgemachten Bio-Marmeladen, diversen selbst kreierten Müslis, Obst und Gemüse aus regionaler Bio-Landwirtschaft, frischem Bio-Gebäck vom Bäcker neben an und weichen Eiern von glücklichen Hühnern, machten wir uns an die Routenplanung und wurden dabei vom Chef des Hauses tatkräftig unterstützt. Wir hatten uns zwar vorab im Internet schon grob über empfehlenswerte Wanderungen informiert und im Hotel stehen dir auch diverse Ordner mit Überblicken und Zusammenfassungen der schönsten Routen zur Verfügung, die persönliche Beratung war aber trotzdem Gold wert. So erfuhren wir zum Beispiel, dass wir unsere ausgewählte Route zu den Duisitzkarseen andersherum angehen sollten als ursprünglich geplant, ein Tipp, der sich im Nachhinein als goldrichtig entpuppte, da wir so die Seen als absolutes Highlight erst am Ende der Tour besuchten.

Ausflug Nr. 1: Wanderung von der Eschachalm über die Neualm zu den Duisitzkarseen

Die Wanderung zu den Duisitzkarseen startet bei der Eschachalm im Rohrmooser Obertal. Es gibt die Möglichkeit mit dem Bus anzureisen, ich würde dir dennoch dringend einen eigenen PKW empfehlen, da die Busse nur dreimal am Tag fahren und du so vom Busfahrplan abhängig bist. Spontane Routenänderungen, ein längeres Verweilen auf den Hütten oder ein Genießen der letzten Sonnenstrahlen sind bei einer Anreise mit dem Bus nur eingeschränkt möglich. Der letzte Bus Richtung Rohrmoos bzw. Schladming verlässt die Eschachalm um 17 Uhr und glaube mir, der Weg von dort in Richtung Ort ist wirklich verdammt weit, das möchtest du, speziell nach dieser doch recht intensiven Wanderung, nicht mehr zu Fuß gehen!

Parken kannst du direkt vor der Eschachalm oder, wenn du das letzte Stück, das über eine recht schmale, unbefestigte Forststraße führt, vermeiden möchtest, bei der Haltestelle Hopfriesen. Wenn du von hier losmarschierst, verlängert sich deine Wanderzeit um ca. 35 min.

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Forststraße zur Eschachalm

Vom Parkplatz Eschachalm führt eine Forststraße linker Hand Richtung Neualm. Der Weg ist größtenteils breit und lässt sich gut begehen, festes Schuhwerk ist für diese Tour trotzdem Pflicht. Der Aufstieg führt außerdem durch den Wald, was besonders an heißen Tagen angenehm ist, da die Bäume Schatten spenden und dir die Sonne (die du auf den Bergen niemals unterschätzen solltest!) nicht direkt auf den Kopf knallt. Außerdem kamen wir an einigen Bächen und kleinen Wasserfällen vorbei, die zum Erfrischen einluden und mich als Fotografie-Liebhaberin zu ein paar Langzeitbelichtungen verleiteten.

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Die angegebene Gehzeit für den Weg von der Eschachalm zur Neualm beträgt 1,5 Stunden, wir brauchten aber etwas länger, obwohl wir jetzt nicht ungewöhnlich viele Pausen einlegten oder- nach eigenem Ermessen- besonders langsam unterwegs waren.

Bei der Neualm angekommen lädt die (unbewirtschaftete) Almhütte zur Rast ein und das grandiose Bergpanorama lässt die Herzen von Landschaftsfotografie- und Naturliebhabern gleichermaßen höher schlagen. Der Ausblick ist einfach unbeschreiblich schön! Sieh selbst:

Urlaub in Österreich
Traumhaftes Panorama auf der Neualm

Nach einer kurzen Rast und einer obligatorischen Fotopause zog es uns weiter zum Höhepunkt der Wanderung, dem Duisitzkarsee. Zu Beginn des Pfades weisen einige Hinweisschilder auf den Zustand des Weges sowie die nötige Ausrüstung hin. Da es sich um einen hochalpinen Wanderweg handelt, sind gutes Schuhwerk, Trittsicherheit und ausreichend Kondition unbedingt notwendig. Auf dem Weg gilt es einige Steigungen zu bewältigen, teilweise gibt es sogar Seile und Trittstufen, um besonders heikle Passagen zu überwinden. Zusätzlich erschweren Wurzeln und Steine den Aufstieg und man muss seine Schritte aufmerksam setzen, um nicht Gefahr zu laufen umzuknicken.

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Gewaltiges Panorama auf dem Weg zum Duisitzkarsee

Als wir nach einer gefühlten kleinen Ewigkeit endlich aus dem Wald heraustreten und den See vor uns sehen sind wir überwältigt von dessen Anblick. Eingerahmt von einem herrlichen Bergpanorama liegt uns der glasklare Bergsee zu Füßen. An seinen Ufern grast eine Herde Islandponies, die offensichtlich den Sommer auf der Alm verbringt, die Sonne strahlt vom Himmel und im Hintergrund läuten die Kuhglocken- es ist die Idylle pur und fast schon zu kitschig um wahr zu sein!

