Es ist kaum zu glauben, aber das Jahr neigt sich schon wieder seinem Ende zu. Geht es nur mir so oder findet ihr auch, dass die Zeit immer schneller vorbei geht, je älter man wird? Gefühlt war gestern erst Weihnachten und nun trinken wir schon wieder Punsch am Weihnachtsmarkt und lassen uns von der festlichen Beleuchtung verzaubern. 

Ein weiteres in der Bloggerwelt typisches Anzeichen für das Jahresende ist der Aufruf von Michael zur alljährlichen Fotoparade. Ich selbst nehme bereits zum 13. Mal an dieser großartigen Blogparade teil und genieße es jedes Mal, in meinen Archiven zu stöbern und auf das Jahr zurückzublicken. Dieses Mal ist es tatsächlich ein Rückblick mit gemischten Gefühlen. Sowohl beruflich als auch privat war es ein Jahr mit vielen Hochs, aber auch zahlreichen Rückschlägen, die stark an meiner Substanz und meinem Selbstbewusstsein kratzten.

In der Bloggerwelt und besonders auf Social Media wird ja alles oft nur wunderbar und rosarot dargestellt, doch man sollte nicht vergessen, dass hinter der Fassade echte Menschen stehen, die mit echten Problemen und Herausforderungen zu kämpfen haben.

Dabei konnte das Jahr gar nicht besser starten. Im Jänner erfüllte ich mir einen Traum und erwanderte das O-Trekking im Torres del Paine Nationalpark. Zudem durfte ich im ersten Halbjahr vier erfolgreiche Fotoreisen mit zahlreichen zufriedenen Kunden durchführen. Ich war zwei Mal in meinem geliebten Patagonien, führte erstmals eine Tansania Fotoreise im Februar durch und begleitete im Mai eine großartige Gruppe durch das epische Bolivien. Insgesamt war ich knapp drei Monate unterwegs, um fotografiebegeisterten Menschen meine Herzensorte zu zeigen. 

Das zweite Halbjahr erwies sich als kompliziert. Kurzfristige Stornierungen führten dazu, dass ich beide geplanten Afrikareisen in Tansania und Uganda absagen musste. Meine Premierenreise nach Ecuador & Galapagos erreichte ganz knapp die Mindestteilnehmerzahl nicht, was ebenfalls zu einer Absage führte. Eine große Ernüchterung für mich, die kurzzeitig dazu führte, dass ich an meiner Kompetenz und meinem Angebot zu zweifeln begann. 

Dazu kam noch ein persönlicher Supergau in meinem Privatleben, der mir ziemlich viel Substanz kostete. Kurzfristig dachte ich, dass ich endlich gefunden hätte, wonach ich sehr lange gesucht hatte. Ich ließ mich darauf ein und vertraute auf mein Bauchgefühl, doch auf meine Intuition war dieses Mal kein Verlass. Mein wunderschöner Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Hoch geflogen und sehr tief gefallen, beschreibt es wohl am besten.

Offen gesagt wurde mir das alles zu viel und ich brauchte dringend einen Tapetenwechsel.  Da ich gerne Schmerz und Enttäuschung mit körperlicher Verausgabung bekämpfe, entschloss ich mich ziemlich spontan, nach Nepal zu fliegen und einmal um das Annapurna Massiv zu wandern. Es war eine unglaublich heilsame Reise mit viel Zeit zum Reflektieren und Gedanken sortieren. 

Auch wenn viele Fragen unbeantwortet bleiben werden und der Schmerz noch immer da ist, gab mir diese Reise viel Kraft und half mir, mein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen. Ich brachte meinen Körper an seine Grenzen und war fast erstaunt, zu welchen Leistungen ich fähig war. Das war eine unfassbar wertvolle Erkenntnis nach Wochen voller Selbstzweifel. 

Doch nun genug der sentimentalen Worte. Hier geht es eigentlich um Fotos und einen positiven Rückblick auf das Jahr. Und Gott sei Dank gab es 2024 auch zahlreiche wunderschöne und eindrucksvolle Momente und entsprechend viel Material, um diesen Beitrag zu füllen. 

Vergangene Beiträge der Fotoparade

Falls du gerne in meinen alten Beiträgen stöbern möchtest oder an meiner fotografischen Entwicklung interessiert bist, findest du hier alle vergangenen Beiträge zu Michaels Fotoparade  in chronologischer Reihenfolge:

Fotoparade 2023

Fotoparade 2022

Fotoparade 2021

Fotoparade 2020

Fotoparade 2019

Fotoparade 2018-1 | Fotoparade 2018-2

Fotoparade 2017-1 | Fotoparade 2017-2

Fotoparade 2016-1 | Fotoparade 2016-2

Fotoparade 2015-2

Die Kategorien der Fotoparade 2024

Wie immer hat sich Michael für die diesjährige Fotoparade wieder sechs spannende Kategorien überlegt. Das Coole an der Fotoparade ist, dass sich die Themen jedes Jahr ändern und man so wirklich motiviert wird, in den Archiven zu stöbern und die Erlebnisse des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen. 