Urlaub in Österreich
Die Duisitzkar und die Fahrlechhütte

Erschöpft aber glücklich suchten wir uns ein schattiges Plätzchen auf der Terrasse der urigen Fahrlechhütte direkt am Ufer des Sees. Wie es sich gehört, gönnten wir uns echte steirische Kas Nock’n bzw. eine zünftige Bretteljause, um uns für die Anstrengungen zu belohnen und genossen dabei den Ausblick auf den See und die umliegenden Gipfel.

Übrigens, Mutige können auch schwimmen, allerdings betragen die Wassertemperaturen selten mehr als 16 Grad, was den Sprung in den Bergsee zu einem äußerst erfrischenden Erlebnis macht. 🙂

Tipp: die beste Aussicht auf den See hast du von der gegenüberliegenden Uferseite, ich empfehle dir also, nach dem du dich ausreichend gestärkt hast, einmal um den See herumzulaufen, um die besten Aussichten zu genießen. Da er nicht sehr groß ist, dauert das maximal eine halbe Stunde.

Urlaub in Österreich
Das atemberaubende Panorama des Duisitzkarsees

Für den Abstieg solltest du eine weitere Stunde einplanen wenn du über den Wandersteig gehst (steil) bzw. 1,5 Stunden über die breitere Forststraße, die sich in Serpentinen den Berg hinunter schlängelt. Da wir schon ziemlich müde waren, entschieden wir uns für die längere, aber dafür weniger steile Variante und kamen am späten Nachmittag wieder wohlbehalten bei unserem Auto an.

Da wir als Städter schon länger keine Bergwanderung mehr in den Beinen hatten, fielen wir an diesem Abend sprichwörtlich wie Steine ins Bett und wurden sofort von einem tiefen Schlaf überwältigt.

Rückblickend kann ich sagen, dass diese Wanderung wirklich zu den beeindruckendsten zählt, die ich je gemacht habe und die Leser, die diesen Blog regelmäßig verfolgen wissen, dass ich bereits in vielen Teilen der Welt (u.a. in Kanada, USA, Neuseeland, Australien und Südafrika) meine Wanderschuhe geschnürt habe und diese Aussage somit ein großes Kompliment bedeutet!

Ausgangspunkt: Eschachalm im Obertal

Reine Gehzeit: 4-5 Stunden

Anreise: per PKW oder Wanderbus bis Eschachalm

Verpflegung: Fahrlechhütte oder Dusitzkarseehütte

Weitere Infos: Rundwanderung Eschachalm-Dusitzkarsee

Urlaub in Österreich Tag 2

Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes wollten wir unbedingt auf den Dachstein, um den berühmten Gletscher zu sehen und die bekannten Attraktionen, wie die Hängebrücke, die Treppe ins Nichts und den Eispalast zu besuchen, die spektakuläre Ausblicke sowie eiskalte Einblicke versprechen. Da es sich beim Dachstein-Gletscher um eine der berühmtesten Attraktionen in der Region handelt und der Besucheransturm entsprechend groß ist, musst du die Seilbahn unbedingt vorreservieren. Im Internet findest du alle Infos zur Planung deines Besuchs und zur Reservierung der Gondel für die Auffahrt zum Gletscher.

Beachte bitte, dass ohne Reservierung im Sommer eine Auffahrt nicht garantiert werden kann und du mit Wartezeiten von bis zu zwei Stunden rechnen musst. Um ganz sicherzugehen, erledige die Reservierung am besten schon von Zuhause aus. Je früher du reservierst, desto flexibler bist du bei den Zeiten, da auch die Gondeln für die Rückfahrt reserviert werden müssen und du mindestens 2 Stunden einplanen solltest, um alle wichtigen Aussichtspunkte und Attraktionen zu besuchen. Wenn du zusätzlich noch eine Wanderung über den Gletscher zur Dachsteinwarte/Seethalerhütte machen möchtest, musst du entsprechend mehr Zeit einplanen, da die reine Gehzeit für eine Richtung mit einer Stunde angegeben ist.

Kosten der Dachstein Gletscherbahn

Die Auffahrt auf den Dachstein Gletscher kostet 36 €, nach 13 Uhr sind immer noch 31 € fällig. Zusätzlich musst du noch 10 € für den Besuch der Hängebrücke, der Treppe ins Nichts und des Eispalastes berappen. Wie du siehst kein billiges Vergnügen!

Urlaub in Österreich
Talstation der Dachsteingondel

Tipp für Urlauber: Falls du im Besitz einer Schladming-Dachstein Sommercard bist, kannst du die Gondel gratis nutzen und zahlst nur die 10 € für den Besuch der Attraktionen. Die Auffahrt auf den Dachstein Gletscher ist eine von über 100 kostenlosen Urlaubsattraktionen, die dir die Sommercard bietet. Damit zählt sie übrigens zu den umfangreichsten Inklusivkarten im Alpenraum! Erhältlich ist die Schladming-Dachstein Sommercard kostenlos bei über 1000 Sommercardgastgebern in der Region bei einem Aufenthalt zwischen 20. Mai und 16. Oktober 2016. Auch wir bekamen unsere personalisierten Sommercards direkt beim Einchecken im Bio-Hotel Bergkristall ausgehändigt.

Doch Achtung: Die Sommercard bietet wirklich viele Vorteile und großartige Angebote, allerdings ist z.B. nur eine Gondelfahrt pro Tag inkludiert. Während du also z.B. so oft du willst über die Mautstraßen düsen kannst und auch andere Freizeiteinrichtungen beliebig oft genutzt werden können, ist nur eine Gondelfahrt (hin und retour) pro Tag möglich. Das bezieht sich nicht auf eine spezifische Gondel, sondern auf alle. Wenn du also z.B. auf den Rittisberg fährst, kannst du am gleichen Tag nicht auch noch auf den Dachstein fahren, obwohl der Preisunterschied immens ist und die Kosten eigentlich nicht im Verhältnis stehen. (Berg & Talfahrt Rittisberg 11 €, Berg & Talfahrt Dachstein 36 €, Stand August 2016)

Da uns das Hotel beim Ausstellen der Sommercard leider nicht auf diesen spezifischen Umstand hingewiesen hatte und wir ehrlich gesagt den Folder auch nicht unbedingt detailgetreu studiert hatten, sind wir nämlich genau in dieses Fettnäppchen getreten und standen dann ziemlich ratlos bei der Talstation der Dachstein Seilbahn, wo uns trotz Reservierung die Auffahrt verweigert wurde, da wir am Vormittag bereits eine andere Gondel benutzt hatten. Da halfen auch keine Überredungskunst oder hartnäckiges Verhandeln meinerseits, die Dame an der Kassa stellte sich leider stur, aber wenigstens konnte sie uns noch einen Platz in einer Gondel am nächsten Morgen organisieren. Was genau es für einen Unterschied machte, ob wir an jenem Freitag am Nachmittag oder am nächsten Tag am Samstag Morgen hochfuhren, wo doch unsere Plätze reserviert waren und die Gondel am Samstag sowieso auch gratis war, konnte sie mir auch nicht erklären, aber es ging ihr eben um Prinzipien.

Ausflug Nr. 2: Von der Talstation Dachsteingondel zur Südwandhütte und über den Schönbühel retour

Nachdem wir also am Freitag nicht auf den Gletscher fahren konnten, da wir unser Gondelfahrtkontingent für den Tag bereits mit dem Rittisberglift ausgenutzt hatten, mussten wir uns nach einer Alternative umsehen. Immerhin waren wir über die Mautstraße bis zur Talstation am Dachstein gekommen, und es wäre schade gewesen, wenn wir den ganzen Weg unverrichteter Dinge wieder zurückgefahren wären.

Urlaub in Österreich
Panorama-Wanderweg zur Südwandhütte

Also beschlossen wir eine spontane Wanderung einzulegen und machten uns auf den Weg zur Südwandhütte, eine kleine Tour die über Latschenfelder und Geröllhänge direkt an der imposanten Dachsteinsüdwand entlangführt und deren Gehzeit mit ca. 35 min angegeben ist. Während dem Aufstieg hat man stets die Hütte im Blick und außerdem einen super Panoramablick auf die umliegenden Täler und die Schladminger Tauern.

Urlaub in Österreich
Die Südwandhütte war das Ziel unserer spontanen Wanderung

Auf der Südwandhütte angekommen kannst du dich bei einer frischen Buttermilch und hausgemachten Köstlichkeiten stärken, bevor es über den Schönbühel Kamm zurück zur Talstation geht. Der Schönbühel Kamm macht seinem Namen übrigens alle Ehre, ich habe selten zuvor so eine schöne und spektakuläre Aussicht gesehen, wie von diesem kleinen Pass und auch die Fotoausbeute war sehr ergiebig. Die friedlich grasenden Rinder vor der Kulisse des Dachsteinmassivs mit dem strahlend blauen Himmel im Hintergrund, das machte schon ordentlich was her.

Urlaub in Österreich
Dachstein Massiv
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Vielleicht eine der schönsten Sitzbänke der Region

Ausgangspunkt: Talstation der Dachstein Gondel

Reine Gehzeit: ca. 1-1,5 Stunden für die ganze Runde bis zur Südwandhütte und zurück zur Talstation

Anreise: per PKW oder Bus über die Dachstein-Mautstraße (€ 14; gratis für Seilbahnbenutzer und Sommercard-Inhaber)

Verpflegung: Südwandhütte

Weitere Infos: Touren zur Südwandhütte bzw. Austriahütte

Nachdem wir den etwas verunglückten Tag dank dieser schönen, spontanen Wanderung noch versöhnlich abgeschlossen hatten, verschlug es uns an den Badesee „Beach“ in Ramsau (gratis für Sommercard-Inhaber), wo wir noch die letzten Sonnenstrahlen aufsogen. Danach entspannten wir uns bei einer Yoga-Stunde im Hotel, was unserer von Muskelkater geplagten Muskulatur wirklich gut tat!