Für das Jahr 2024 stehen folgende Kategorien zur Auswahl:

  • „Architektur“
  • „Bergwelt“
  • „Stadt“
  • „Oben“
  • „Schwarzweiß“
  • „Überraschung“

Natürlich ist es wie immer möglich, die Kategorien abzuändern oder zu ergänzen. Ich habe mir daher einige Zusatzkategorien überlegt und werde dir ganz am Schluss auch mein (meiner persönlichen Meinung nach) schönstes Foto des Jahres 2024 zeigen. 

Meine persönlichen Zusatzkategorien für die Fotoparade 2024 lauten:

  • Tierisch
  • Sonnenaufgang
  • Sonnenuntergang
  • Nacht

Die schönsten Reisebilder 2024

Meine schönsten Reisefotos stammen dieses Jahr großteils von den Fotoreisen in Patagonien, Tansania und Bolivien, meiner privaten Wanderreise durch Nepal und meiner Heimatstadt Wien

Kategorie „Architektur“

Ich persönlich sehe mich gar nicht als Architektur Fotografin, sondern fokussiere mich lieber auf Landschaft und Tiere. Allerdings lebe ich natürlich in einer der archetektonisch schönsten Städte der Welt und auch die buddhistisch-hinduistisch inspirierten Bauwerke in Nepal passen sehr gut zum Thema. Hier also nun eine kleine Auswahl an Fotos zum Thema Architektur.

Wien

Nepal

Bolivien

Und dann waren wir im Zuge der Fotoreise Bolivien noch in diesem traumhaften Hotel im Kolonialstil, wo wir uns voll dem Thema Architekturfotografie widmen konnten. Hier zwei Bilder der fantastischen Innenhöfe.

Kategorie „Bergwelt“

Die Kategorie „Bergwelt“ ist natürlich prädestiniert für jemanden, der im Verlauf des Jahres viel Zeit in Patagonien und im Himalaya verbracht hat. Dementsprechend hart war auch die Auswahl.

Patagonien

Hier konnte ich mich ja gar nicht entscheiden. Deshalb beschloss ich einfach eine Auswahl zu zeigen und mich auf die dramatische Lichtstimmungen untertags zu konzentrieren. Die Fotos stammen von meiner Standardreise „Wildes Patagonien“ im Januar 2024 (neuer Termin: November 2025) sowie der neuen Variante „Herbstfarben im Pumaland“ im April 2024 (nächster Termin: April 2025).

Bei meinen persönlichen Kategorien „Sonnenaufgang“ bzw. „Sonnenuntergang“ findet ihr dann noch viele weitere Bilder aus Patagonien.

Nepal

Kein Ort hat mich jemals so berührt wie Patagonien. Doch Nepal war schon auch ziemlich beeindruckend. Das Gefühl, vor einem Sieben- oder gar Achttausender zu stehen, ist wirklich überwältigend. An dieser Stelle ein paar Bergwelten-Bilder aus Nepal.

Kategorie „Stadt“

Die Kategorie „Stadt“ empfinde ich als sehr ähnlich zu der vorherigen Kategorie „Architektur“. Die oben gezeigten Bilder würden wohl auch hier sehr gut passen. Ich habe mich hier daher für ein Bild des bolivianischen Regierungssitzes La Paz in der blauen Stunde entschieden. Und zusätzlich zeige ich euch noch Bilder aus Buenos Aires, Sucre, Linz und Bratislava.

Kategorie „Oben“

Mit dieser Kategorie tue ich mir definitiv am schwersten. „Oben“ kann ja viele Bedeutungen haben. bzw. kann man es vielseitig interpretieren. Ich zeige dir mit den folgenden Bildern ein paar unterschiedliche Ansätze. Den Anfang macht der Blick vom Thorang La Pass auf 5.416 m Seehöhe. Definitiv ein nicht besonders spektakuläres Foto, doch weiter oben war ich dieses Jahr mit Sicherheit nicht.

Blick vom Thorang La Pass auf das ehemalige Königreich Mustang

Dann habe ich noch folgende Interpretation von „Oben“ für euch. Hier siehst du das Dach eines buddhistischen Tempels in Upper Pisang. Fotografiert von unten nach oben.

Kloster in Upper Pisang

Und zu guter Letzt habe ich noch zwei weitere Bilder, die das Thema „oben“ ganz gut treffen. Links siehst du die Spiegelung des Fitz Roy Massivs in der Laguna de los Tres. Um diesen Fotospot zu erreichen, musst du ein ganzes Stück weit nach oben wandern. Das gleiche gilt für die Base de las Torres in Chile. Diese Location ist der Höhepunkt des W-Trekkings im Torres del Paine Nationalpark.

Kategorie „Schwarzweiß“

Ich fotografiere sehr selten schwarzweiß bzw. arbeite in schwarzweiß aus. Dabei wirken solche Bilder wirklich sehr stark, wenn das Motiv gut gewählt ist.