Urlaub in Österreich Tag 3

Ausflug Nr. 3: Besuch des Dachsteingletschers mit Skywalk, Treppe ins Nichts und Eispalast

Am nächsten Tag machten wir uns zum zweiten Mal an diesem langen Wochenende auf zur Dachstein Gondel. Nachdem wir auf Grund der Panne am Vortag nur noch eine Reservierung für 8:30 bekommen hatten, mussten wir ziemlich früh aus den Federn, da man für die Anreise von Schladming-Rohrmoos zur Dachsteingondel mit ungefähr 40 min rechnen sollte.

Als wir dort ankamen, waren wir aber froh über den frühen Aufbruch, denn der Parkplatz vor der Talstation war bereits voll und die Besucher wurden schon angewiesen entlang der Straße zu parken. Das hieß 5 min extra Fußmarsch aber wir lagen ja gut in der Zeit.

Diesmal ging auch alles gut und wir konnten mit der Sommercard direkt in die Gondel einsteigen. Du brauchst dich also nicht beim Ticketcenter anstellen und Fahrkarten lösen, deine Sommercard funktioniert quasi als Ticket, du musst sie einfach in den Automaten stecken. Die Reservierung der Gondel ist trotzdem vorzuweisen!

Mit der Gondel schwebst du dann, eingequetscht zwischen ein paar dutzend weiteren Dachsteinbesuchern, in wenigen Minuten auf den Dachsteingletscher und genießt während der Auffahrt unglaubliche Ausblicke. Wir hatten wirklich großes Glück, denn es war extrem sonnig und klar und man hatte eine Fernsicht bis zum Großglockner, Österreichs höchstem Berg.

Tipp: Wenn du schnell bist und zu den ersten 15 in der Schlange gehörst, hast du die einmalige Möglichkeit auf dem Dach der Gondel mitzufahren. Klingt schwindelerregend, zahlt sich aber wirklich aus. Bei der Talfahrt, die meist weniger voll ist,  sind die Chancen größer einen Platz auf dem Dach zu ergattern!

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Dachstein Bergstation

Tipp für den Gletscherbesuch: Die Bergstation liegt auf knapp 3000 m, daher kann es oben deutlich kühler sein als im Tal. Nimm gute Schuhe und eine Wind- oder Fleecejacke mit. Im Eispalast wirst du auch über eine Mütze und Handschuhe nicht unglücklich sein. 🙂

Skifahren am Dachstein

Am Dachsteingletscher kannst du auch Skifahren, allerdings ist das Angebot stark vom Wetter und den Temperaturen abhängig. Wie die meisten Gletscher auf dieser Welt leidet auch der Dachsteingletscher an der Klimaerwärmung, für 2016 erwartet man einen Dickenverlust der Eisdecke um bis zu drei Meter!

Bei unserem Besuch war keiner der Lifte in Betrieb, am besten du informierst dich vor deinem Urlaub im Internet über den aktuellen Gletscherbericht.

Skywalk, Hängebrücke, Treppe ins Nichts und Eispalast

Auf dem Dachstein selber gibt es einiges zu entdecken. Bei gutem Wetter und entsprechender Ausrüstung (warme Jacke, gute, wasserdichte Schuhe) lohnt es sich auf jeden Fall die schon weiter oben angesprochene Wanderung zur Dachsteinwarte/Seethalerhütte  zu unternehmen. Nach knapp 1 Stunde erreicht man über einen gut ausgeschilderten Weg über den Gletscher die Hütte, von wo aus sich dir ein atemberaubender Einblick in die Dachstein-Südwand offenbart.

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Wanderung am Dachsteingletscher

Ein paar Schritte von der Bergstation entfernt befindet sich der Eingangs zur Hängebrücke, die dir atemberaubende Ausblicke über die Schladminger Tauern bietet. Bei gutem Wetter, so wie bei unserem Besuch, kannst du sogar den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs erkennen.

Die etwa 1m breite und 100m lange Hängebrücke ist die höchste Hängebrücke Österreichs und wurde unter extremsten Bedingungen errichtet, galt es doch über 30.000 Einzelteile in fast 3000m Höhe zusammenzusetzen.

Urlaub in Österreich: Dachstein
Die höchste Hängebrücke Österreichs

Nach der Hängebrücke erreichst du mit der spektakulären „Treppe ins Nichts“ eine weitere geniale Attraktion des Dachsteins. Hier kannst du 400 m hoch über dem Bergmassiv schweben und ein Gefühl unendlicher Freiheit genießen.

Getrübt wird dieses einzigartige Erlebnis nur durch die Massen an Touristen, die am Anfang der Treppe ungeduldig darauf warten, ebenfalls ins Nichts zu steigen und ein Foto davon zu schießen.

Das Gefühl dort zu stehen ist endgeil, die Aussicht so spektakulär wie selten zuvor erlebt, aber stell dich darauf ein, dass das Ganze ein bisschen wie am Fließband abläuft: Runtersteigen, einmal herumschauen, obligatorisches Foto schießen, dem nächsten Platz machen und so weiter. Gerade im Sommer hast du leider kaum Gelegenheit diese Aussicht für länger als eine halbe Minute zu genießen, ohne dir den Unmut der anderen Besucher zuzuziehen.

Ich würde meinen, dass die besten Chancen auf ein paar ungestörte Minuten noch ganz in der Früh bestehen, da der Besucheranstrom gegen die Mittagszeit seinen Höhepunkt erreicht!

Urlaub in Österreich: Treppe ins Nichts
Die spektakuläre Treppe ins Nichts

Unweit von der Treppe ins Nichts befindet sich der Eingang zum Eispalast, eine mystische Kunstwelt aus Eis und Schnee, die sich direkt unter dem Dachsteingletscher befindet. Ein Hinweisschild beim Eingang weist dich darauf hin, dass die Eisstärke über deinem Kopf ungefähr 6m!!! beträgt!

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Eingang zum Eispalast

Im Eispalast kannst du verschiedene aus Eis geschnitzte Figuren und Gebilde bewundern und selbst auf einem Thron aus Eis Platz nehmen, um ein Erinnerungsfoto zu schießen. Im Sommer 2016 war das Motto im Eispalast übrigens „Reise durch die Steiermark“, zu sehen waren unter anderem der aus der Formel 1 bekannte Red Bull Ring oder der Grazer Schloßberg.

Für die Begehung des Eispalastes werden gute, rutschfeste Schuhe und eine warme Jacke empfohlen. Wenn du empfindlich bist können eine Mütze und Handschuhe auch nicht schaden, denn unter dem ewigen Eis ist es schon ziemlich frisch.

Achtung: Pass wirklich auf beim Gehen, teilweise ist der Boden gefroren und spiegelglatt!

Urlaub in Österreich: Eispalast
Eispalast: Mystische Unterwelt im ewigen Eis
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Der Red Bull Ring aus Eis

Mutige und kälteresistente Besucher können zum Abschluss am Eisthron Platz nehmen, um ein obligatorisches Erinnerungsfoto zu schießen. Nachdem Heidi Klum’s Mädls das Posen im Eis auch schaffen, nahm ich die Herausforderung an und habe dieses grenzgeniale Bild knipsen lassen. Im wahrsten Sinne des Wortes „cool“, oder?

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Erinnerungsfoto im Eispalast

Fazit: Ich war das erste Mal seit wirklich laaaanngerr Zeit wieder am Dachstein und es hat sich zwischenzeitlich viel geändert.  Bei meinem ersten Besuch in den 90er Jahren konnte man im Juli noch Skifahren und von den neuen Attraktionen war noch keine Rede, geschweige denn von der Notwendigkeit, die Gondel für die Bergfahrt zu reservieren.

Mittlerweile hat sich der Gletscher zu einer der wichtigsten Attraktionen in der Region gemausert und wurde dementsprechend ausgebaut, mit allen damit einhergehenden Vor- und Nachteilen.

Keine Frage, die neuen Plattformen und Aussichtspunkte sind spektakulär und die Treppe ins Nichts wirklich atemberaubend, aber dafür ist der Berg auch ziemlich überlaufen.

Im Sommer geht ohne Reservierung nichts, und diese musst du oft schon lange im Voraus tätigen. Auch die Preise sind ziemlich gesalzen, allerdings kannst du dir mit der Sommercard einiges ersparen. Ich empfehle dir daher unbedingt, in einem der mehr als 1000 Partnerbetriebe der Schladming-Dachstein Sommercard zu nächtigen! (die Sommercard kannst du nicht käuflich erwerben!)

Ausgangspunkt: Talstation der Dachstein Gondel

Gondelfahrt auf den Gletscher: ca. 6 min; 3 Gondeln pro Stunde, Reservierung notwendig

Anreise: per PKW oder Bus über die Dachstein-Mautstraße (€ 14; gratis für Seilbahnbenutzer und Sommercard-Inhaber)

Kosten: 36 € für die Gondel (Berg- und Talfahrt), gratis mit Sommercard sofern keine andere Gondel/Sessellift am selben Tag benutzt wurde! Zusätzlich 10 € für Hängebrücke, Treppe ins Nichts und Eispalast.

Verpflegung: Panorama Restaurant, Seethalerhütte

Weitere Infos: Der Dachstein

Ausflug Nr. 4: Wanderung von der Ursprungsalm zu den Giglachseen (optional mit Übernachtung)

Direkt nach dem Besuch am Dachsteingletscher düsten wir weiter ins Preuneggtal, um zu einer weiteren großen Wanderung aufzubrechen. Als absolutes Highlight des Wochenendes würden wir die kommende Nacht in einer Hütte auf 2000m Seehöhe verbringen, etwas das ich schon immer einmal machen wollte, aber bis dato nie geschafft habe.

Wir hatten für unsere letzte Tour einige Wanderungen in die nähere Auswahl genommen, doch nicht mit den komplett ausgebuchten Hütten in der Region gerechnet. Erstes Learning daraus: auch Hütten sollte man bei Kaiserwetter und besonders am Wochenende nach Möglichkeit im Voraus buchen!

Nachdem wir schon kurz vorm Verzweifeln waren und uns bereits am Samstag die Heimreise antreten sahen, fanden wir auf der Ignaz-Mattis Hütte schlussendlich noch zwei Platzerl, was bedeutete, dass die Wanderung zu den Giglachseen mit einem Abstecher zur steirischen Kalkspitze am nächsten Tag, unsere Abschlusstour werden würde.