Zusätzlich gibts noch die obligatorischen Zebras aus Tansania. Diese eleganten Tiere sind immer ein tolles Motiv für Bilder in schwarzweiß.

Zebras in Tansania

Kategorie „Überraschung“

In dieser Kategorie möchte ich euch ein Bild zeigen, dass während der Wanderung auf dem O-Trek im Januar 2024 entstanden ist. Nachdem man den John Gardner Pass erreicht hat, bietet sich ein grandioser Anblick auf den mächtigen Grey Gletscher. Bei meinem Aufstieg wurde der Ausblick von einem riesigen Regenbogen gekrönt. Eine echte Überraschung nach dieser harten Etappe!

Regenbogen über dem Grey Gletscher

Meine persönlichen Zusatzkategorien für die Fotoparade 2024

Ich benötigte unbedingt noch ein paar Zusatzkategorien für die zahlreichen Tierbilder aus Tansania sowie die großartigen Fotos aus Patagonien und Bolivien. Von daher kommen jetzt meine persönlich gewählten Themenbereiche.

Tierisch

Neben der Landschaftsfotografie ist die Tierfotografie mein liebstes Steckenpferd in der Fotografie. Somit ist klar: Es gibt bei mir keine Fotoparade ohne Tierbilder. Hier zeige ich euch die Highlights aus Patagonien, Tansania und Bolivien.

Sonnenaufgang

Obwohl ich ein absoluter Morgenmuffel bin fotografiere ich lieber zu Sonnenaufgang als zu Sonnenuntergang. Grund ist, dass um diese Uhrzeit einfach weniger Leute unterwegs sind. Denn nur wirklich eingefleischte Fotografen nehmen üblicherweise die Mühe auf sich, schöne Fotospots im Dunkeln aufzusuchen. Diese Fotos entstanden im Rahmen der beiden Fotoreisen nach Patagonien und der Fotoreise Bolivien (letzte 3 Fotos).

Sonnenuntergang

Sonnenuntergänge können auch sehr schön sein und nicht immer muss man sie mit tausenden von Menschen teilen. Bolivien zum Beispiel bietet epische Landschaften und großartige Lichtstimmungen und das ganz ohne Massentourismus. Bei den ersten beiden Bildern waren wir nicht nur die einzigen Fotografen, sondern überhaupt die einzigen Menschen an den jeweligen Spots. Das letzte Bild entstand in Puerto Varas und zeigt den Vulkan Osorno im letzten Abendlicht. Entstanden im Rahmen der Fotoreise Patagonien im Februar 2024.

Nacht

Als bestes Nachtfoto nominiere ich diese Aufnahme der Milchstraße in der Salzwüste Salar de Uyuni. Im Rahmen der Fotoreise üben wir auch, einen entsprechenden Vordergrund einzubauen und meistens opfert sich an dieser Stelle die Fotoreisenleiterin und klettert auf den Jeep.

Milchstraße in der Salzwüste „Salar de Uyuni“

Schönstes Foto 2024

Die Wahl des schönsten Fotos ist ja immer sehr subjektiv. Und ich hätte 2024 einige, die sich diesen Titel verdient hätten. Trotzdem ist mein persönlicher Favorit wahrscheinlich dieses Foto der Milchstraße über dem mächtigen Annapurna II in Nepal. Alleine schon deshalb, weil ich riesiges Glück hatte, im Himalaya eine sternenklare Nacht zu haben und dank der App Photopills (iOS / Android) ein passendes Zeitfenster nach dem Monduntergang fand.

schönstes Foto 2024
Milchstraße über dem Annapurna II

Fazit der Fotoparade 2024

Das waren nun meine besten Reisefotos des Jahres 2024. Wie erwähnt ein persönlich schwieriges Jahr, aber fotografisch trotzdem äußerst ergiebig. Obwohl hier eh schon einige Bilder zu sehen sind, ist es trotzdem nur ein winziger Teil meiner fotografischen Ausbeute.

Ich hoffe, dass dir dieser Einblick in mein Reisejahr gefallen hat und dich vielleicht sogar für deine persönliche Urlaubsplanung inspiriert. Schreib mir gerne in die Kommentare welches Foto bzw. welche Auswahl dein persönlicher Favorit ist!

Alle anderen Beiträge zur Fotoparade 2024 findest du wie immer auf dem Blog von Michael.



Sei der Erste, der diesen Beitrag teilt!
Author

Hat 1 Jahr in Mexiko gelebt, ist solo durch Neuseeland & Australien gereist und war im Overlander im südlichen Afrika unterwegs. Lisa liebt Abenteuer- und Aktivreisen, spannende Herausforderungen und ist dabei immer auf der Suche nach dem perfekten Fotomotiv. Dafür schleppt sie auch gerne ihre gesamte Kameraausrüstung auf einen Berg.

Write A Comment