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Auf der Ignaz-Mattis Hütte ergatterten wir mit Mühe noch einen Schlafplatz

Los geht diese Wanderung bei der Ursprungalm im Preuneggtal, ein kleiner, uriger Almbetrieb, der nur über eine ziemlich kurvige und enge Schotter(maut)straße erreichbar ist. Und ich sage dir ehrlich, hätte ich aus den Berichten im Internet herausgelesen, wie arg diese Straße ist, hätte ich mich wohl geweigert mit dem Auto hochzufahren. Daher gibt es hier jetzt die schonungslose Wahrheit über die Anfahrt:

Auf einer Länge von angeblich 8,5 km (mir kamen die eher wie 100km vor) zieht sich die Zufahrtsstraße zur Alm in Serpentinen den Berg hinauf. Zu Beginn ist die Straße schlecht asphaltiert, dann wird sie sandig und unbefestigt und zum Schluss bist du auf einer echten Schotterpiste unterwegs, also wenn dir viel an deinem Auto liegt, solltest du eventuell darüber nachdenken den Bus zu nehmen.

Stichwort Bus: dieser verkehrt auch auf dieser Straße und das Schlimmste was dir passieren kann ist, dass er dir entgegenkommt, während du gerade hochkonzentriert deinen Blechkübel über die Serpentinen quälst. Ausweichen ist zwecklos, weil unmöglich und eine Begegnung mit dem Bus bedeutet daher, dass du Rückwärts schieben musst, bis du zu einer geeigneten Ausweichstelle gelangst. Ein ziemlich leiwandes Gefühl sag ich euch, wenn es auf der anderen Seite doch sehr weit hinunter geht. Ich hatte da noch Glück, weil wir direkt nach einer Kurve auf den Bus trafen, und diese genug Platz zum Ausweichen bot, ein paar hundert Meter später hätte das schon anders ausgesehen.

Jedenfalls kosteten mich diese Fahrt und vor allem die Busbegegnung jede Menge Nerven und als wir endlich am Parkplatz standen war ich ziemlich fertig, denn auf dieses Erlebnis hätte ich gut und gerne verzichten können.

Mein Tipp für dich wenn du mit dem Auto anreist: Mach es so wie wir bei der Rückfahrt und studiere den Busfahrplan ganz genau. Fakt ist nämlich, dass sich zwei Busse auf dieser Strecke niemals begegnen können, also solltest du safe sein, wenn du knapp vor oder am besten knapp hinter dem Bus fährst. Mit dieser Strategie gestaltete sich auch unsere Rückfahrt deutlich entspannter. 🙂

Die Urprungsalm bietet sich übrigens ganz hervorragend an, um sich bei ein paar regionalen Köstlichkeiten zu stärken, bevor man sich an den Aufstieg zu den Giglachseen macht. Der Weg ist zwar nicht besonders anspruchsvoll, es geht aber gerade in den ersten 45 Minuten ziemlich steil bergauf und es gibt kaum Baumbestand, der dir Schatten spendet. Die letzte halbe Stunde wandert man dann überhaupt über der Baumgrenze, weshalb ich dir dringend zu einer Kopfbedeckung rate. Sonst endest du nämlich wie ich, und wanderst den größten Teil der Strecke mit deinem Mikrofaserhandtuch am Kopf, was wirklich etwas schräg aussieht.

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Der Wanderweg von der Ursprungalm zu den Giglachseen (Blick Richtung Ursprungalm)

Dass du die Mittagshitze meiden und genügend Flüssigkeiten mitführen solltest, versteht sich denke ich von selbst.

Nach etwas mehr als einer Stunde erreicht man dann die erste Hütte (Giglachseehütte) und betritt den von gewaltigen Gipfeln umrandeten Kessel, in dem sich die zwei Giglachseen befinden. Um zur etwas höher gelegenen Ignaz-Mattishütte zu gelangen kann man entweder am Rundwanderweg direkt am See entlang wandern oder einen Wanderpfad etwas weiter oben benutzen. Wir entschieden uns wegen der besseren Aussicht für die zweite Option!

Urlaub in Österreich Giglachsee
Der Ausblick auf den ersten Giglachsee

Nach einer weiteren guten halben Stunde erreicht man dann die am zweiten Giglachsee gelegene Ignaz-Mattis Hütte, von deren Terrasse sich ein grandioser Blick über den Kessel bietet.

Da wir die ersten Übernachtungsgäste waren, die an diesem Tag ankamen, konnten wir uns noch zwischen einem einfachen Zimmer und dem Lager entscheiden und wählten, auch wegen des vergleichsweise geringen Preisunterschiedes das Zimmer.

Im Lager liegst du halt wirklich mit ziemlich vielen, unbekannten Personen beiderlei Geschlechts auf vergleichsweise engem Raum – Matratzenlager eben – eine Erfahrung, für die ich dir zumindest einen ausreichenden Vorrat an Ohropax empfehle!

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Blick von der Ignaz Mattis Hütte
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Rund um die Hütte grasen Pferde und Kühe

Die Hütte selbst liegt ziemlich abgeschieden in völliger Idylle und ist umgeben von grasenden Kühen und Pferden, die hier den Sommer auf der Alm verbringen.

Die isolierte Lage in den Bergen bringt im Übrigen nicht nur herrliche Ruhe mit sich, sondern hat noch einen weiteren Vorteil, der für uns Fotografen von großer Bedeutung ist. Es gibt vergleichsweise wenig Lichtverschmutzung durch größere Städte, was dazu führt dass der Sternenhimmel in all seiner Pracht funkelt und du (in einer Neumond-Nacht) sogar die Milchstraße mit freiem Auge erkennen kannst.  Perfekte Bedingungen, um ein wenig mit Sterne- bzw. Astrofotografie zu experimentieren.

Auch ich hatte erst kurz vor meinem Aufenthalt in Schladming begonnen, mich mit Sternenfotografie zu beschäftigen und wollte es unbedingt auf der Hütte ausprobieren, da ich in Wien Umgebung kaum Möglichkeiten dafür habe.

Also positionierte ich mich nach Einbruch der Dunkelheit auf der Terrasse und bastelte mir aus Stühlen und Kameratasche ein behelfsmäßiges Stativ, um die Kamera für die Langzeitbelichtung zu positionieren.

Da es meine ersten Versuche in einem mir noch unbekanntem Métier der Fotografie waren, hatte ich leider noch einige Probleme mit dem richtigen Fokus, ich denke aber, dass das Ergebnis sich trotzdem sehen lassen kann!

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Eine Milchstraße wie im Bilderbuch bekam ich bei der Ignaz Mattis Hütte zu Gesicht!

Ausflug Nr. 5: Wanderung von den Giglachseen zur steirischen Kalkspitze und retour zur Ursprungsalm

Am nächsten Morgen erwartete uns wieder ein strahlend schöner Tag und wir machten uns schon früh auf zu unserer letzten Etappe, die uns auf die steirische Kalkspitze führen sollte, wo wir ein letztes Mal vor der Heimreise das herrliche Bergpanorama genießen wollten!

An dieser Stelle ein Hinweis an alle ambitionierten Fotografen: wenn ihr mit Sternefotografie oder anderen Langzeitbelichtungen experimentiert, setzt eure Einstellungen am besten gleich nach den Aufnahmen zurück, sonst riskiert ihr nämlich einen ähnlich vermeidbaren Fehler, wie er mir passiert ist. Ich hatte dummerweise vergessen, die ISO wieder auf Automatik bzw. 100 zu stellen und so sind meine Fotos des letzten Tages alle ziemlich verrauscht, da sie durch die Bank mit ISO 2000 aufgenommen wurden. Aber naja, Shit happens und es wird mir für das nächste Mal eine Lehre sein!

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Traumbedingungen am Morgen, aber leider ziemlich verrauscht..

Die Wanderung zur steirischen Kalkspitze beginnt bei der Giglachseehütte und führt über einen stetig ansteigenden, gut ausgeschilderten Pfad durch hochalpines Almland. Je höher du kommst, desto steiler wird der Weg und desto anstrengender der Aufstieg. Belohnt für die Anstrengungen wirst du aber mit einem spektakulären Panorama, wie ich persönlich es selten zuvor gesehen habe. Umso mehr ärgert mich im Nachhinein mein Fehler in den Kameraeinstellungen 🙁

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Unglaubliche Aussichten auf die beiden Giglachseen vom Znachsattel auf dem Weg zur Akarscharte

Nach etwa einer Stunde Gehzeit über den sogenannten Znachsattel erreichst du ein Plateau, auf dem ein schmaler Pfad weiter Richtung Akarscharte führt. Hier hast du dann die Möglichkeit, entweder die Lungauer (2.471 m) oder die Steirische Kalkspitze (2.459 m) zu besteigen.

Die Lungauer Kalkspitze erreicht man über einen langen Grat, der von Weitem recht problemlos aussieht und ziemlich gut begehbar scheint. Der Weg zur steirischen Kalkspitze hingegen ist ziemlich steil und auf den letzten Metern vor dem Gipfel quasi kaum mehr vorhanden. Hier musst du wirklich gut aufpassen und vor allem über richtig gutes Schuhwerk und im Idealfall auch Wanderstöcke verfügen.

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Pfad zur Akarscharte

Allerdings muss ich an dieser Stelle gestehen, dass ich dir für keinen der beiden Gipfel eine persönliche Erfahrungen schildern kann, da wir uns ehrlich gesagt mit dem Ausblick von der Akarscharte begnügten und die beiden Gipfel nur aus der Ferne bewunderten.

Aber wundert es dich, wenn du dir diesen atemberaubenden Fernblick ansiehst? Unserer Ansicht nach war das einfach der perfekte Platz für ein Picknick und eine kurze Rast, bevor wir uns auf den Rückweg zur Ursprungalm machten.

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Ein Traumpanorama offenbart sich dir auf der Akarscharte

Ausgangspunkt: Ursprungalm im Preuneggtal

Anreise: per PKW über die Mautstraße (kostenpflichtig, gratis mit Sommercard) oder mit dem Bus (3x pro Tag) zur Ursprungalm

Reine Gehzeit: ca. 1,5 Stunden bis zur Ignaz-Mattis Hütte, von dort ca. 2 Stunden zur Steirischen Kalkspitze, danach am gleichen Weg zurück zur Ursprungalm.

Verpflegung: Ursprungalm, Giglachseehütte, Ignaz-Mattis Hütte

Übernachtung: Giglachseehütte oder Ignaz-Mattis Hütte; Kosten in der Ignaz-Mattis Hütte 17 € (Lager) bzw. 23 € (Zimmer), Frühstück 10 €. Ermäßigung für Alpenvereinsmitglieder!

Weitere Infos: Von der Ursprungalm zu den Giglachseen

Fazit des Urlaubs in Österreich

Wie bereits weiter oben erwähnt, hatte auch ich mich in den letzten Jahren vermehrt auf Reiseziele in Europa und der ganzen Welt konzentriert und mein schönes Heimatland etwas außen vor gelassen. Der Kurzurlaub in der Schladming-Dachstein Region (wo ich in meiner Jugend regelmäßig zum Skifahren im Winter und zum Reiten im Sommer zu Besuch war) hat mir aber gezeigt, dass das ein großer Fehler war.

Unsere Heimat hat einfach extrem viel zu bieten und präsentiert sich so vielfältig wie kaum ein anderes Land. Österreich ist viel mehr als nur Wien, das dich mit seinem imperialen Prunk bezaubert oder Salzburg, das durch Mozart und die Festspiele zu Weltruhm gelangt ist. Kaum sonst irgendwo auf der Welt findest du so unberührte Naturlandschaften wie in Österreich,  mit dichten Wäldern und schneebedeckten Gipfeln, glasklaren Gewässern in Trinkwasserqualität und unglaublich sauberer Bergluft, die dir rosa Bäckchen zaubert und dich Abends erschöpft ins Bett fallen lässt. Abgerundet wird  dein Aufenthalt durch ein schier unendliches Angebot an Aktivitäten (Wandern, Klettern, Reiten, Yoga, Golf, Rafting, Canyoning, Paragleiten und noch viel mehr im Sommer, Skifahren und Langlaufen im Winter), super freundliche Menschen und köstliche regionale Schmankerl!

Urlaub in Österreich? Von mir gibt es 10 von 10 Punkten und ich verspreche dir, dass auch du es nicht bereuen wirst! Inspiriert durch dieses tolle verlängerte Wochenende werde auch ich in Zukunft wieder darauf schauen, zwischen meinen Fernreisen auch meine Heimat wieder öfter zu bereisen. Sie hat es sich wirklich verdient!

Lies ergänzend auch weitere Reiseberichte über Urlaub in der Steiermark

Südsteiermark Tipps: Genussreise durch die Steirische Toskana

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Warst du schon einmal in Österreich auf Urlaub? Und hast du vielleicht sogar eine Lieblingsregion oder einen Ort, der dir besonders gut gefallen hat? Ich freue mich über viele weitere Inspirationen für Urlaub in der Heimat in den Kommentaren oder per Mail!

Lies auch mein großes Round-Up mit Tipps von über 40 Reisebloggern für Urlaub in Österreich!



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Author

Hat 1 Jahr in Mexiko gelebt, ist solo durch Neuseeland & Australien gereist und war im Overlander im südlichen Afrika unterwegs. Lisa liebt Abenteuer- und Aktivreisen, spannende Herausforderungen und ist dabei immer auf der Suche nach dem perfekten Fotomotiv. Dafür schleppt sie auch gerne ihre gesamte Kameraausrüstung auf einen Berg.

6 Comments

  1. Traumhafte Bilder! Ich war auch früher oft mit meinen Großeltern in Österreich oder Südtirol am Wandern. Verstehe nicht warum viele die Berge oft als „langweilig“ abstempeln.

    • Lisa Reply

      Hallo Marco,
      danke für das Kompliment. Mit diesem Artikel wollten wir eben zeigen wie traumhaft schön und gar nicht langweilig Urlaub „daheim“ sein kann! Liebe Grüße Lisa

  2. Hallo Lisa,
    Hilfe – Heimwehalarm! Ich habe mehr als 20 Jahre in Kindheit und Jugend meine Urlaube in der Ramsau verbracht, sommers wie winters. Habe dort auch meinen Mann kennengelernt und bin dann in die Nähe von Kön gezogen. Jetzt war ich schon ewig nciht mehr Bergwandern. Dafür segeln wir. Danke jedenfalls, an die Erinnerung an meine Heimat.
    Liebe Grüße
    Steffi

    • Hallo Steffi,

      Danke für deinen netten Kommentar! Die Ramsau ist einfach so ein toller Ort, ich komme auch immer wieder gerne zurück!

      Liebe Grüße
      Lisa

    • Hallo Julia,

      den Spiegelsee möchte ich mir auch noch gerne ansehen. Hoffentlich schon dieses Jahr 🙂 Liebe Grüße Lisa

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